Hinter zwei Glaswänden an der trubeligen Friedrichstraße wird Berlin auf einmal ganz kuschelig. Denn in Nummer 153, im Katzentempel, sind Eos, Artemis, Pippi und Lotti eingezogen. Die vier Katzen-Damen sind die Stars in Berlins neuem Katzen-Café.
Auf Schleichwegen in luftiger Höhe scharwenzeln sie über den Köpfen der Gäste hinweg, maunzen und springen zwischen den Tischen. Die Betreiberin des Franchise-Cafés mit Ablegern in verschiedenen deutschen Städten ist Elizabeth Stampf-Baehren, die seit 40 Jahren selber Katzen hält. Die eigentlichen Chefinnen sind die Katzen.
„Katzentempel“ in Mitte mit Katzen aus dem Tierschutz
„Die vier Mädels kommen aus dem Tierschutz“, erzählt sie. „Sie hatten in ihrem früheren Zuhause nichts zu lachen.“ Ein Animal Hoarder hielt über 30 Katzen und ließ die Kater nicht kastrieren. Doch hier im Katzentempel in Berlin-Mitte finden die Samtpfoten das Paradies für Katzen. Es gibt jede Menge Strecke zum Klettern, Gänge und Borde ziehen sich durch das ganze Lokal. In der Höhe finden sich Ruhe-Höhlen, sogar Trinkbrunnen und Kratzbäume aller Art sind eingebaut. Die Gäste sitzen unter der Glaskuppel mittendrin in der Katzenstube, die meisten schalten sofort um auf Tiefenentspannung, wenn sie die Katzen beobachten.

Elizabeth hat seit 40 Jahren selber Katzen und weiß, was ihnen gefällt. Sie achtet darauf, dass es ihren Mädels gut geht. Hochheben und die Katzen bedrängen sind im Katzentempel nicht erlaubt, auch Hunde müssen leider draußen bleiben. Streicheln und Schauen aber sind sehr wohl erwünscht. Katzenliebhaber kommen auf ihre Kosten, für Kinder gibt es einen kleinen Kaufmannsladen, in dem sie Katzenprodukte verkaufen können. Ab und zu bekommen die tierischen Stars auch mal ein Leckerchen.
„Katzentempel“ in Mitte serviert rein Pflanzliches
Besonders gut: Die 52-jährige Elizabeth hat nicht nur Erfahrung mit Katzen, sondern auch mit veganem Essen. In Barcelona, wo sie mit ihrer Familie bis vor Kurzem lebte, hatte sie ein veganes Catering-Business – neben ihrem Beruf als klassische Musikerin.

„Tiere lieben und sie dann auf dem Teller haben, das passt nicht zusammen“, erklärt Elizabeth das Konzept im Katzentempel. Und so kommen zwar Speisen mit tierischem Namen auf die Tische, die Inhaltsstoffe aber sind rein pflanzlich. Ob Katerfrühstück, Sandwich, Burger mit Miauzarella oder Süßes für Naschkatzen: „vegan essen ist kein Verzicht“, will Elizabeth ihren Gästen beweisen.