Nach über 30 Jahren

Kabelwerk Köpenick: DAS entsteht in der Friedrichshagener Straße

Die Abrissarbeiten am ehemaligen Kabelwerk in Köpenick in der Friedrichshagener Straße haben begonnen. Und was entsteht hier jetzt?

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Das alte Kabelwerk in Köpenick soll ein neues Wohnquartier werden.
Das alte Kabelwerk in Köpenick soll ein neues Wohnquartier werden.Berliner KURIER/ Dajana Rubert

Das historische Kabelwerk Köpenick an der Friedrichshagener Straße erlebt eine spektakuläre Verwandlung! Wo einst Kabel für die halbe Welt produziert wurden, entsteht in den kommenden Jahren ein modernes Wohn- und Gewerbequartier. 900 Wohnungen, eine Kita, Gastronomie, Büros und ein neuer Uferweg an der Spree sollen das Stadtbild prägen. Doch bevor die Zukunft Einzug hält, muss erst einmal der Boden saniert werden – und das ist eine Mammutaufgabe.

Nach fast drei Jahrzehnten Stillstand tut sich endlich etwas! Das Wohnungsunternehmen BUWOG hat das Mega-Projekt gestartet. Bauzäune stehen, Bagger rollen. Schritt eins: Das rund 66.000 Quadratmeter große Areal wird überhaupt erst wieder nutzbar gemacht.

Sanierung mit Hindernissen am Kabelwerk Köpenick

Denn der Boden ist durch die jahrzehntelange industrielle Nutzung belastet. Eine aufwendige Schadstoffsanierung ist daher unumgänglich. Im Oktober 2024 hat die Beräumung des Geländes begonnen: Abriss maroder Gebäude, Erhalt von denkmalgeschützten Hallen und die Entsorgung von belastetem Boden. Rund 15 Monate soll dieser Prozess dauern, bevor die eigentlichen Bauarbeiten beginnen können.

Die Abrissarbeiten auf dem Gelände am alten Kabelwerk in Köpenick haben begonnen.
Die Abrissarbeiten auf dem Gelände am alten Kabelwerk in Köpenick haben begonnen.Berliner KURIER/ Dajana Rubert

Das Kabelwerk Köpenick hat eine bewegte Geschichte. 1858 gegründet, wurde es später von Siemens übernommen und war zu DDR-Zeiten Teil des Kombinats Kabelwerk Oberspree (KWO). Seit 1994 steht das riesige Areal leer.

Doch jetzt gibt es eine neue Vision: Die renommierten Architekten von „gerkan, marg und partner“ setzen auf eine Mischung aus Alt und Neu. Die denkmalgeschützten und prägenden Backsteinbauten sollen erhalten bleiben und werden in coole Lofts, Ateliers und Büros umgewandelt. Bleiben soll auch das Pförtnerhäuschen. An die historischen Fabrikgebäude schließen sich den Plänen nach jeweils in einem L die Neubauten an.

An der Ecke zur Friedrichshagener Straße steht das Bauschild für das alte Kabelwerk in Köpenick.
An der Ecke zur Friedrichshagener Straße steht das Bauschild für das alte Kabelwerk in Köpenick.Berliner KURIER/Dajana Rubert

Baustart am Kabelwerk Köpenick nicht vor 2026

Das neue Viertel soll vor allem eins sein: lebenswert! Geplant sind vier- bis sechsgeschossige Wohnhäuser mit insgesamt 900 Wohnungen. Rund 30 Prozent werden als geförderte Mietwohnungen angeboten. „Wir wollen eine durchmischte Nachbarschaft schaffen, in der sich jeder wohlfühlt“, erklärt BUWOG-Geschäftsführerin Eva Weiß.

Die denkmalgeschützten Backsteingebäude des Kabelwerks in Köpenick sollen erhalten bleiben.
Die denkmalgeschützten Backsteingebäude des Kabelwerks in Köpenick sollen erhalten bleiben.Berliner KURIER/ Dajana Rubert

Dazu soll es eine Kita für rund 80 Kinder geben, eine zentrale Plaza, einen Boulevard und einen frei zugänglichen Uferweg entlang der Müggelspree. Ein echtes Highlight für Spaziergänger und Naturfreunde!

So vielversprechend das Projekt auch klingt – es braucht Geduld. Derzeit läuft das Bebauungsplanverfahren im Bezirk Treptow-Köpenick. Erst danach kann der eigentliche Bau beginnen, frühestens 2026. Doch die Vorfreude ist groß: Das Kabelwerk Köpenick könnte schon bald zu einem der spannendsten neuen Stadtviertel Berlins werden!