Jetzt ist es offiziell: Am 9. Mai 2026 bekommt Berlin eine Helmut-Kohl-Allee. Der Bezirk Mitte hat das Datum im neuen Amtsblatt veröffentlicht – und damit steht fest, wann die Hofjägerallee im Tiergarten ihren neuen Namen erhält.
Ausgerechnet die grün regierte Bezirksverwaltung muss den CDU-Vorschlag nun umsetzen. Die ursprüngliche Idee stammt von Berlins Regierungschef Kai Wegner, der die Allee zum 35. Mauerfall-Jubiläum zu Ehren des Kanzlers der Einheit ins Spiel gebracht hatte. Der Senat nickte es im Herbst ab – nun folgt der Termin für die Schilder.
Der Europatag als Signal für Kohls Europa-Rolle
Der 9. Mai ist dabei alles andere als ein zufälliges Datum. Er markiert den Europatag – den Jahrestag der Schuman-Erklärung von 1950, die als Gründungsmoment der europäischen Einigung gilt. Kohls Beitrag zur europäischen Integration ist ein zentraler Teil seines politischen Erbes – und einer der Gründe, warum Berlin ihn an diesem Tag ehrt.

Der 9. Mai hat aber auch noch eine zweite, politisch aufgeladene Bedeutung. In Russland wird an diesem Tag traditionell der „Tag des Sieges“ über Nazi-Deutschland gefeiert. Als Kohl 1995 auf Einladung von Präsident Jelzin zu den Feierlichkeiten nach Moskau reiste, erschien er ganz bewusst erst nach der Militärparade. So zeigte er Nähe zu Russland, ohne sich die Inszenierung des sowjetischen Triumphs zu eigen zu machen.
Für die Berliner ändert sich fast nichts
Für Berliner wird die Umbenennung unkompliziert. An der Hofjägerallee wohnt niemand. Es müssen also keine privaten Adressen geändert werden, nur Stadtpläne, Navi-Dienste und Firmenregister. Die neuen Straßenschilder sollen in der Woche vor dem 9. Mai montiert werden, die alten bleiben sechs Monate durchgestrichen hängen – wie üblich.




