Immer wieder gibt es Schlagzeilen um das BB-Hotel in der Schöneberger Fuggerstraße, indem unter anderem Obdachlose untergebracht werden. Im Oktober gab es hier eine Razzia der Berliner Polizei, die Ermittler waren wegen des Verdachts auf Zwangsprostitution und Menschenhandel angerückt – bisher wurde nicht bekannt gegeben, ob sich diese Befürchtungen bestätigt haben. Trotzdem tut sich jetzt etwas an dem Brennpunkt in der Fuggerstraße: Das Hotel wird für Obdachlose gesperrt.
In das Sozialhotel ziehen keine Obdachlosen mehr
Die Anwohner der Fuggerstraße sollen schon seit Monaten Beschwerden beim Bezirksamt Schöneberg eingereicht haben, der Grund: Sie fühlten sich von den „aggressiven Bewohnern“ der Obdachlosenunterkunft belästigt und bedroht, wie B.Z. berichtet.
Seit rund zehn Jahren wird das Hotel als Sozialunterkunft genutzt, hier wurden bisher Obdachlose von verschiedenen Bezirksämtern hingeschickt, aber auch einkommensschwache Großfamilien aus dem Ausland. Zuletzt sollen die Bewohner des BB-Hotels für einige Polizeieinsätze wegen Lautstärke, Vandalismus und Streitigkeiten gesorgt haben.

Doch jetzt wurde entschieden: Sämtliche Bezirke werden hier keine Obdachlosen mehr einquartieren. Matthias Steuckardt (CDU), Vize-Bürgermeister von Tempelhof-Schöneberg, bestätigt: „Die Unterkunft ist komplett leergezogen. Dort wohnen nur noch 28 Selbstzahler.“ Es gebe in der Einrichtung derzeit keine Unterbringung mehr nach dem Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetz (ASOG), das die Unterkunft Obdachloser in der Hauptstadt regelt.
Grund für Schließung des Hotels ist Ungeziefer
Der Grund für die Sperrung sei laut Steuckardt aber nicht die Unzufriedenheit der Anwohner, sondern viel mehr der Zustand des BB-Hotels: „Zum Zeitpunkt der Kontrolle gab es hygienische Mängel, genauer gesagt einen Verdacht auf Befall mit Ungeziefer.“

FDP-Bezirkschef Holger Krestel wiederum ist für eine grundsätzliche Schließung der Sozialunterkunft: Er beklagt nicht nur hygienische Mängel, sondern wirft einigen Bewohnern Sozialleistungsbetrug vor: „Eine Menge Steuergelder, die uns verloren gehen“, so Krestler.



