Berlin-Mitte

Nach Messer-Attacke am Humboldt-Forum: SEK überwältigt acht Afghanen

Blutige Attacke vor Berliner Humboldt-Forum: Ein Syrer starb, zwei wurden verletzt. Acht Afghanen wurden jetzt festgenommen.

Author - Jana Hollstein
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Abtransport eines Verletzten durch Rettungskräfte.
Abtransport eines Verletzten durch Rettungskräfte.Pressefoto Wagner

Mehrmals am Tag werden in Berlin laut Statistik Menschen mit einem Messer angegriffen und zum Teil schwer verletzt. Doch manche Angriffe bleiben besonders im Kopf – so auch die blutige Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen direkt am Humboldt-Forum. Drei Monate lang suchte die Polizei nach den Tätern, nun könnte der Fall endlich gelöst sein. Acht Afghanen im Alter zwischen 16 und 22 Jahren wurden festgenommen, teilt ein Polizeisprecher dem KURIER mit.

Es war ein grausames Verbrechen, das sich in der Nacht zum 12. September vor dem Humboldt-Forum abspielte. 15 Afghanen fielen über drei Syrer her, ein 20-Jähriger erlag seinen Stichverletzungen. Was die Attacke ausgelöst hat, ist bis heute nicht bekannt.

Ein SEK überwältigte die acht Afghanen

Die Syrer wurden zunächst gestoßen, verprügelt und getreten, bevor die Angreifer zu Messern übergingen. Zwei der Opfer (22 und 23) erlitten nur leichte Verletzungen, doch für den dritten begann ein Kampf ums Leben – den er später im Krankenhaus verlor.

Nun endlich sollen die mutmaßlichen Täter dank eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) gefasst worden sein, sie wurden bereits dem Haftrichter vorgeführt.

Am Morgen danach: die blutigen Spuren der brutalen Attacke
Am Morgen danach: die blutigen Spuren der brutalen AttackePressefoto Wagner

Anrufer, die in der Tatnacht die brutale Attacke meldeten, sprachen von rund 20 Menschen, die am Humboldt-Forum aufeinander losgegangen seien.

Knapp drei Wochen zuvor war es am Humboldt-Forum bereits zu einer Messerstecherei zwischen zwei Gruppen gekommen, bei der sechs Männer Verletzungen davontrugen. Ob beide Taten zusammenhängen? Noch unklar. Die Ermittlungen zu den Messerangriffen vor dem Humboldt-Forum dauern an. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.

In Berlin ist Messergewalt ein großes Problem, das die Sicherheitsbehörden und Politik zunehmend beschäftigt. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei in der Hauptstadt laut Kriminalitätsstatistik 3412 Messerangriffe – also fast zehn pro Tag. Nach Angaben der Innensenatorin ist das im Langzeitvergleich der zweithöchste Wert. Die überwiegende Mehrheit der ermittelten Tatverdächtigen (knapp 88 Prozent) waren Männer. 58 Prozent hatten keine deutsche Staatsangehörigkeit.

Polizei sucht weiter Hinweise zur Messer-Tat

Seit Februar 2025 gibt es in Berlin drei vom Senat festgelegte Messerverbotszonen an Kriminalitätsschwerpunkten: Leopoldplatz, Görlitzer Park und Kottbusser Tor. In diesen Zonen kann die Polizei unabhängig von konkreten Verdachtsmomenten Kontrollen durchführen.