Wo sonst Straßen verlaufen, fließen nun Flüsse, wo Felder und Sportplätze liegen, sind nur noch braune Wasserflächen zu sehen. Die Hochwasser in Süddeutschland sind extrem. Und eine echte Entspannung ist nicht in Sicht – im Gegenteil. Hier kommen die aktuellen Wetter-Aussichten.
Es gibt ja böse Zungen, die behaupten, man solle sich nicht so haben. Viel Regen gab es schon immer. Also eins vorweg: Kommt uns das nur so vor oder waren die Niederschläge besonders heftig? Kann man wirklich über ein Jahrhundert-Hochwasser sprechen oder wird da wieder übertrieben?
Vb-Wetterlage verantwortlich für Hochwasser-Katastrophe
„Das ist schon besonders, aber nicht komplett außergewöhnlich“, ordnet Klima-Experte Thomas Deutschländer vom Deutschen Wetterdienst ein. An 20 bis 30 Stationen in Süddeutschland habe der DWD so viel Regen gemessen, wie nur alle 50 oder alle 100 Jahre runterkommt. Man könne deswegen vor allem rund um Augsburg von Jahrhundert-Niederschlägen sprechen.
Aber warum will sich der Regen einfach nicht verziehen? Warum droht am kommenden Wochenende schon die nächste Flut? Das hängt mit der sogenannten Vb-Wetterlage zusammen, gesprochen Fünf-B-Wetterlage. „Wenn sie auftritt, dann wird es meist heftig“, erklärt Kevin Sieck vom Climate Service Center Germany in Hamburg.
Es handelt sich dabei um ein Tief, das über dem Mittelmeer entsteht, und dann östlich um die Alpen herumgeführt wird. Es kann in der Folge in Ostdeutschland heftig regnen oder auch in Süddeutschland. „Diesmal hat der Nordwind des Tiefdruckgebiets seine Wolkenmassen gegen die Alpen gedrückt. Das hat die Niederschläge noch verstärkt“, so der Meteorologe.
Wetter-Experte: Hochwasser-Gefahr am kommenden Wochenende
Bereits für das kommende Wochenende werden schon wieder neue kritische Regenmengen vorhergesagt. „Insgesamt ist es immer wieder wechselhaft in den kommenden Tagen“, weiß Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met, gegenüber dem Wetterportal wetter.net. „Die Regenmengen nach dem europäischen Wettermodell bis zum 13. Juni sind sehr markant – vor allem in Richtung Alpenrand. Da könnte noch mal was im Busch sein.“
Was er meint? „Im Süden von Bayern haben wir schon wieder 90 bis 150 Liter Regen pro Quadratmeter in der Prognose“, erklärt der Wetter-Experte. „Das heißt: erneut die Wahrscheinlich des Ansteigens von Pegeln laut europäischem Wettermodell.“
So wird das Wetter in den kommenden Tagen
Dienstag: im Norden und Nordwesten bedeckt bei zeitweiligen Regenschauern, Höchsttemperaturen von 16 bis 24 Grad
Mittwoch: in der Mitte Schauerwetter, ansonsten ab und zu Sonne, Höchsttemperaturen von 14 bis 23 Grad
Donnerstag: freundlicher, an den Küsten unbeständig, Höchsttemperaturen von 16 bis 26 Grad
Freitag: wechselhaft, Höchsttemperaturen von 17 bis 24 Grad
Wetter in Berlin und Brandenburg: Bewölkter Himmel und bis zu 21 Grad am Dienstag
Die Menschen in Berlin und Brandenburg können sich auf einen überwiegend trockenen Dienstag mit Höchsttemperaturen von bis zu 21 Grad einstellen. Am Vormittag wird der Himmel nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) eher bedeckt bleiben, am Nachmittag wird das Wetter zunehmend aufheitern. In der Nacht zum Mittwoch fallen die Temperaturen demnach auf bis zu zehn Grad.
Am Mittwoch werde sich die Wolkendecke deutlich verdichten, die Temperaturen würden leicht steigen und es werde Regen erwartet. Dem DWD zufolge besteht ein geringes Gewitter-Risiko. In der Nacht zum Donnerstag sei mit Temperaturen von bis zu sieben Grad und einem stark bewölkten Himmel zu rechnen. ■