Schleswig-Holstein erlebt eine schwere Sturmflut an der Ostsee. Meteorologen warnen. „Das könnte eine historische Angelegenheit werden“, meint Wetter-Experte Dominik Jung. Was wann wo passiert - KURIER hat die neusten Entwicklungen und Warnungen im Überblick.
23.00 Uhr: Sturmflut verursacht Schäden in dreistelliger Millionenhöhe
Die schwere Sturmflut mit Rekord-Wasserständen hat an der Küste Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns nach ersten Schätzungen Schäden in dreistelliger Millionenhöhe angerichtet. Am Sonnabend haben in den betroffenen Städten und Gemeinden von Flensburg bis Lübeck und Rügen die Aufräumarbeiten begonnen.
Zahlreiche Menschen hatten wegen Überschwemmungen ihre Häuser verlassen müssen. An mehreren Stellen brachen Deiche oder wurden überspült. Eine Frau auf Fehmarn starb am Freitag im Sturm. Mecklenburg-Vorpommern kam mit geringeren Wasserständen und weniger Schäden davon.
19.30 Uhr: Angespannte Lage auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst
Nach der Sturmflut in der Ostsee hat sich die Lage in den weitgehenden abgeschlossenen Boddengewässern Mecklenburg-Vorpommerns wie hinter der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst noch nicht entspannt. Wie eine Sprecherin des Landkreises Vorpommern-Rügen sagte, gab der Hinterlanddeich bei Wieck am Samstagnachmittag den anströmenden Wassermassen nach. An zwei Stellen sei der Schutzwall auf insgesamt 30 Metern Länge beschädigt. Wasser ströme nun Richtung Wieck.
Es gebe Gespräche mit den zuständigen Landesbehörden, ob mit Hilfe von Hubschraubern sogenannte Bigpacks auf die Schadstellen gebracht werden sollen, um eine Ausdehnung zu verhindern, sagte sie.
Wiecks Bürgermeisterin Anke Schüler sagte dem NDR, es sei lange versucht worden, den Deichbruch zu verhindern, doch sei das Wasser stärker gewesen. Nun gelte es, die Häuser zu sichern. Laut Kreissprecherin sind etwa 75 Gebäude bedroht. Dort würden Sandsäcke aufgeschichtet. Menschen kamen den Angaben zufolge bislang nicht zu Schaden.
11.33 Uhr: Sturmflut beschädigt Strandpromenade von Sassnitz auf Rügen
Sturm und Hochwasser sind auch an Sassnitz auf Rügen nicht ohne Schäden vorbeigezogen. Das Hochwasser hat laut Angaben der Polizei die Bodenplatten der Strandpromenade beschädigt. Viele Platten wurden demnach durch die Überflutung angehoben und teilweise weggeschwemmt. Zudem liege Treibgut wie Äste auf der Promenade. Eine Bilanz zu Sturmschäden und Einsatzzahlen konnte die Polizei zunächst noch nicht ziehen.
10.38 Uhr: Kritik nach Sturmflut! „Menschen waren auf sich selbst gestellt“
Die Sturmflut an der Ostseeküste sollte nach Überzeugung des Bundestagsabgeordneten Stefan Seidler die Politik wachrütteln. „Wir haben gesehen, wie zerstörerisch Sturmflut und Hochwasser auch an der Ostseeküste sein können. Das Wasser kann völlig ungehindert in unsere Städte und Ortschaften fließen“, teilte Seidler am Samstag mit. „Die Menschen waren auf sich selbst gestellt. Das kann nicht sein.“
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Selbst Oberzentren wie Flensburg hätten keine präventiven Konzepte zum Hochwasserschutz vorzuweisen. „Das ist auch ein politisches Versäumnis der Landesregierung in Kiel“, kritisierte der einzige Bundestagsabgeordnete des Südschleswigschen Wählerverbands (SSW). Schleswig-Holstein sei nicht vorbereitet. Der Küstenschutz müsse bei Klimaanpassungskonzepten mitgedacht werden, forderte er.
09.32 Uhr: Katastrophenschutz rechnet mit Millionen-Schäden
Der Leiter des Stabes Katastrophenschutz im Innenministerium von Schleswig-Holstein rechnet nach der Sturmflut an der Ostsee mit einem Hochwasserschaden in dreistelliger Millionenhöhe. „Mit dem ersten Tageslicht wird man auch die Schäden erstmal konkreter erkennen“, sagte Ralf Kirchhoff der Deutschen Presse-Agentur in der Nacht zum Samstag. Der eigentliche Schadensumfang werde sich vermutlich im Laufe des Vormittags abzeichnen. Kirchhoff geht davon aus, dass die Schäden an Hochwasserschutzanlagen oder Gebäuden zum Teil erheblich sein werden.
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08.13 Uhr: Entwarnung an der Ostsee, Pegelstände sinken weiter
Mit dem Abflauen des Oststurms sind die Wasserstände an der Ostseeküste am frühen Morgen weiter gesunken. In Flensburg lag der Pegel nach Daten der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung um 6 Uhr noch 1,63 Meter über dem Normalwert. In der Nacht war das Wasser auf mehr als 2,20 Meter über den Normalwert gestiegen und hatte zahlreiche Straßen überflutet. In Eckernförde betrug der Wasserstand um 6.00 Uhr noch 1,57 Meter über normal. Der Höhepunkt lag bei etwa 2,10 Meter. In Wismar blieb der Wasserstand in der Nacht unterhalb von 1,60 Meter und sank bis zum frühen Morgen auf weniger als 1,50 Meter.
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06.27 Uhr: Höhepunkt erreicht? Pegel-Stände laut Berichten gesunken
In der Nacht zum Sonnabend gab es bereits minimale Entwarnung an der Ostsee: Laut einem Bericht der „Bild“ sanken die Pegelstände bereits nach und nach. In Flensburg stand das Hochwasser gegen 3 Uhr in der Nacht noch bei 1,84 Metern, am Leuchtturm Kiel noch bei 1,71 Metern – der Höhepunkt hatte hier bei 1,90 Meter gelegen. In Warnemünde stand das Wasser um Mitternacht 1,41 Meter hoch, gegen 4.30 Uhr waren es noch 1,36 Meter. Auch in Sassnitz auf Rügen sank der Pegelstand bereits fünf Zentimeter.
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06.12 Uhr: Ministerpräsident dankt allen Helfern
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther dankte allen Helfern. „Das ist eine herausfordernde Situation, und ich bin allen Helferinnen und Helfern sehr dankbar, die zurzeit im Einsatz sind“, teilte der CDU-Politiker mit. „Polizei, Feuerwehr, THW und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Landesbetrieb für Küstenschutz setzen sich dafür ein, die Situation im Griff zu behalten, und das gelingt ihnen auch.“ In Kiel nahm der Katastrophenschutzstab des Innenministeriums die Arbeit auf.
23.30 Uhr: Amtlich - Höchster Wasserstand seit mehr als 100 Jahren
In Flensburg erreichte das Wasser einen Stand von 2,22 Meter (21.25 Uhr) über dem Normalwert, wie aus der Sturmflut-Informationskarte des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums hervorging. Für Flensburg ist das der höchste Wasserstand seit über 100 Jahren.
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23.00 Uhr: Deich in Maasholm aufgegeben
Bei der schweren Sturmflut an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins haben die Einsatzkräfte im 600-Einwohner-Ort Maasholm den Deich aufgegeben. Die Bewohner in drei Ortsteilen wurden aufgefordert, sich auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten, wie ein Sprecher des Kreises Schleswig-Flensburg am späten Freitagabend sagte. Eine Mehrzweckhalle sei vorbereitet worden.
In der Schleistadt Arnis, die mit gerade einmal 300 Einwohnern als die kleinste Stadt Deutschlands gilt, seien zwei Deiche gebrochen. Dies habe aber keine Auswirkungen auf die Menschen.
22.15 Uhr: Überschwemmungen in Wismar und Warnemünde
In Wismar überschwemmte das Hochwasser Straßenzüge und Parkplätze. Der Schiffbauerdamm auf Höhe „Am Hafen“ und angrenzende Parkplätze waren laut Polizei nicht befahrbar. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei lag der Wasserstand schon um 18.15 Uhr bei 1,46 Meter über Normal.

Auch in Warnemünde stieg das Wasser deutlich an. Doch war bis zum Abend die Promenade am Alten Strom nicht überspült, sodass Spaziergänger bis zur Mole gehen konnten. In Rostock war die Lage am Abend ruhig. In Binz auf Rügen kippte eine vom Sturm entwurzelte Birke auf ein Auto. Aufgrund des Sturms blieb die Aussichtsplattform Skywalk am Kreidefelsen geschlossen. In Ahrenshoop schwemmte die Sturmflut große Teile des Sandstrandes weg.
21.45 Uhr: Insel Fehmarn - Frau von Baum erschlagen
Ein im Sturm umgestürzter Baum hat eine Frau (33) in ihrem Auto auf der schleswig-holsteinischen Ostseeinsel Fehmarn erschlagen. Das Unglück im Kreis Ostholstein ereignete sich am Freitagnachmittag, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Die Frau lebte auf der Insel. Zu den genauen Umständen des Unglücks konnte die Polizei zunächst keine weiteren Angaben machen. Der Oststurm über Schleswig-Holstein riss Äste von Bäumen und ließ das Wasser an den Küsten dramatisch steigen. Der Zug- und Autoverkehr ist vielerorts behindert.
21.30 Uhr: Überschwemmungen in Flensburg, Kiel und Wismar
Wegen der Sturmflut sind in Flensburg, Kiel, Wismar und anderen Orten in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern etliche Straßen und Uferzonen überschwemmt worden. Es gab teilweise großräumige Sperrungen, mancherorts wurden Sandsäcke gegen das aufsteigende Wasser gestapelt. Für die Flensburger Förde in Schleswig-Holstein rechnete das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie mit dem womöglich höchsten Wasserstand seit mehr als hundert Jahren. Das Bundesamt warnte allgemein vor einer „Gefahrenlage für die gesamte Küste“
Hier dokumentiert der Fotograf Dennis Weichert, wie in Kiel ein Auto in den Fluten schwimmt.
#kiel #sturm #sturmflut pic.twitter.com/At2Tdyq1lB
— Dennis Weichert (@DennisWeichert) October 20, 2023
21.00 Uhr: Mehrere Deiche an der Ostsee in Gefahr
Die Sturmflut an der Ostsee steht laut dem Wetterdienst Wetteronline kurz vor ihrem Höhepunkt. Mehrere Deiche an der Küste seien in Gefahr, so wetteronline bei X (vormals Twitter).
Die 🌊 Sturmflut an der Ostsee steht kurz vor ihrem Höhepunkt. In vielen Städten stehen die ufernahen Regionen unter 🌬️ Wasser, mehrere Deiche sind in Gefahr. #Wetter #Sturmflut #Ostsee https://t.co/gdLqdFicgx pic.twitter.com/sRvgc8eHpb
— wetteronline.de (@WetterOnline) October 20, 2023
20.55 Uhr: Flensburg: Höchster Pegelstand seit 100 Jahren
In Flensburg ist der Wasserstand aufgrund der schweren Ostsee-Sturmflut am Freitagabend (19.33 Uhr) auf einen Stand von 2,05 Meter über dem normalen Wasserstand gestiegen. Das geht aus den Hochwasser-Sturmflut-Informationen des Kieler Umweltministeriums hervor. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hatte dort einen Pegelstand von bis zu 2,00 Meter über das mittlere Hochwasser erwartet. Für Flensburg ist das der höchste Wasserstand seit über 100 Jahren.

20.45 Uhr: Erstes Todesopfer
Beim Jahrhundertsturm an der Ostsee ist ein erstes Todesopfer zu beklagen. Beim Sturz eines Baumes auf ein Auto wurde am Nachmittag auf der Insel Fehmarn ein Mensch getötet, wie die Polizei mitteilte.
20.40 Uhr: Hafen auf dem Darß unter Wasser
In Born auf dem Darß in Mecklenburg-Vorpommern steht der Boddenhafen unter Wasser, wie bei X (vormals Twitter) zu sehen ist.
Boddenhafen in Born teilweise unter Wasser. #sturmflut #Sturmflut #Born #Darß pic.twitter.com/OG3F5htBHm
— Griseldissse (@griseldissse) October 20, 2023
20.30 Uhr: Scheitelpunkt der Sturmflut am Abend erwartet
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) erwartete den Scheitelpunkt der Sturmflut am Freitagabend. In Flensburg erreichte das Wasser einen Stand von mehr als zwei Metern über dem Normalwert, wie aus der Sturmflut-Informationskarte des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums hervorging. Für Flensburg ist das der höchste Wasserstand seit über 100 Jahren. In Eckernförde lag der Pegelstand bei 1,91 Meter und in Neustadt bei 1,74 Meter zum mittleren Wasserstand. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sollte der Sturm in der Nacht langsam abklingen.
20.01 Uhr: Wasser schon höher als die Prognose
Der Meteorologe Karsten Schwanke bei X, (vormals Twitter) über den Wasserstand in Flensburg:
Jetzt schon sehr schweres #Sturmhochwasser in #Flensburg (> 200 cm über Normal). Deutlich höher als es die Modellprognosen des BSH berechnet haben.
— Karsten Schwanke 🌦️ (@KSchwanke) October 20, 2023
(Messdaten schwarz, Modell: farbige Linien)
Höhepunkt erst gegen Mitternacht.#Sturmflut #Ostsee pic.twitter.com/bIXbdls1h0
19.23 Uhr: Skandinavier bereiten sich auf Hochwasser vor
Auch die skandinavischen Länder bereiteten sich auf das Unwetter vor. Die Wetterdienste in Schweden und Dänemark veröffentlichten Warnungen wegen heftigen Regens, Hochwassers und starkem Wind. Auf dem Flughafen der dänischen Hauptstadt Kopenhagen wurden nach Betreiberangaben 77 Flüge gestrichen. Mehrere Fährunternehmen setzten ihre Fahrten zwischen Deutschland und Dänemark, Deutschland und Schweden sowie Polen und Schweden aus.
#Bornholm dump af #storm og #vand her er et lille uddrag af videoer jeg har taget og kommer til at tage ❤️ #dk #vind #stormflod #vejr pic.twitter.com/oAvMTUVfha
— ToobZ (@TOOBZDK) October 20, 2023
19:10 Uhr: Drei Tote in Großbritannien durch Sturmtief
Der aktuelle Tiefdruckeinfluss, der für die Sturmflut an der deutschen Ostseeküste verantwortlich ist, hat auch in Großbritannien für folgenschwere Überflutungen gesorgt. Die Polizei meldete am Freitag drei Todesopfer in Schottland und England. Hunderte Menschen waren in ihren Häusern von Hochwasser eingeschlossen und das Unwetter sorgte für massive Verkehrsbehinderungen. Auch Skandinavien stellte sich auf heftigen Regen und Wind ein.

18.37 Uhr: Pegel in Flensburg bei fast zwei Meter
In Flensburg ist der Wasserstand aufgrund der schweren Ostsee-Sturmflut am Freitagabend (17.35 Uhr) auf einen Stand von 1,99 Meter über dem normalen Wasserstand gestiegen. Das geht aus den Hochwasser-Sturmflut-Informationen des Kieler Umweltministeriums hervor. Für Flensburg ist das der höchste Wasserstand seit über 100 Jahren. In Eckernförde lag der Pegelstand um 17.35 Uhr bei 1,91 Meter und in Neustadt bei 1,74 Meter zum mittleren Wasserstand.
18.14 Uhr: Evakuierungen und Stromausfälle in Dänemark
Die Sturmflut hat die Küsten im Süden und Osten Dänemarks erreicht und zu Stromausfällen und Evakuierungen geführt. Die Polizei forderte Anwohner und Urlauber am Freitagnachmittag auf der Plattform X dazu auf, die Gegend um Sandersvig Strand sofort zu verlassen. In der Sommerhaussiedlung nahe Haderslev (Hadersleben) in Südostjütland war demnach ein Deich gebrochen. Auch auf der Insel Møn im Südosten Dänemarks wurden die Bewohner einer Sommerhausgegend gebeten, ihre Häuser bis zum Freitagabend zu verlassen. Dort sei mit Überschwemmungen zu rechnen, schrieb die zuständige Kommune auf ihrer Website.
Etwa 200 dänische Haushalte waren am Freitagnachmittag vom Stromnetz abgeschnitten. Wie der Stromanbieter N1 dem Sender TV2 mitteilte, waren vor allem Sommerhäuser in den Gegenden Aabenraa (Apenrade) und Gråsten Havn, unweit der deutsch-dänischen Grenze, betroffen.
18:01 Uhr: Seenotretter retten Hausbootbesitzer
Auf Fehmarn waren am Freitag die freiwilligen Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger zehn Urlaubern und einem Hund zu Hilfe gekommen, die auf ihren Hausbooten vom Sturm überrascht wurden.
Das Technische Hilfswerk (THW) bereitete sich auf Einsätze vor. „Wir beobachten die Lage und stehen bereit, mit unseren vielfältigen Möglichkeiten während und nach der Sturmflut Hilfe zu leisten“, sagte THW-Präsidentin Sabine Lackner.
17:44 Uhr: Hotelier von Überschwemmung betroffen
Eine Mitarbeiterin des Hotels Hafen Flensburg sagte: „Es sieht nicht gut aus. Wir haben die Schotten davor, die sind noch nicht überschritten.“ Dennoch sei Wasser im Hotel, denn es sei ein altes Gebäude, da finde das Wasser seinen Weg durch die Ecken. Gäste seien nicht mehr da. Mobiliar und alles was schaden nehmen könnte, habe man weggeräumt.

17:27 Uhr: „Peak“ in vielen Orten wohl erreicht
Die Sturmflut an der Ostseeküste dürfte am Freitagabend ihren Scheitelpunkt weitgehend erreichen und von Mitternacht bis zum Samstagmorgen wieder abflauen. In Wismar wurde der höchste Stand von etwa 1,40 Meter zwischen 17 und 18 Uhr erreicht und soll bis Mitternacht auf dem Niveau bleiben, bevor er am frühen Morgen sinke und gegen 7 bis 8 Uhr unter ein Meter zum normalen Wasserstand falle, teilte der Wasserstandsvorhersagedienst Ostsee am Freitag in Rostock auf Anfrage mit.
Strand Norgaardholz heute#Sturmflut#Ostsee pic.twitter.com/nFp5FpNz1W
— Jessi L. (@Redhairbabbel) October 20, 2023
Dies seien aber Modellrechnungen, die sich zeitlich etwas ändern könnten, hieß es. In Flensburg sollte der höchste Stand von etwa 1,90 Meter ebenfalls zwischen 17 und 18 Uhr erreicht werden, dann ab Mitternacht bis Samstagvormittag auf unter ein Meter fallen. Ähnlich lautet das Modell für Travemünde, wo der „Peak“ ebenfalls gegen 18 Uhr bei etwa 1,50 Meter liegen soll und dann von Mitternacht an sukzessive bis etwa 8 Uhr am Samstag auf unter ein Meter, dem mittleren Wasserstand, fallen soll.
16:55 Uhr Jahrhundert-Hochwasser in Flensburg

Sandsäcke liegen vor dem Eingang eines Hauses in der Innenstadt von Flensburg. Der Sturm drückt das Ostseewasser an Land und sorgt für Überschwemmungen. In Flensburg könnte es die höchste Sturmflut seit 100 Jahren werden. Auf mindestens 1,90 Meter über dem normalen Hochwasser soll der Pegel dort steigen. In Flensburg wird der Höchststand gegen 18 Uhr erwartet. Andernorts steigt das Wasser bis Mitternacht weiter.
16.45 Uhr Erste Sturmflut-Videos: Strandkörbe wie Spielzeuge mitgerissen
Die Strände sind längst überspült. Viele Strandkörbe verloren. Und das Wasser steigt weiter.
16.20 Uhr: Boltenhagen ruft Alarmstufe 3 aus
Auch im Ostseebad Boltenhagen in Mecklenburg Vorpommern wurde bereits die Alarmstufe 3 wegen des Sturms ausgerufen. Feuerwehren und Katastrophenschutz sind in Alarmbereitschaft. Nordwestmecklenburgs Landrat Tino Schomann forderte die Bürger auf, alles in Sicherheit zu bringen, was in der Nähe des Wassers liegt.

15:38 Uhr: Seebrücken gesperrt
Wegen Sturm und Hochwasser sind alle Seebrücken an den Küsten Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holsteins gesperrt. Vor allem die Wellen sind dabei gefährlich und könnten Besucher in die Ostsee spülen. Auch der Wind ist stark. Am Kap Arkona wird bis zu Windstärke 12 erwartet.
14:45 Uhr: Feuerwehr warnt Schaulustige
In Greifswald hat die Feuerwehr entlang der Strände Schaulustige gewarnt, zu nah ans Wasser zu gehen. Das Wasser würde schnell steigen, es drohe Gefahr, hieß es laut örtlicher Medien.
14:28 Uhr: Nordsee hat extremes Niedrigwasser
Des einen Flut ist des anderen Ebbe: Der gleiche Wind, der an der Ostsee das Wasser ans Land drückt, drückt an der Nordsee das Wasser weg und es kommt deshalb zu extrem niedrigen Wasserständen. Auch das hatte am Freitagmorgen bereits Auswirkungen auf den Schiffverkehr. So sind zahlreiche Fähren zu den Nord- und Ostfriesischen Inseln ausgefallen. Auch am Samstag sollten einige Fähren im Hafen bleiben.

14:12 Uhr: THW sieht sich gut gerüstet für Ostsee-Sturmflut
Das Technische Hilfswerk (THW) bereitet sich auf zahlreiche Einsätze wegen der schweren Sturmflut an der Ostseeküste vor. „Wir beobachten die Lage und stehen bereit, mit unseren vielfältigen Möglichkeiten während und nach der Sturmflut Hilfe zu leisten“, sagte THW-Präsidentin Sabine Lackner am Freitag. Erste Maßnahmen seien angelaufen, Sandsäcke befüllt und verbaut worden.
Die THW-Kräfte seien auch darauf eingestellt, im Ernstfall Deiche, Stege oder Schutzwände errichten zu müssen. Das THW verfüge über eine Reihe von Einsatzeinheiten mit speziellen Kompetenzen zur Bekämpfung von Hochwasser, Überschwemmungen und Überflutungen.
13:59 Uhr: Wetterdienst erwartet orkanartige Böen bis Mitternacht
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht davon aus, dass das Sturmtief über der Ostsee am Freitagnachmittag seinen Höhepunkt erreichen und nach Mitternacht langsam abklingen wird. „Bis etwa zwei Uhr nachts sind dann an der Ostseeküste und den Inseln orkanartige Böen möglich“, sagte DWD-Meteorologin Anne Wiese der dpa in Hamburg. Dabei werden Temperaturen von acht bis zehn Grad erwartet.
13:28 Uhr: Gefahr für Rügen und Co.
Derzeit geht es in den Medien vor allem um die bedrohliche Situation in Schleswig-Holstein. Doch was ist mit der Ostsee-Küste in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Überblick, wie gefährlich die Sturmflut für Rügen, Usedom und Co werden könnte.
12.53 Uhr: Schulen können wegen Sturms Nachmittagsunterricht ausfallen lassen
Wegen des Sturms über der Ostsee können die Schulleitungen in Mecklenburg-Vorpommern selbst entscheiden, ob der Nachmittagsunterricht am Freitag stattfinden oder ausfallen soll. Bei Unterrichtsausfall oder der Absage schulischer Veranstaltungen würden die Schulen die Eltern informieren, teilte das Bildungsministerium mit. „Eine erforderliche Beaufsichtigung der Schülerinnen und Schüler wird in jedem Fall sichergestellt.“
12.18 Uhr: Schifffahrtsamt sagt Mega-Pegelstände voraus
Auch in anderen Städten und Gemeinden entlang der Ostseeküste erwartet das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie Rekordpegelstände. Hier ein Überblick über die prognostizierten Wassermassen und den Tag des Scheitelpunktes. Vor allem am Samstag könnte die Lage bedrohlich werden.
- Flensburg: Bis zu 2,00 Meter am Sonnabend
- Eckernförde: 1,70 bis 1,85 Meter am Sonnabend
- Kiel-Leuchtturm: 1,60 bis 1,75 Meter am Sonnabend
- Marienleuchte auf Fehmarn: 1,35 bis 1,50 Meter am Sonnabend
- Travemünde: 1,55 bis 1,65 Meter am Sonnabend
- Lübeck: 1,60 bis 1,70 Meter am Sonnabend
Besonders Lübeck muss nun mit einem noch höheren Wasserstand rechnen, als zunächst errechnet.
12.10 Uhr: Jahrhundert-Hochwasser in Flensburg?
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie erwartet sowohl für die Kieler und Lübecker Bucht für den Freitagnachmittag und -abend den Höhepunkt der schweren Sturmflut. In der Flensburger Förde können Wasserstände bis zu 2,00 Meter über das mittlere Hochwasser steigen, teilte das Amt auf seiner Internetseite mit. Damit wird dort voraussichtlich der höchste Wasserstand seit mehr als 100 Jahren eintreten.

12.01 Uhr: Hochwasser, umgestürzte Bäume: Chaos in Lübecke
Auch in der Lübecker Bucht ist das Wasser bereits an vielen Stellen über die Ufer getreten, wie die Polizei mitteilte. Zudem blockierten auch ungesicherte Gegenstände sowie umstürzende Bäume teilweise die Fahrbahnen in Lübeck und im Kreis Ostholstein. Polizei und Feuerwehr schleppen zudem Fahrzeuge aus dem Gefahrenbereich und sperren Straßen ab.

11.37 Uhr: Wegen Sturmflut an der Ostsee: Fähr- und Flugbetrieb eingestellt
Wie die Reederei Scandlines am Freitag mitteilte, musste wegen extrem starker Ostwinde der Fährbetrieb auf den Strecken Puttgarden-Rødby und Rostock-Gedser vorübergehend eingestellt werden. Am Kopenhagener Flughafen fällt am Freitag aufgrund des Sturms über der Ostsee rund jeder zehnte Flug aus.
10.21 Uhr: Deutscher Wetterdienst: Höhepunkt des Sturmtiefs ab Nachmittag
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht davon aus, dass das Sturmtief über der Ostsee am Freitagnachmittag seinen Höhepunkt erreichen wird. „Im Laufe des Tages ist mit einer Windzunahme vor allem an den Küsten zu rechnen. Bis etwa zwei Uhr nachts sind dann an der Ostseeküste und den Inseln orkanartige Böen möglich“, sagte DWD-Meteorologin Anne Wiese am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.
Hintergrund der „brisanten Wetterlage“ sind das Hochdruckgebiet Wibke und das Tiefdruckgebiet Wolfgang. Zwischen beiden sind die Luftdruckgegensätze vor allem über Nord- und Ostsee so stark ausgeprägt, dass es zu einer „veritablen Oststurmlage“ kommt. Gleichzeitig regnet es im Norden auch stark. Es seien innerhalb von 36 Stunden Regenmengen von 30 bis 60 Liter pro Quadratmeter möglich, hießt es weiter.
Nach Mitternacht aber soll sich die Lage langsam wieder beruhigen, sagte Wiese dazu. Am Samstagvormittag werde es dann nur noch Windböen geben. „Und dann geht es sukzessive runter. Bis morgen Mittag ist das Sturmtief dann raus.“ Dabei werden an den Küsten Temperaturen von etwa zehn Grad Celsius erwarten, ansonsten liegen die Temperaturen bei etwa acht Grad.
9.38 Uhr: Orkanböen ab Freitags-Mittag an der Ostsee
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor orkanartigen Böen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 110 Kilometern pro Stunde an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste. Die Warnung gilt von Freitag 12.00 Uhr bis Samstag 2.00 Uhr, wie der DWD auf seiner amtlichen Warnkarte im Internet mit.

9.01 Uhr: Erste Uferbereiche und Straßen an der Ostseeküste überschwemmt
An der Ostseeküste sind wegen der Sturmflut die ersten Straßen und Uferbereiche vom Hochwasser überschwemmt worden. So standen am Freitagmorgen sowohl in Wismar als auch in Kiel und und Flensburg bereits zahlreiche Straßen unter Wasser. „Das Wasser kommt, es ist schon sehr weit gedrungen, es steht schon vor der Tür“, sagte eine Sprecherin der Polizei Flensburg dazu der Deutschen Presse-Agentur.
7.20 Uhr: Schwere Sturmflut an Ostsee erwartet - Minister warnt Küstenbewohner
Die Sturmflut an der Ostsee soll am Freitagabend ihren Höhepunkt erreichen. An der gesamten schleswig-holsteinischen Küste werde der Wasserstand 1,50 Meter oder mehr über das mittlere Hochwasser steigen, sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie in Rostock. Hotspot werde die Flensburger Förde sein. Dort könnte das Wasser auf 2,00 Meter über dem mittleren Hochwasser steigen. Weiter südlich und östlich werden die Wasserstände niedriger liegen, sagte die Sprecherin. In Mecklenburg-Vorpommern werde die Flut allenfalls nahe der Lübecker Bucht das Niveau einer schweren Sturmflut erreichen.
Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne), der auch für den Küstenschutz zuständig ist, rief die Küstenanwohner zur Vorsicht auf. „Ich appelliere auch an alle an der Ostseeküste lebenden Menschen, sich gut zu informieren und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen“, erklärte Goldschmidt. Mit einer möglichen Dauer von bis zu 40 Stunden könnte die Sturmflut deutlich länger anhalten als ähnliche Unwetterereignisse 2017 und 2019. Strandwälle wie an der Schleimündung könnten überflutet werden. Auch sei mit Strandausräumungen und Steiluferabbrüchen zu rechnen.

5.55 Uhr: Dänemark warnt: Ostesse-Küstengebiet verlassen!
Eine sehr deutliche Warnung gab die dänische Polizei heraus. Sie forderte Anwohner und Urlauber im Süden und im Osten Dänemarks auf, spätestens am Freitagmorgen das Küstengebiet zu verlassen. Betroffen sind demnach auch die bei deutschen Urlaubern beliebten Sommerhaus-Gegenden an den Südküsten der Inseln Lolland, Falster und Fünen sowie in den Förden von Haderslev, Aabenraa (Apenrade) und Flensburg. Wegen der Sturmflutwarnung fallen auf der Fährlinie zwischen Rostock und dem dänischen Hafen Gedser auf Falster am Freitag zahlreiche Abfahrten aus.
Das Dänische Meteorologische Institut (DMI) warnte vor Überschwemmungen in den betroffenen Küstenabschnitten von Freitagmorgen bis Samstagmittag. Der Wasserstand könne bis zu 2,4 Meter über den Normalwert steigen.