Keine schnelle Entscheidung um die Wertung des Spiels des 1. FC Union gegen den VfL Bochum (1:1). Nach dem Feuerzeug-Skandal von Köpenick legte der Revierklub Einspruch ein. Nun steht fest, dass es vor dem DFB-Sportgericht zu einer mündlichen Verhandlung kommt. Auch ein Termin wurde bereits festgelegt.
Der Showdown zwischen dem 1. FC Union und dem VfL Bochum steigt am 9. Januar um 13.30 Uhr. Das gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Freitag bekannt. Demnach kommt es unter der Leitung von Stephan Oberholz, dem Vorsitzenden des DFB-Sportgerichts, zu einer mündlichen Verhandlung, nachdem Bochum Einspruch gegen die Wertung des Spiels eingelegt hatte.
Der Ton zwischen Union und Bochum wird rauer
Worum geht es? Bochums Torhüter Patrick Drewes wurde von einem aus dem Union-Block geworfenen Feuerzeug am Kopf getroffen. Die Partie war daraufhin knapp 30 Minuten unterbrochen, Drewes konnte nicht zu Ende spielen. Die beiden Mannschaften brachten das Spiel im Anschluss mit einem Nichtangriffspakt zu Ende. Stürmer Philipp Hofmann streifte sich für Drewes das Torhüter-Trikot über, weil Bochum sein Wechselkontingent bereits erschöpft hatte.

Der Termin vor dem DFB-Sportgericht birgt durchaus Zündstoff. Zuletzt wurde der Ton zwischen beiden Klubs bereits rauer, nachdem sich der VfL Bochum über das Verhalten einiger Personen während der fast 30-minütigen Unterbrechung in den Katakomben der Alten Försterei beschwert hatte. Bochum-Boss Ilja Kaenzig: „Die Stimmung war aufgeheizt. Es gab hässliche Kommentare, nicht nur auf den Tribünen, sondern auch in den Katakomben, wo Schauspielerei vorgeworfen wurde. Da wird eine Täter-Opfer-Umkehr gemacht.“
1. FC Union hat zwei Verfahren beim DFB am Hals
Union-Sprecher Christian Arbeit konterte erst am Donnerstag und ließ dabei deutlich durchblicken, dass man von den Vorwürfen nicht viel halte. Gleichzeitig betonte Union, den Fan maximal hart bestraft zu haben, und bestätigte, die vom DFB geforderte schriftliche Stellungnahme fristgerecht eingereicht zu haben. Nach Auswertung dieser hat sich das Sportgericht nun für das mündliche Verfahren entschieden.
Für die Köpenicker ist die Ansetzung eines Verhandlungstermins eine gute Nachricht. Offenbar sieht der DFB den Sachverhalt nicht so klar, wie ihn der VfL Bochum darstellt. Der 1. FC Union hofft, den Punkt durch das 1:1 zu behalten. Im schlimmsten Fall droht eine 0:2-Pleite am grünen Tisch, gegen die die Eisernen allerdings in Berufung gehen könnten.
Unabhängig vom Bochumer Einspruch gegen die Spielwertung hat der DFB-Kontrollausschuss ein Ermittlungsverfahren gegen die Eisernen aufgrund des Feuerzeugwurfs eingeleitet. Auch hierzu muss der 1. FC Union eine Stellungnahme abgeben, bevor über eine Strafe entschieden wird. ■