Bochumer Vorwürfe

Feuerzeug-Skandal 2.0: Jetzt wird der 1. FC Union sauer!

Die Eisernen greifen mit maximaler Härte gegen den Fan durch und finden auch deutliche Worte zum Bochumer Vorwurf, sich nicht entschuldigt zu haben.

Author - Sebastian Schmitt
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Christian Arbeit, Stadionsprecher und Geschäftsführer Kommunikation des 1. FC Union, äußert sich vor dem Bremen-Spiel zum Feuerzeug-Skandal gegen Bochum.
Christian Arbeit, Stadionsprecher und Geschäftsführer Kommunikation des 1. FC Union, äußert sich vor dem Bremen-Spiel zum Feuerzeug-Skandal gegen Bochum.Matthias Koch/imago

Der 1. FC Union kämpft vor dem letzten Spiel des Jahres in Bremen (Sonnabend, 15.30 Uhr, Sky) mit den Nachwehen des Skandals gegen den VfL Bochum. Die Gäste werfen den Eisernen vor, sich nach dem Feuerzeug-Wurf nicht besonders fair verhalten und sich auch nicht entschuldigt zu haben. Dagegen wehrt sich der 1. FC Union nun in aller Deutlichkeit.

„Wir haben am Sonnabend direkt, unmittelbar und auf absolut eindeutige Weise zum Ausdruck gebracht, dass das absolut inakzeptabel ist. Dass es keine Entschuldigung dafür gibt, dass so etwas passiert. Wir können uns aber nicht für jemanden entschuldigen, der etwas anderes tut“, erklärt Union-Sprecher Christian Arbeit. „Ich kann sagen, dass wir mehr als deutlich gemacht haben, was wir davon halten, und dass es absolut inakzeptabel ist. So etwas sollte in einem Fußballstadion nicht vorkommen. Auch nicht in unserem.“

Nachfragen gab es, weil der VfL Bochum sich im Nachhinein über das Verhalten einiger Personen während der fast 30-minütigen Unterbrechung in den Katakomben der Alten Försterei beschwerte. Bochum-Boss Ilja Kaenzig: „Die Stimmung war aufgeheizt. Es gab hässliche Kommentare, nicht nur auf den Tribünen, sondern auch in den Katakomben, wo Schauspielerei vorgeworfen wurde. Da wird eine Täter-Opfer-Umkehr gemacht.“

1. FC Union verhängt gegen Fan drei Jahre Stadionverbot

Das will Arbeit so nicht stehen lassen: „Ich glaube, alle Menschen, die ich an dem Abend hier in der Mixed Zone, im Spielertunnel oder auf dem Feld getroffen habe, waren komplett frustriert, sauer, wütend. Und es sind an dem Abend mit Sicherheit jede Menge Worte gefallen, für die sich irgendwer bei irgendwem entschuldigen könnte, müsste, sollte – in alle Richtungen. Alle wissen, dass es eine extrem aufgeheizte Situation war, und ich glaube, es ist dann auch für alle in Ordnung, wie wir auseinandergegangen sind.“

Bochums Torhüter Patrick Drewes konnte nicht weiterspielen, nachdem er von einem Fan des 1. FC Union mit einem Feuerzeug am Kopf getroffen wurde.
Bochums Torhüter Patrick Drewes konnte nicht weiterspielen, nachdem er von einem Fan des 1. FC Union mit einem Feuerzeug am Kopf getroffen wurde.Contrast/imago

Deutlich wurde Union auch gegenüber dem Fan, der in der Nachspielzeit Bochums Torhüter Patrick Drewes mit einem Feuerzeug am Kopf getroffen hatte. Arbeit: „Wir haben den Täter ermitteln können. Wir haben ihn der Polizei übergeben. Es ist Anzeige erstattet worden. Und wir haben das längstmögliche bundesweite Stadionverbot ausgesprochen, was ein Verein aussprechen kann (drei Jahre, Anm. d. Red.). Es laufen zwei Anzeigen. Mehr ist da im Moment nicht zu tun.“

1. FC Union gibt Stellungnahme wegen Feuerzeug-Skandal ab

Offiziell legte der VfL am Montag Einspruch gegen die Wertung des 1:1 ein. Union gab die vom DFB geforderte Stellungnahme fristgerecht ab. „Wir haben auch schon Post vom DFB bekommen – nämlich eine Eingangsbestätigung. Wie schnell jetzt dieses Verfahren geht, wissen wir nicht. Damit befassen wir uns auch nicht. Mit Bochum haben wir wahrscheinlich wieder Kontakt, wenn wir dort wieder hinfahren“, erklärt Arbeit.

Fakt ist: Während Drewes beim VfL wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist und am Sonntag gegen Heidenheim (15.30 Uhr, Dazn) auch im Tor stehen soll, liegt der Ball nun beim DFB-Sportgericht. Dieses wird zunächst alle Stellungnahmen auswerten. Gut möglich, dass bereits am Freitag ein Urteil fällt. Union droht im schlimmsten Fall eine Niederlage am grünen Tisch, gegen die die Eisernen allerdings auch Berufung einlegen könnten. ■