Die Not ist groß

Stadion-Millionen für Stürmer? Union-Boss Zingler spricht über Transfer!

Der 1. FC Union sammelt mit den Alte-Försterei-Aktien bis zu 60 Millionen Euro ein. Aufgrund akuter Torarmut liegt dabei eine Frage auf der Hand.

Author - Sebastian Schmitt
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Dirk Zingler, Präsident des 1. FC Union, sieht im Winter auf dem Transfermarkt Handlungsbedarf.
Dirk Zingler, Präsident des 1. FC Union, sieht im Winter auf dem Transfermarkt Handlungsbedarf.Matthias Koch/imago

Der 1. FC Union will im letzten Spiel des Jahres beim SV Werder Bremen (Sonnabend, 15.30 Uhr, Sky) mit allen Mitteln endlich zurück in die Erfolgsspur. Dass das verdammt schwer wird, liegt vor allem an der harmlosen Offensive. Die Not ist so groß, dass Präsident Dirk Zingler (60) den Fans jetzt einen neuen Stürmer in Aussicht stellt.

Je länger die Talfahrt des 1. FC Union anhält, desto lauter werden die Forderungen, den Kader von Trainer Bo Svensson (45) in der Winter-Transferperiode zu verstärken. Richtig rund läuft es an der Wuhle derzeit nämlich nur abseits des Rasens – genauer gesagt beim Verkauf der Stadionaktien, durch den Union ein satter Geldregen winkt. Das Nachhaken, ob man mit den vielen Millionen in der Winter-Transferperiode vom 1. Januar bis 3. Februar nicht einen neuen Stürmer kaufen könnte, war angesichts der Sieglos-Serie von mittlerweile acht Spielen in Folge nur eine Frage der Zeit.

Zingler ist mit der sportlichen Entwicklung natürlich alles andere als einverstanden. Freude bereitet dem Union-Boss dagegen, dass so viele Mitglieder bei den Alte-Försterei-Aktien zugreifen: „Es läuft gut. Die Menschen drücken damit ihre Bindung zum 1. FC Union aus. Und das ist genau die Sache, die uns am Herzen liegt. Wir wollen, dass mehr Mitglieder Eigentümer des Stadions werden. In deren Händen ist es am besten aufgehoben.“

1. FC Union will Stadion-Millionen nicht in der Kader pumpen

Die eisernen Rahmenbedingungen sind bekannt: Bis zu 120.000 Aktien zu je 500 Euro stehen zum Verkauf. Union winkt also bis zum 10. Januar und dem Ende der Zeichnungsfrist auf einen Schlag ein Betrag von bis zu 60 Millionen Euro. Eine Summe, mit der Union-Manager Horst Heldt (55) auf dem Transfermarkt sicherlich nicht nur einen Stürmer findet, der Tore garantiert.

Dirk Zingler (60) erkundigt sich, wie viele Aktien Union-Manager Horst Heldt (55) sich zulegte. Es war die Maximal-Menge von zehn Stück.
Dirk Zingler (60) erkundigt sich, wie viele Aktien Union-Manager Horst Heldt (55) sich zulegte. Es war die Maximal-Menge von zehn Stück.Matthias Koch/imago

Doch Union bleibt sich auch in der sportlichen Notlage treu. Wie bereits im Vorfeld betont wurde, dient das Geld ausschließlich dazu, eine gute Eigenkapital- und Finanzstruktur aufzubauen, um bessere Finanzierungsmöglichkeiten für den Stadionumbau zu schaffen. In den Kader sollen die Millionen ausdrücklich nicht fließen.

Union-Boss Zingler spricht von Verstärkungen im Sturm

Entsprechend geht Zingler auf den Vorschlag, einen Teil der Einnahmen in den Kauf eines neuen Stürmers zu investieren, erst gar nicht ein. Unions Präsident macht jedoch klar, dass bereits nach einer Verstärkung im Angriff gefahndet wird: „Wir haben einen Bewegungsspielraum und wissen natürlich, dass wir zu wenig Tore schießen. Deswegen schauen wir uns um.“

Trainer Svensson wirkt zwar immer ratloser, verspricht aber vor dem Spiel in Bremen: „Die Statistiken und Ergebnisse sind so, wie sie sind. Wir analysieren, woran wir inhaltlich arbeiten müssen, und versuchen, die Dinge zu korrigieren.“ Dazu zählt in Köpenick auch, auf dem Wintertransfermarkt einen neuen Mittelstürmer an Land zu ziehen – ganz ohne die Stadion-Millionen. ■