Zwei Klubs, ein Stadion

Umbau der Alten Försterei amtlich: 1. FC Union zieht zu Hertha BSC!

Wie schon in der Champions-League-Saison wollen die Köpenicker in der nächsten Bundesliga-Spielzeit „rübermachen“ und ins Olympiastadion ziehen.

Author - Sebastian Schmitt
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Das Berliner Olympiastadion, die Heimspielstätte von Hertha BSC, soll nach den Plänen des 1. FC Union schon bald wieder rot leuchten.
Das Berliner Olympiastadion, die Heimspielstätte von Hertha BSC, soll nach den Plänen des 1. FC Union schon bald wieder rot leuchten.Jan Huebner/imago

Die Eisernen packen wieder die Umzugskartons. Ende 2026 macht der 1. FC Union erneut „rüber“ – ins Olympiastadion, der Heimspielstätte von Hertha BSC! Was in der Champions-League-Saison noch aus Not geschah, wird diesmal Teil eines großen Plans: Die Alte Försterei wird ausgebaut.

Alte Försterei: Union wartete acht Jahre auf Baugenehmigung

Nach acht (!) Jahren Warten, Zögern, Diskutieren ist der Durchbruch endlich geschafft: Der Berliner Senat hat das neue Verkehrskonzept genehmigt – Union darf sein Kultstadion umbauen. Der Umbau gilt als eines der größten Infrastrukturprojekte im Berliner Fußball seit Jahrzehnten.

Doch der Preis für die Genehmigung ist ein Kompromiss: Statt der ursprünglich geplanten 40.500 Zuschauerplätze wird die neue Försterei zunächst nur 34.500 Fans fassen dürfen. Grund ist die Verkehrslage in der Wuhlheide – das Nadelöhr, das die Pläne jahrelang blockierte. Erst nach intensiven Gesprächen zwischen Klub und Senat wurde eine Lösung gefunden.

1. FC Union will Olympiastadion mit Hertha BSC teilen

Union-Präsident Dirk Zingler macht dabei deutlich: „Der Baukörper bleibt der gleiche, nur die Kapazität ändert sich.“ Bedeutet: Die Vision bleibt groß, auch wenn sie etwas später vollständig Wirklichkeit wird. Zingler: „Unser Ziel bleibt eine Alte Försterei mit 40.500 Besuchern, auch wenn wir diese erst in einer späteren Etappe erreichen.“

Der Lageplan der neuen Alten Försterei: Rot sind die Neubauten, rechts die neu angelegten Trainingsplätze.
Der Lageplan der neuen Alten Försterei: Rot sind die Neubauten, rechts die neu angelegten Trainingsplätze.1. FC Union

Der Zeitplan steht: Ende 2026 will Union maximal für 12 Monate ins Olympiastadion ziehen – und die Bühne mit Hertha BSC teilen. Ein Jahr ohne die Luft an der Alten Försterei – für viele Fans alles andere als leicht zu akzeptieren.

40.500 Plätze: Berliner Senat macht 1. FC Union Hoffnung

Doch der emotionale Spagat wird sich lohnen: Während der Bauzeit wird die Alte Försterei komplett modernisiert: neue Tribünen, modernere Infrastruktur, bessere Sicherheitsbereiche. Der Umbau soll Union langfristig bundesligatauglich machen – aktuell darf im eigenen Stadion nämlich nur mit Ausnahmegenehmigung gespielt werden.

Dass Union überhaupt bauen darf, war lange ungewiss. Immer wieder hatte der Senat Bedenken, zuletzt wegen der Verkehrsanbindung. Die Eisernen hatten ein Verkehrskonzept mit einem Shuttle-Service geplant, um die Zuschauer zum Stadion hin- und auch wieder wegzubringen, jedoch dafür kein grünes Licht von der Verkehrsverwaltung bekommen. Zur neuen Zwischenlösung erklärt Ute Bonde, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, jetzt: „Die Erweiterung der Stadion-Kapazität auf die ursprünglich angestrebte Zahl ist nicht vom Tisch. Wir bleiben weiterhin im Gespräch.“