
Erst fliegt er, dann glänzt er. Noch vor zwei Wochen lieferte Steffen Baumgart (53) den Aufreger der Liga – Rot beim spektakulären 4:3-Sieg in Frankfurt, Stinkefinger, Sperre. Jetzt ist der Trainer der Köpenicker plötzlich das moralische Vorbild des Spieltags. Respekt, Baumgart zieht den 1. FC Union aus dem Dreck!
Es war der Schreckmoment beim 0:2 in Leverkusen: Bayer-Star Alejandro Grimaldo (30) lag nach einem heftigen Zusammenprall reglos am Boden, Blut strömte über sein Gesicht. Während Sanitäter und Teamärzte auf den Platz rannten, ertönten aus dem Gästeblock unschöne Rufe: „Steh auf, du Sau!“ Pfiffe, Hohn, Häme – mitten in einer Notsituation.
Für Effenberg ist Baumgarts Reaktion „Weltklasse“
Doch Baumgart griff ein. Laut, bestimmt, sichtbar genervt stapfte der Union-Coach an den Spielfeldrand, gestikulierte wild in Richtung der eigenen Fans – und brachte sie zum Schweigen. Eine Szene, die deutschlandweit für Respekt sorgte.

„Man sieht, dass Grimaldo ausgeknockt war. Dieses Verhalten von Steffen Baumgart war Weltklasse!“, erklärt Ex-Profi Stefan Effenberg (57) in der TV-Sendung „Doppelpass“. Effe lobt Baume: „So etwas machen nicht viele Trainer.“
1. FC Union: Bayer-Boss Rolfes bedankt sich bei Baumgart
Baumgart selbst blieb nach Abpfiff sachlich, aber klar: „Wir alle sind emotional – und zwar alle Blöcke. Die Situation war sehr weit weg, deswegen haben sie nicht erkannt, dass da mehr passiert ist. Den Hinweis habe ich gegeben, und dann kam die richtige Reaktion.“
Die Fans klatschten, als Grimaldo – noch benommen, aber bei Bewusstsein – auf der Trage vom Feld gebracht wurde.

Auch Leverkusens Sportvorstand Simon Rolfes (43) bedankte sich: „Ein großes Kompliment an Steffen. Er hat sich total fair und respektvoll verhalten.“ Baumgart war sogar an die Bayer-Bank gegangen, um sich nach Grimaldo zu erkundigen. Der Spanier selbst hatte Glück im Unglück: eine Platzwunde, keine Gehirnerschütterung. Am Sonntag flog er sogar zur Nationalmannschaft.
Union-Trainer Steffen Baumgart zeigt Fairplay
Fakt ist: Die Eisernen verloren das Spiel und kurzzeitig auch an Ansehen. Doch Baumgart zog den 1. FC Union mit seiner Haltung aus dem Dreck und bewahrte die Köpenicker vor einem weiteren Imageschaden. Nach Wochen, in denen Baumgart wegen seiner Emotionalität kritisiert wurde, zeigte er diesmal die andere Seite seiner Leidenschaft.