Peinliche Schmährufe

0:2! Rönnow patzt, doch das größte Eigentor schießen einige Union-Fans

Der 1. FC Union verliert 0:2 in Leverkusen und einige Union-Fans den Anstand gegenüber einem verletzten Spieler.

Author - Berliner KURIER
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Leverkusens Kapitän Alejandro Grimaldo musste mit blutender Platzwunde vom Platz getragen werden. Einige Union-Fans zettelten peinliche Schmähgesänge an.
Leverkusens Kapitän Alejandro Grimaldo musste mit blutender Platzwunde vom Platz getragen werden. Einige Union-Fans zettelten peinliche Schmähgesänge an.IMAGO /RHR-Foto

Der 1. FC Union verliert bei Topteam Bayer Leverkusen mit 0:2 (0:1). Alles ganz normal und wirklich kein Drama. Doch bei der Auswärtspleite gab es dann doch zwei Dinge, die auffielen. Der sonst so souveräne Keeper Fredrik Rönnow leistete sich einen Patzer, der zum spielentscheidenden zweiten Leverkusener Tor führte. Und einige wenige Union-Fans leisteten sich eine unfaire Peinlichkeit...

Beim Stand von 0:1 (Tor durch Leverkusens Ernest Poku/33.) gab es eine böse Unglückszene bei den Leverkusenern. Alejandro Grimaldo wurde im Strafraum von Mitspieler Christian Kofane mit dem Ellbogen am Kopf getroffen. Der Spanier lag total benommen auf dem Rasen, sein Kopf blutete. Er musste von Sanitätern mit der Trage vom Platz getragen werden. Alles schlimm genug!

Union-Fans verhöhnen verletzten Grimaldo

Doch aus dem Union-Block ertönten dann von einigen empathielosen Fans noch Schmähgesänge: „Steh auf, du Sau!“ Einfach nur peinlich und zum Fremdschämen. Das konnte auch Trainer Steffen Baumgart nicht ertragen und ging zu den Fans, damit diese Rufe aufhören. Die Bayer-Fans konnten das Ganze auch nicht fassen und reagierten mit Buhrufen. Baumgart reagierte völlig richtig, um die aufgeheizte Stimmung zu beruhigen.

Union-Trainer Steffen Baumgart fordert die Fans auf , die Schmähgesänge gegen Leverkusens Grimaldo einzustellen.
Union-Trainer Steffen Baumgart fordert die Fans auf , die Schmähgesänge gegen Leverkusens Grimaldo einzustellen.IMAGO/Matthias Koch

Pechvogel Grimaldo konnte nicht weiterspielen. „Er war kurz weg und hat eine Wunde am Kopf, die jetzt genäht wird“, sagte Leverkusens Direktor Lizenz, Thomas Eichin, in der Halbzeitpause beim Pay-TV-Sender Sky. Im zweiten Durchgang erwischte Bayer dann den besseren Start.

Nach der Pause baute Leverkusen seine Führung dank eines Fehlers der Gäste aus: Doekhi spielte den Ball nach einem Einwurf zurück zum eigenen Torwart. Rönnow passte unbedrängt auf den anlaufenden Kofane, der zum 2:0 einschob. Ausgerechnet Rönnow, der vorher zahlreiche Bälle klasse pariert hatte. Union fuhr mit Null Punkten und der Erkenntnis, dass sich mit einigen Fans doch noch mal wegen des Fairplay-Gedankens unterhalten werden sollte, nach Hause.