Investor gesucht

100 Millionen von der Kleiderstange? 1. FC Union pokert mit C&A-Familie

Der 1. FC Union hat in den nächsten Jahren viel vor. Der Stadionausbau kostet Millionen, jetzt wird ein solider Geldgeber gesucht.

Author - Berliner KURIER
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Die Textil-Kaufhauskette C&A gehört der milliardenschweren Großfamilie Brenninkmeijer. Ihr Finanzunternehmen Bregal soll jetzt mit dem 1. FC Union verhandeln.
Die Textil-Kaufhauskette C&A gehört der milliardenschweren Großfamilie Brenninkmeijer. Ihr Finanzunternehmen Bregal soll jetzt mit dem 1. FC Union verhandeln.Ulrich Roth/Imago

Stadionausbau, Verstärkung des Frauenteams und vieles mehr. Der 1. FC Union setzt auf Angriff in Sachen Zukunft. Doch dafür muss Geld her. Die Eisernen suchen einen Investor, der bis zu 100 Millionen Euro in die Kasse spülen soll. Jetzt soll es sogar schon erste Gespräche gegeben haben. Es wären Millionen von der Kleiderstange …

Der Kicker berichtet, dass das Private-Equity-Unternehmen Bregal und der Klub verhandeln. Bei manchen Fans schrillen da die Alarmglocken. Schließlich brachten solche Finanzfirmen beim Lokalrivalen Hertha BSC in den vergangenen sechs Jahren erhebliche Unruhe.

Doch zur Einordnung: Bregal ist kein windiges, neu gegründetes Start-up mit dubiosen Geldquellen. Bregal existiert bereits seit 1929. Damals wurde es als Vermögensverwaltungsgesellschaft der milliardenschweren deutsch-holländischen Familie Brenninkmeijer gegründet. Die Brenninkmeijers sind wiederum Eigentümer der Textilwaren-Kaufhauskette C&A.

Brenninkmeijer, eine der reichsten Familien Europas

In den vergangenen zwei Jahrzehnten modernisierte die Großfamilie ihr Finanzgeschäft. Hauptfirma ist Cofra mit Sitz in der Schweiz. Bregal ist im Familienimperium wiederum eine Tochterfirma geworden, die als Investor in Firmen einsteigt. Bregal hat Filialen in Zug, München, Mailand und London. Die Brenninkmeijers gehören zu den reichsten Familien Europas (rund 25 Milliarden Euro). Ihre Geschäfte laufen unter höchster Diskretion. In der Öffentlichkeit tritt die Familie nur ganz selten auf.

Union-Präsident Dirk Zingler brachte den Klub nach vorne, jetzt will er die Eisernen fit für die Zukunft machen.
Union-Präsident Dirk Zingler brachte den Klub nach vorne, jetzt will er die Eisernen fit für die Zukunft machen.Koch/Imago

Trotzdem besteht bei dem Unternehmen Interesse, in den Profifußball zu investieren. Schon vor vier Jahren verhandelte Bregal mit dem VfB Stuttgart. Doch es kam nicht zum Abschluss. Jetzt gibt es Gespräche mit dem 1. FC Union.

Denn der Klub braucht insbesondere für die Finanzierung der Stadionerweiterung Geld. Zwar gibt es durch die Fan-Stadionaktien ein Stammkapital von knapp 30 Millionen Euro. Doch das wird für den Ausbau der Alten Försterei nicht reichen. Da die Zinsen für Bankkredite angestiegen sind, suchen die Eisernen jetzt einen soliden Finanzpartner. Werden es Millionen von der Kleiderstange?