Schweizer spricht erstmals

„Sinn und Zweck der Trennung“: Urs Fischer bangt um den 1. FC Union

Der eiserne Erfolgstrainer lehnte lange alle Interviewanfragen ab. Jetzt meldet er sich vor dem Endspiel gegen Freiburg zu Wort.

Author - Sebastian Schmitt
Teilen
Ex-Trainer Urs Fischer (58) drückt dem 1. FC Union im Kampf um den Klassenerhalt die Daumen.
Ex-Trainer Urs Fischer (58) drückt dem 1. FC Union im Kampf um den Klassenerhalt die Daumen.Steinsiek.ch/imago

Lange hat er geschwiegen. Jetzt meldet sich Urs Fischer (58) erstmals seit seiner Trennung vom 1. FC Union zu Wort! Der Schweizer Fußballlehrer fiebert mit den Eisernen im Endspurt, bangt nach den jüngsten Ergebnissen um den Klassenerhalt.

Mit ihm ging es in Köpenick nur bergauf. Fischer führte Union in die Bundesliga, in die Conference und die Europa League und im vergangenen Jahr sogar in die Champions League. Alles investierte der Coach für den eisernen Wahnsinn. Bis ihm vor fast sechs Monaten im Herbst die Kraft ausging. Interview- und Jobanfragen anderer Klubs lehnte er bisher konsequent ab. Fischer wollte Ruhe. 

Urs Fischer spricht erstmals nach Union-Trennung

Nun meldet sich Unions Ex-Trainer erstmals zu Wort. Und das an durchaus ungewöhnlicher Stelle: Im Stadionheft des SC Freiburg anlässlich des Heimspiels gegen Heidenheim (1:1) lobt er den Kollegen Christian Streich (58), für den es das letzte Heimspiel im Breisgau war. Dabei spricht Fischer auch über die dramatische Lage des 1. FC Union im Abstiegskampf.

Verstehen sich gut: Christian Streich (l.) und Urs Fischer, Erfolgstrainer des 1. FC Union. 
Verstehen sich gut: Christian Streich (l.) und Urs Fischer, Erfolgstrainer des 1. FC Union. Steinsiek.ch/imago

„Am Ende muss es für Union einfach reichen, die Bundesliga zu halten. Es ist noch einmal eng geworden“, erklärt Fischer. Allerdings noch ohne zu wissen, wie eng es nach der Pleite in Köln nun wirklich ist. Die direkte Rettung können die Köpenicker nach dem 2:3 beim 1. FC Köln nicht mehr aus eigener Kraft schaffen.

Urs Fischer fiebert mit dem 1. FC Union

Dass Union sich nach der Horror-Hinrunde mit neun Liga-Pleiten in Folge und dem Aus im DFB-Pokal unter Fischers Leitung zunächst unter dessen Nachfolger Nenad Bjelica (52) stabilisierte und wichtige Punkte einfuhr, freute Fischer. Wie sehr er weiterhin am 1. FC Union hängt, daraus macht er keinen Hehl. Fischer drückt den Eisernen im Endspiel um den Klassenerhalt nämlich ganz kräftig die Daumen – und sagt das auch im Freiburger Stadionheft, wenngleich es am kommenden Sonnabend eben gegen Freiburg im Stadion an der Alten Försterei um alles geht.

Urs Fischer drückt Union die Daumen

Fischer: „Union und ich haben die Situation so angenommen, wie sie im Herbst war, und wir können beide damit umgehen. Ich drücke natürlich am letzten Spieltag Union die Daumen und hoffe, dass sie oben bleiben. Das war ja Sinn und Zweck, warum wir uns am 15. November getrennt haben. Das muss ich dann schon betonen.“

Für ihn selbst hat sich die Trennung vom 1. FC Union und die Zeit in der Heimat gelohnt: „Es geht mir sehr gut. Ich genieße die Zeit, die ich zur Verfügung habe, mit der Familie. Und wir konnten uns auch mal wieder um den Freundeskreis kümmern.“ Noch besser wird Fischers Gemütslage sein, wenn dem 1. FC Union die Rettung gelingt ... ■