Das Beste zum Schluss

Finale furioso: In der Festung Försterei ist der 1. FC Union unabsteigbar!

Wunder von der Wuhle: Statt um Europa geht es diesmal um den Klassenerhalt. Der SC Freiburg kann sich warm anziehen.

Author - Sebastian Schmitt
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Das erste Finale furioso: Max Kruse köpft in der Saison 2020/21 den 1. FC Union in der Nachspielzeit in die Conference League. 
Das erste Finale furioso: Max Kruse köpft in der Saison 2020/21 den 1. FC Union in der Nachspielzeit in die Conference League. Contrast/imago

90 Minuten plus x bleiben dem 1. FC Union noch. Der Frust, ja auch die kurzzeitige Ohnmacht nach dem brutalen 2:3 (2:1) im Keller-Krimi beim 1. FC Köln und dem Mainzer Sieg gegen den BVB? Egal! Alles, was jetzt zählt, ist das Heimspiel gegen den SC Freiburg. Wie gut, dass die Köpenicker sich bisher immer das Beste bis zum Schluss aufgehoben haben. Finale furioso: In der Festung Försterei ist der 1. FC Union unabsteigbar! 

Die Bilder der vergangenen Jahre werden ungeahnte Kräfte freisetzen: Unioner außer Rand und Band. Auf dem Feld, auf den Tribünen. Pure Ekstase, absolute Freude. Was der 1. FC Union jeweils am 34. Spieltag in den vergangenen drei Spielzeiten geschafft hat, gibt jedem seiner Anhänger Hoffnung. Ein Wunder an der Wuhle liegt in der Luft!  

1. FC Union kann Finale furioso

Ohrenbetäubender Lärm, eiserner Zusammenhalt. Die Festung Försterei ist Unions Faustpfand. Zu spüren bekam das RB Leipzig in der Saison 2020/21. Ein 2:1-Sieg am 34. Spieltag, eingetütet durch ein Kopfballtor von Max Kruse in der Nachspielzeit (90.+2), bescherte Union auf den letzten Drücker die Conference League. Ein Jahr später erlebte der VfL Bochum die Köpenicker Kraft am letzten Spieltag. Taiwo Awoniyi schoss Union in der 88. Minute zum 3:2 und damit in die Europa League. Und im vergangenen Jahr brachte Vizekapitän Rani Khedira in der 81. Minute gegen Werder Bremen das Ballhaus des Ostens zum Beben. Das 1:0 gegen Bremen bescherte den Köpenickern die Königsklasse. 

Macht es gegen Freiburg noch einmal, Jungs! Der 1. FC Union gewann die vergangenen drei Jahre jedes Endspiel am 34. Spieltag. 
Macht es gegen Freiburg noch einmal, Jungs! Der 1. FC Union gewann die vergangenen drei Jahre jedes Endspiel am 34. Spieltag. Camera 4+/imago

Erfolge, die allen Unionern Energie und Glauben geben, um gegen Freiburg (Sonnabend ab 15.15 Uhr im KURIER-Liveticker) zu überleben. Denn diesmal geht es nicht um die Champions League, sondern um den Klassenerhalt. Das dreimalige Finale furioso ist hier die richtige Medizin und sorgt für Erinnerungen, die die furchtbare Pleite in der Domstadt nicht nur ganz schnell verdrängen, sondern vielmehr dabei helfen, positiv zu bleiben. Um den Abstieg zu verhindern. Um die Relegation klarzumachen. Ja, vielleicht sogar auch, um die Last-minute-Rettung zu schaffen und die Klasse direkt zu halten. 

Gegen Freiburg: 1. FC Union braucht starke Nerven

Dafür werden Interimstrainer Marco Grote (51) und seine Co-Trainerin Marie-Louise Eta (32) sowie Assistent Sebastian Bönig (42) alles geben. Es gilt, die Köpfe freizubekommen, egal wie groß die Wut und die Trauer über die verkorkste zweite Halbzeit in Köln sind. Gegen Freiburg gibt es noch einmal 90 Minuten plus x.  

Dabei werden Ruhe und Geduld, trotz der brutalen Situation, gefragt sein. Starke Nerven sowieso. Helfen wird die Gewissheit, dass sich Union in all den Jahren unter Erfolgstrainer Urs Fischer das Beste immer bis zum Schluss aufgehoben hat. Für ein viertes Finale furioso in Folge an der Alten Försterei.  ■