Das hat ein Geschmäckle

Nachteil für den 1. FC Union? Köln-Gegner im Endspiel ohne Cheftrainer!

Heidenheims Frank Schmidt fehlt wegen eines Arzttermins, wenn es für die Eisernen im Fernduell mit dem 1. FC Köln um alles geht.  

Author - Sebastian Schmitt
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Fehlt gegen Union-Konkurrent 1. FC Köln am letzten Spieltag: Heidenheims Trainer Frank Schmidt (50).
Fehlt gegen Union-Konkurrent 1. FC Köln am letzten Spieltag: Heidenheims Trainer Frank Schmidt (50).Langer/imago

Frank Schmidt ist nicht nur ein richtig guter Trainer, sondern auch ein richtig guter Typ. Ganz Heidenheim, aber auch das restliche Fußball-Deutschland feiert den 50 Jahre alten Schwaben wegen seines Erfolgs, vor allem aber für seine offene und ehrliche Art. Bei vielen Unionern sorgt aber jetzt eine Entscheidung Schmidts für Kopfschütteln: Der Trainer fehlt am letzten Spieltag gegen den 1. FC Köln wegen eines Arzttermins. Nachteil für den 1. FC Union? Köln-Gegner ohne Cheftrainer!

Das hat ein gewisses Geschmäckle und kommt in Köpenick nicht gut an. Schmidt fehlt ausgerechnet gegen Köln an der Seitenlinie, wenn sich der 1. FC Union mit dem Effzeh ein brutal enges Fernduell liefert, bei dem ein einziges Tor über den Klassenerhalt oder den Abstieg in die Zweite Liga entscheiden kann

1. FC Union: Köln-Gegner ohne Cheftrainer

Der Grund für Schmidts Fehlen: ein lang geplanter OP-Termin. In einer Mitteilung der Heidenheimer heißt es kurz und knapp: „Der Eingriff wird in dieser Woche durchgeführt und war zu keinem anderen Termin nach der Saison möglich.“ Der Trainer erklärt seinen Ausfall am letzten Spieltag: „Zu meiner Zeit als aktiver Spieler bei Alemannia Aachen hatte ich einen Knöchelbruch, woraufhin sich über die Jahre eine fortschreitende Arthrose mit immer stärker werdenden Schmerzen und Einschränkungen entwickelt hat.“

Klar, die Gesundheit geht immer vor. Aber wirklich dringend scheint dieser Arzttermin nicht zu sein. Schmidt: „Eigentlich war dieser Eingriff daher bereits im letzten Jahr geplant gewesen. Durch unseren Aufstieg in die Bundesliga habe ich die OP damals aber verschoben. Jetzt ist der Eingriff unumgänglich, damit ich bei unserem Vorbereitungsstart am 1. Juli wieder dabei sein kann.“

Schmidts Fehlen kann für Union ein Nachteil sein

Heidenheim-Boss Holger Sanwald (56) springt seinem Trainer zur Seite: „Wir unterstützen diese Entscheidung von Frank voll und ganz. Er hat in den vergangenen Monaten, trotz großer Schmerzen, für unseren gemeinsamen Erfolg auf die Zähne gebissen und mit unserer Mannschaft unser großes Saisonziel, den Klassenerhalt in der Bundesliga, sogar vorzeitig erreicht.“

Klassenerhalt ist das Stichwort. Viele Unioner denken bei der Nachricht sofort an Wettbewerbsverzerrung. Denn für den 1. FC Union kann Schmidts Abwesenheit ein Nachteil sein. Der Trainer, seit 2007 im Amt, ist in Heidenheim Kult. Die Mannschaft folgt ihm und seinen Anweisungen von der Seitenlinie blind. Ob das nun unter Co-Trainer Bernhard Raab (58) auch so sein wird, wird sich am Sonnabend zeigen. 

1. FC Union muss sich selbst retten

Fakt ist: Der 1. FC Union hat sich sein Endspiel gegen den SC Freiburg durch eine schlechte Saison selbst eingebrockt – und kann sich mit einem Heimsieg im Finale furioso am Sonnabend gegen Freiburg aus eigener Kraft mindestens in die Relegation retten. Ganz egal, was Heidenheim ohne Schmidt gegen Köln macht. ■