Abwehr-Boss vor Absprung

Heimat, Millionen, Königsklasse: Feyenoord lockt Unions Danilho Doekhi!

Rotterdam ködert den Köpenicker Abwehr-Boss mit Champions League. Der 1. FC Union holt wohl Stanley Nsoki – doch ein Doekhi-Ersatz ist er nicht.

Author - Sebastian Schmitt
Teilen
Bitter: Stürmer Benedict Hollerbach (24) ist schon weg. Jetzt droht dem 1. FC Union auch der Verlust von Verteidiger Danilho Doekhi (27).
Bitter: Stürmer Benedict Hollerbach (24) ist schon weg. Jetzt droht dem 1. FC Union auch der Verlust von Verteidiger Danilho Doekhi (27).Matthias Koch/mago

Seit Wochen brodelt die Gerüchteküche. Jetzt wird’s konkret: Zwei europäische Topklubs jagen Danilho Doekhi – und dem 1. FC Union droht der Verlust seines Felsens in der Brandung.

Es hatte sich angedeutet – nun steht es offenbar kurz bevor: Danilho Doekhi (27) könnte den 1. FC Union noch in diesem Sommer verlassen. Der Abwehrchef, seit drei Jahren in Köpenick und ohne Frage der konstanteste Verteidiger im Kader, steht auf dem Zettel von Besiktas Istanbul und Feyenoord Rotterdam.

Achtung, 1. FC Union: Feyenoord lockt Danilho Doekhi

Vor allem Feyenoord drückt laut der Zeitung Algemeen Dagblad aufs Tempo. Der niederländische Traditionsklub will Doekhi, der in Rotterdam geboren wurde, zurück in die Heimat holen – und lockt nicht nur mit vertrauter Sprache und Nähe zur Familie, sondern auch mit der Aussicht auf Champions-League-Fußball.

Danilho Doekhi stand am Sonntag beim Test gegen Rapid Wien noch für den 1. FC Union auf dem Platz- Jetzt macht Feyenoord Rotterdam wohl auf dem Transfermarkt ernst.
Danilho Doekhi stand am Sonntag beim Test gegen Rapid Wien noch für den 1. FC Union auf dem Platz- Jetzt macht Feyenoord Rotterdam wohl auf dem Transfermarkt ernst.Matthias Koch/imago

Für den 1. FC Union wäre der Verlust so richtig schmerzhaft. Doekhi war in der abgelaufenen Saison eine Konstante: 34 Spiele, 3060 Minuten, keine einzige Pause. Keine Sperre, keine Verletzung, keine Schwächephase. Immer da, immer stark. Ein Typ, wie ihn jeder Trainer liebt – und wie ihn Union nicht so leicht ersetzen kann.

1. FC Union will TSG-Verteidiger Stanley Nsoki

Das Problem: Doekhi besitzt eine Ausstiegsklausel. Zwar verlängerte der 27-Jährige seinen Vertrag erst im Herbst 2024, doch Union musste dem Leistungsträger dabei entgegenkommen. Neun Millionen Euro – eine machbare Ablöse für Vereine mit europäischem Anspruch. Für Besiktas, die in der Europa League antreten, womöglich etwas happig. Für Feyenoord, aktuell in der Champions-League-Qualifikation, eher problemlos.

Manager Horst Heldt (55) sind also die Hände gebunden. Wenn Doekhi geht, kann Union das nur zur Kenntnis nehmen – und muss handeln. Die Vorbereitung auf den Ernstfall läuft längst. Mit Stanley Nsoki (26) von der TSG Hoffenheim ist man sich einig, Union will den französischen Verteidiger per Leihe mit Kaufoption verpflichten und feilscht noch mit den Kraichgauern.

1. FC Union: Stanley Nsoki kein Doekhi-Ersatz

Doch klar ist: Nsoki ist kein Doekhi. Der eine Linksfuß, oft auf der linken Seite der Dreierkette im Einsatz. Der andere Rechtsfuß, der die Zentrale beherrscht – oder rechts in der Kette agiert, weil Leopold Querfeld (21) sich immer stärker im Zentrum festbeißt.

Kommt es zum Doekhi-Abschied, winken Union neun Millionen Euro – ein warmer Geldregen. Doch er bringt auch Verpflichtung: Heldt muss nachlegen. Und womöglich selbst tief in die Tasche greifen. Denn eines ist sicher: Ein Abgang von Doekhi wäre nicht nur ein Verlust an Qualität – sondern ein Einschnitt. Denn in Köpenick wissen sie: Wer Doekhi verliert, verliert mehr als einen Verteidiger. Man verliert ein Stück Stabilität.