Zwei Spiele in 24 Stunden, 28 Grad, volle Ränge und Feuer auf den Tribünen – es hätte ein Pflichtspiel sein können. War es aber nicht. Und doch zeigte das 1:1 bei Rapid Wien, dass der 1. FC Union noch einige Baustellen hat. Vor allem in der Offensive.
Für Christopher Trimmel (38) wurde es bereits vor dem Anpfiff emotional. Der Kapitän kehrte zurück an die alte Wirkungsstätte – und wurde mit einem Banner von den Rapidlern empfangen: „Willkommen zu Hause, Trimbo.“ Gänsehaut vor dem Anpfiff, Applaus der Rapid-Ultras, ein kurzer Moment zum Innehalten – dann wurde es ernst.
Rapid Wien ärgtert den 1. FC Union
Denn während in Linz am Vortag eher Sparring gefragt war, bot Rapid seine erste Elf auf, organisiert, bissig, lautstark unterstützt von 19.384 Zuschauern. Genau die Art Test, die Steffen Baumgart (53) wollte. Nur: So richtig bereit wirkte sein Team noch nicht.

Union begann zwar mutig, hatte zwei frühe Chancen, aber ließ dann Rapid das Spiel machen. Viel Leerlauf, wenig Tempo – einzig defensiv war auf die Eisernen zunächst Verlass. Und kurz vor der Pause auch auf Tim Skarke (28): Die Offensivkraft nutzte ein Luftloch des Rapid-Keepers und schob zum 1:0 ein (42.).
Hertha BSC feiert in Wien, 1. FC Union lässt Federn
Wie in den ersten drei Testspielen wechselte Baumgart zur Pause fast komplett, nur Trimmel, Querfeld, Rothe und Keeper Rönnow blieben zunächst auf dem Platz. Doch Rapid drehte auf – und Union wackelte. In der 68. Minute war es soweit: Nach einem schlecht verteidigten Standard schob Claudy Mbuyi zum Ausgleich ein.

Danach drängte Rapid auf den Sieg. Union bekam dennoch die eine oder andere gute Konterchance, blieb aber fahrig im Abschluss. So blieb es beim Remis – dem ersten kleinen Dämpfer der Vorbereitung. Während Hertha BSC vor zwei Tagen gegen Austria Wien, die in der abgelaufenen Saison vor Rapid ins Ziel kamen, mit 2:1 gewinnen konnten, kassiert der 1. FC Union im vierten Vorbereitungsspiel die erste kleine Beule.
Der Unterschied: Die Blau-Weißen starten am 1. August in die Liga, Union erst zwei Wochen später mit dem DFB-Pokalspiel in Gütersloh. Den Eisernen bleibt also noch etwas Zeit, um in Form zukommen. Nach zwei freien Tagen soll dafür ab dem 1. August im Trainigslager in Herzogenaurach der Grundstein gelegt werden.
So spielte der 1. FC Union: Rönnow (61. Klaus) - Doekhi (46. Kral) Querfeld, Rothe (61. Juranovic) - Trimmel, Markgraf (46. Leite) - Khedira (46. Tousart), Schäfer (46. Ali), Sliskovic (46. Haberer) - Skarke (46. Ansah), Ilic (61. Ljubicic)