Zum Abschluss des Trainingslagers in Österreich erkämpft sich Hertha BSC bei Austria Wien ein 2:1 (1:0). Das ist Ergebnis ist zweitrangig. Wichtiger ist: Trotz Personalnot wegen vieler verletzter Spieler können die Blau-Weißen auch aus wenig viel machen.
Diese Saisonvorbereitung ist alles andere als optimal. Eigentlich wollte Trainer Stefan Leitl Neuzugang Paul Seguin und Kampfmaschine Deyo Zeefuik nach ihren Wadenverletzung vor drei Wochen ein paar Minuten beim Test gegen Austria Wien spielen lassen. Das klappte doch nicht! Zu hohes Risiko, dass die Muskelverletzungen wieder aufbrechen. Dabei sind beide für Herthas Startelf zum Zweitliga-Auftakt auf Schalke am 1. August eingeplant.
Doch es kam noch schlimmer. Eigentlich sollte auch Diego Demme als Sechser vor der Abwehr spielen, doch er lag mit Magen-Darm-Virus flach. Ohne drei Stammspieler, dafür aber wieder mit einem starken Bobo Lum (17), der Demme als Abräumer und Ballverteiler im Verbund mit Leon Jensen überzeugte. Auch der nächste Youngster im Team machte Mut. Julian Eitschberger lief als rechter Schienenspieler die Linie rauf und runter und traf.
Eitschi macht Bum-Beidschi zum 1:0
In der 38. Minute sprintete er nach vorne, sein versuchter Steckpass zu Fabian Reese wurde von der Austria-Abwehr abgeblockt. Doch der Ball flog vor die Füße von Eitschi und der zog mit links zum 1:0 ab. Reese stand dabei im Abseits, griff aber nicht ins Spiel ein. Trotzdem regten sich die Wiener über den Treffer auf. Hertha war es egal: Denn Eitschi macht Bum-Beidschi!
Hertha ging mit einer Notelf und einer knappen Führung in die Pause. Und beim Wiederanpfiff versuchte Leitl, mit wenig Spielern effektiv zu variieren kann. Lum und Jensen kamen nicht mehr auf den Platz, für die beiden spielten jetzt Michal Karbownik und Michael Cuisance vor der Abwehr. Auf der linken Schiene stürmte Marten Winkler für Karbownik los und Jon Thorsteinsson wurde nach vorne auf die Cuisance-Position beordert.

Thorsteinsson trifft zum 2:1 für Hertha BSC
Doch bei einem Austria-Freistoß ließ sich Hertha dann übertölpeln. Alle dachten, dass Wiens Manprit Sakaria in den Strafraum flankt, doch der schoss frech direkt ins kurze Eck zum 1: 1 (57.). Leitl wechselte danach weiter munter durch. Doch man sah den blau-weißen Profis an, dass ihre Beine nach dem Trainingslager in Kitzbühel ziemlich müde waren. Echte Dynamik nach vorne gab es erstmal nicht mehr.
Dafür konnte Torwart Tjark Ernst nochmal zeigen, wie wichtig er für das Team ist. In der 83. Minute parierte er einen Elfer. Doch das Beste kam zum Schluss: Nach einem Konter schob Jon Thorsteinsson in der Nachspielzeit cool zum 2:1 (90.+1) ein. Ein glücklicher Sieg der Moral mit einer Notelf.
So spielte Hertha: Ernst - Gechter, Leistner (58. Kolbe), Dardai (85. Hoffmann)- Eitschberger (58. Sessa) , Lum (46. Winkler), Jensen (46. Thorsteinsson), Karbownik (85. Telib) - Krattenmacher (64. Grönning), Cuisance - Reese (85. Gottschalk)