Das gefühlt Unmögliche rückt näher! Urs Fischer, fünfeinhalb Jahre Cheftrainer in Köpenick, steht fast ein Jahr nach seinem Abgang kurz davor, einen neuen Job anzunehmen. Bittersüß für den 1. FC Union: Urs Fischer vor Bundesliga-Rückkehr!
Während Union mit Ach und Krach dem Abstieg in die Zweite Liga entkommen ist und in der aktuellen Saison unter Cheftrainer Bo Svensson (45) wieder nach oben schielt, war es um Fischer (58) still geworden. Der Schweizer lehnte die meisten Interview-Anfragen freundlich, aber konsequent ab. Und das hatte Gründe.
Nach dem schmerzhaften, aber für ihn auch erlösenden Ende beim 1. FC Union wollte Fischer vor allem eins: seine Ruhe. Fix und fertig war er im Herbst, nachdem er das Ruder nach einer beispiellosen Niederlagenserie nicht mehr herumreißen konnte, obwohl ihm alle Unioner und auch Präsident Dirk Zingler (60) demonstrativ den Rücken gestärkt hatten. Geholfen hat es nichts: Nur eine Woche nach dem Machtwort des Bosses, mit Fischer durch dick und dünn gehen zu wollen, marschierte Fischer in Zinglers Büro und bat um einen Schlussstrich.
Wegen dem 1. FC Union: Fischer lehnt Bochum-Job ab
Danach zog es den Schweizer zurück zu seiner Familie in seine Heimat. Dort konnte er in den Bergen und der Natur abschalten und die Seele baumeln lassen. Sein liebstes Hobby, das Fliegenfischen, hilft ihm am besten, um Ablenkung vom Fußball zu finden und die völlig leeren Akkus wieder aufzuladen.

Gerüchte und Spekulationen gab es viele. Dem VfL Bochum sagte Fischer in der vergangenen Rückrunde ab. Zum einen, weil er damit einen direkten Konkurrenten des 1. FC Union im Abstiegskampf übernommen hätte. Zum anderen, weil der Revierklub nach Fischers Erfolgen in Köpenick auch eine Nummer zu klein erschien. Der FC Bayern, wo Fischer bei der irren Trainersuche im Sommer auch gehandelt wurde, wäre wiederum vielleicht eine Nummer zu groß gewesen.
Urs Fischer ist ein Kandidat bei Borussia Mönchengladbach
Klar ist jedoch: Fischer will lieber erneut in der Bundesliga als in seiner Heimat arbeiten, wo er vor seinem Wechsel zum 1. FC Union den FC Basel zur Meisterschaft führte. Ein Angebot aus Bern, wo die Young Boys zwar in der Champions League spielen, aber gleichzeitig massiv in der Krise stecken, sagte ihm jedenfalls nicht zu.
Nun scheint Fischers Poker aufzugehen. Denn Borussia Mönchengladbach, ein Bundesliga-Klub, der Fischer dem Vernehmen nach reizen würde, soll um Unions Erfolgstrainer buhlen. Am Niederrhein steht Fischers Landsmann Gerardo Seoane (45) seit geraumer Zeit massiv unter Druck. Der Sport Bild zufolge habe Seoane nun sogar die Kabine verloren. Das Heimspiel gegen Heidenheim soll für ihn zum Endspiel werden. Geht es in die Hose, könnte Fischer übernehmen.
1. FC Union: Wiedersehen mit Urs Fischer im Februar?
So sehr es viele Unioner schmerzen wird, Fischer in einer anderen Kluft als der des 1. FC Union zu sehen: Ein Fischer-Comeback hätte auch einen netten finanziellen Nebeneffekt für die Eisernen. Denn Fischer steht in Köpenick noch bis Sommer 2025 auf der Gehaltsliste. Steigt er zeitnah wieder ein, sparen sich die Eisernen rund die Hälfte seines Gehalts, das bei einer Million Euro liegen soll.
Übernimmt Fischer Gladbach, wird es dennoch etwas dauern, bis es zum Wiedersehen mit dem 1. FC Union kommt. Nach dem jüngst knapp verloren Hinrunden-Duell (0:1) steigt das Rückspiel im Stadion An der Alten Försterei erst am 22. Spieltag, rund um das Wochenende am 15. Februar 2025. Union-Fans werden sich das Datum dennoch bereits jetzt rot anstreichen. ■