Klassiker an Heiligabend

Meine Oma Walli machte den besten Kartoffelsalat! So geht ihr Rezept

In vielen Familien in Deutschland kommt am Heiligabend Kartoffelsalat auf den Tisch. Jeder bereitet ihn anders zu – die Hauptzutat muss aber ganz viel Liebe sein!

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Der Kartoffelsalat von Oma ist einfach der beste - in ihrem Rezept verwendet sie Fleischsalat als Basis für die leckere Salatsoße.
Der Kartoffelsalat von Oma ist einfach der beste - in ihrem Rezept verwendet sie Fleischsalat als Basis für die leckere Salatsoße.YAY images/imago

Das Weihnachtsfest steht bevor – und damit auch der Abend, an dem vermutlich in den meisten Haushalten in Deutschland Kartoffelsalat auf den Tisch kommt. Die Beilage ist so schlicht wie schön. Und doch ein großer Streitpunkt: Jeder Hobby-Koch und jede Hobby-Köchin ist schließlich davon überzeugt, selbst das beste Rezept für Kartoffelsalat zu haben. Sie auch? Ich nicht, denn mir ist klar: Den besten Kartoffelsalat der Welt hat immer meine Oma gemacht! Hier verrate ich Ihnen das Rezept – machen Sie ihn genauso?

Kartoffelsalat von Oma: Ein Rezept, das voller Erinnerungen steckt

Dieser leckere Kartoffelsalat kam nicht nur am Weihnachtsabend, sondern auch bei anderen Anlässen auf den Tisch – und ist bei mir mit vielen Kindheitserinnerungen verbunden. Ich sehe zum Beispiel noch die Schüssel vor mir, in der meine Oma Walli den Salat immer aufbewahrte: Eine Keramik-Schale mit Blumenmuster, die sie mit einem alten Topfdeckel aus Metall abdeckte, der eigentlich gar nicht dazu passte. Diese Schüssel stand im Kühlschrank – und wenn ich sie als Kind sah, wusste ich: Da wartet der leckere Kartoffelsalat!

Er kam bei uns nicht nur zum Fest auf den Tisch, sondern auch zu allen anderen Feiern – ob Geburtstage oder Grillabende im Sommer. Im April 2020 ist meine Oma gestorben, aber die Tradition bleibt: Die gesamte Familie hat das Rezept von Oma Walli übernommen! Meine Mutter macht den Kartoffelsalat heute noch so, am Weihnachtsabend wird es ihn wieder geben. Und auch ich bereite die Beilage genau auf diese Art zu, wenn im Sommer Freunde zum Grillen vorbeikommen. Ganz so gut wie der Salat von den Köchinnen in meiner Familie wird mein Kartoffelsalat aber nie… Omas und Mamas sind eben einfach die besten!

Kartoffelsalat macht etwas Arbeit - vor allem für das Pellen und Schneiden der Kartoffeln braucht es etwas Geduld und geübte Finger.
Kartoffelsalat macht etwas Arbeit - vor allem für das Pellen und Schneiden der Kartoffeln braucht es etwas Geduld und geübte Finger.Panthermedia/imago

Das Schöne an diesem Rezept für Kartoffelsalat ist übrigens: Er setzt auf ganz einfache Zutaten. Es muss nicht einmal viel geschnippelt werden, denn die Basis der Salatsoße ist fertiger Fleischsalat, der mit Gurkenbrühe zu einem Dressing angerührt wird. Ansonsten braucht es nur Gurken, Zwiebeln und natürlich die Kartoffeln. Am besten hat mir an dem Salat auch immer gefallen, dass er gut durchgezogen gleich nochmal so gut schmeckte – am Morgen nach dem Weihnachtsabend am Kühlschrank oder im kühlen Keller ein Schüsselchen Kartoffelsalat zu holen und zu naschen: Auch das gehörte für mich immer zum Weihnachtsfest dazu.

Hier verrate ich Ihnen das Rezept, nach dem in meiner Familie der Kartoffelsalat für Weihnachten hergestellt wird. Viel Spaß beim Nachmachen – und lassen Sie es sich schmecken!

Der Kartoffelsalat meiner Oma: Diese Zutaten kommen hinein

Die Zutaten für den Kartoffelsalat:
  • 1 Kilogramm Kartoffeln
  • 1 große Büchse Fleischsalat
  • 1 Glas Gewürzgurken
  • 2 Zwiebeln
  • Pfeffer
  • Salz
  • etwas frische Petersilie
Würstchen mit Kartoffelsalat: Dieses Gericht kommt bei vielen deutschen Familien am Heiligabend auf den Tisch. Jeder hat für den Kartoffelsalat aber ein anderes Rezept.
Würstchen mit Kartoffelsalat: Dieses Gericht kommt bei vielen deutschen Familien am Heiligabend auf den Tisch. Jeder hat für den Kartoffelsalat aber ein anderes Rezept.Shotshop/imago

Leckerer Kartoffelsalat für den Heiligabend: So hat meine Oma ihn zubereitet

Und so geht der Kartoffelsalat von Oma: Zuerst werden die Kartoffeln gekocht. Ich setze sie in einem großen Topf mit heißen Wasser auf und gare sie. Es gibt einen tollen Trick, mit dem man ganz leicht testen kann, ob die Kartoffeln schon durch sind: Ich steche ein Messer in eine der größeren Kartoffeln, die ich im Topf finden kann. Wenn sie durchgegart ist, rutscht sie von selbst von der Metall-Klinge. Bleibt sie stecken, dann müssen die Kartoffeln noch etwas kochen. So kann man ganz leicht prüfen, ob es schon Zeit ist, die Kartoffeln für den Kartoffelsalat vom Herd zu nehmen.

Dann werden sie abgegossen und gekühlt – da der Kartoffelsalat aus Pellkartoffeln gemacht wird, sollten sie herunterkühlen, damit man sich nicht die Finger verbrennt. Das ist übrigens die Aufgabe, die ich beim Zubereiten von Kartoffelsalat am meisten hasse: Die klebrige Schale der Kartoffeln abzuziehen, war noch nie mein liebstes Hobby. Mit einem kleinen Messer geht es etwas einfacher. Doch auch wenn es schwierig und nervig ist: Solche Zubereitungsschritte, für die man etwas Liebe aufwenden muss, gehören auch einfach dazu…

Toller Trick: Mit diesem Kniff muss man beim Zwiebelschneiden nicht weinen

Wenn die Kartoffeln für den Kartoffelsalat gepellt sind, werden die Zwiebeln geschält und in kleine Würfel geschnitten. Dabei kommen selbst dem besten Koch immer wieder die Tränen. Ich habe irgendwann mal gelesen, dass man das Weinen beim Schneiden von Zwiebeln bremsen kann, indem man die Zunge herausstreckt. Der Grund ist, dass die ätherischen Dämpfe der Zwiebel von Feuchtigkeit angezogen werden und sich an nassen Stellen anlagern – deshalb ziehen sie immer in die Augen. Mit herausgestreckter Zunge schaffen es die Dämpfe aber gar nicht so weit. Und: Wer ein richtig scharfes Messer nutzt, vermeidet, dass zu viele der Saft-Zellen verletzt werden.

Bei diesem Kartoffelsalat-Rezept wird aus dem fertigen Fleischsalat ein leckeres Dressing.
Bei diesem Kartoffelsalat-Rezept wird aus dem fertigen Fleischsalat ein leckeres Dressing.YAY images/imago

Die Gewürzgurken für den Kartoffelsalat werden ebenfalls in kleine Würfel geschnitten. In einer separaten Schüssel rühre ich dann den Fleischsalat mit etwas von der Gurkenbrühe glatt. Hier ist etwas Gefühl gefragt: Die Salatsoße sollte am Ende nicht zu dick sein, damit sie sich gut im Salat verteilen lässt, aber auch nicht zu dünn, damit der Salat nicht zur Suppe wird. Das Dressing wird außerdem mit Salz und Pfeffer gewürzt.

Wichtig beim Kartoffelsalat: Erst abschmecken, wenn er durchgezogen ist!

Dann kann der leckere Kartoffelsalat auch schon zusammengebaut werden: Die Kartoffeln kommen in eine große Salatschüssel, die Zwiebeln und die Gewürzgurken kommen hinzu. Obenauf schütte ich das Fleischsalat-Dressing. Dann wird alles mit zwei Löffeln vorsichtig verrührt – das ist wichtig, damit die Kartoffeln nicht zu sehr zermatschen. Am Ende schmecke ich den Salat noch mit etwas Salz und Pfeffer ab, wobei man mit dem finalen Abschmecken sowieso immer warten sollte, bis der Kartoffelsalat ein paar Stunden im Kühlschrank durchgezogen ist. Denn erst dann stellt sich heraus, wie würzig er wirklich ist.

Zum Schluss wird er noch mit etwas Petersilie verfeinert: Meine Mutter hackt diese und verteilt sie auf dem Salat, bevor die Schüssel abgedeckt wird und in den Kühlschrank wandert. So ist der leckere Kartoffelsalat auch gleich garniert und kann später direkt so, wie er ist, auf den Esstisch wandern. Die Petersilie kann aber natürlich auch direkt untergerührt werden. Sie gibt zum Salat übrigens auch noch einen kleingeschnittenen Apfel – den lasse ich aber weg, wenn ich den Kartoffelsalat zubereite, denn ich mag die Süße, die das Obst mitbringt, nicht so sehr.

Ich hoffe, Sie haben viel Freude mit dem leckeren Kartoffelsalat – bereiten Sie ihn genauso zu oder wird er in Ihrer Familie anders hergestellt? Welche Zutaten geben Sie hinein? Und: Hat auch Ihre Oma den besten Kartoffelsalat der Welt gemacht? Schreiben Sie mir – an rezepte@berlinerverlag.com. Ich freue mich auf Ihre Nachrichten!