Der Fall des toten Fabian aus Güstrow sorgt aktuell wieder für Schlagzeilen – mit einer Meldung, die viele Menschen wütend macht, auch die Angehörigen: Der Anwalt der Verdächtigen Gina H., die seit dem 7. November in Untersuchungshaft sitzt, hat Haftprüfung beantragt. Ein Richter muss nun darüber entscheiden. Die Folge: Gina H. könnte schon bald wieder freikommen. Und das sorgt für Ärger – unter anderem bei Raffaela J., einer engen Freundin der Familie.
Fabian aus Güstrow: Anwalt von Gina H. beantragt Haftprüfung
Schon in den vergangenen Tagen hatte sich die 40-Jährige mit mehreren Videos zu Wort gemeldet, darin Einblicke in den aktuellen Stand des Falls gegeben und erzählt, wie es der Familie geht. Auf Instagram äußert sie sich zu den aktuellen Entwicklungen. Eine Haftbeschwerde sei ein ganz normaler Werdegang, erläutert Raffaela J., die laut Berichten von RTL eine enge Freundin von Fabians Mutter ist.
Sie spekuliert aber auch über die Hintergründe der Entscheidung des Anwalts. „Würde er seine Mandantin für unschuldig halten und würde sie unschuldig drin sitzen, würde er eine Haftbeschwerde einlegen.“ Der Unterschied: Bei der Haftprüfung gibt es eine mündliche Verhandlung, bei der vor Gericht entschieden wird, ob die Untersuchungshaft aufrechterhalten werden soll. Die Haftbeschwerde hingegen richtet sich an das übergeordnete Gericht – und soll erreichen, dass geprüft wird, ob der Richter beim Erlass des Haftbefehls die Rechtslage richtig eingeschätzt hat.

Für Raffaela J. und Fabians Familie wiegt das Schweigen von Gina H. aber viel schwerer: Bisher hat sie sich nicht zu den Vorwürfen geäußert. „Das bedeutet für uns, dass sie die Tat auch nicht abstreitet“, sagt die Freundin von Fabians Mutter auf Instagram. „Wenn man zu Unrecht in Haft sitzt und die mediale Aufmerksamkeit hat, würde man sich doch laut machen und sagen, dass man zu Unrecht da sitzt, dass man nichts getan hat.“
Gina H. ist die wichtigste Verdächtige im Fall Fabian aus Güstrow
Gina H., die seit dem 7. November in Untersuchungshaft sitzt, müsse sich „mit Händen und Füßen dagegen wehren“, sagt sie. „Dass sie schweigt, zeigt nichts anderes als dass sie die Tat nicht abstreitet.“ In ihren Videos zu den Hintergründen des Falls hatte Raffaela J. immer wieder durchblicken lassen, dass Teile von Fabians Familie von der Schuld von Gina H. überzeugt ist. Ihr offiziell die Schuld zuweisen wollte sie in den Videos aber nicht. Allerdings deutete sie an, dass es Indizien und erste Beweise geben – und dass davon auszugehen sei, dass der Fall bald gelöst wird.

Dem Antrag auf Haftprüfung muss nun innerhalb von zwei Wochen eine mündliche Verhandlung folgen. „Dort werde ich die Gründe, die mich bewogen haben, den Antrag zu stellen, der Staatsanwaltschaft schildern. Meine Mandantin wird sich nicht selbst äußern“, sagte der Anwalt von Gina H. gegenüber BILD. Er kritisiert, dass es in den Akten bisher „fast keine Auswertungen von den umfangreichen Maßnahmen vom 6. November in Reimershagen in schriftlicher Form“ geben. Auch die Tatwaffe ist noch verschwunden.
Fabian war am 10. Oktober spurlos aus Güstrow verschwunden
Der acht Jahre alte Fabian aus Güstrow war bereits am 10. Oktober spurlos aus dem Haus seiner Mutter verschwunden. Er sollte das Haus an jenem Tag eigentlich nicht verlassen, nachdem er am Tag zuvor an Nasenbluten gelitten hatte. Als seine Mutter von der Arbeit kam, war er weg. Sie meldete ihn als vermisst, eine große Suchaktion folgte – auch Hunde, Drohnen, Hubschrauber waren beteiligt.




