Leiche verbrannt

Toter Fabian aus Güstrow: Ungewöhnlich brutal! Details machen stutzig

Noch immer rätselt ganz Deutschland, warum der kleine Fabian (8) aus Güstrow sterben musste. Die Einschätzung einer Expertin lässt nun aufhorchen.

Author - Florian Thalmann
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Bei der Suche nach der Leiche des kleinen Fabian durchsuchte die Polizei auch mehrere Grundstücke. Vor einem Monat wurden seine sterblichen Überreste an einem Tümpel gefunden.
Bei der Suche nach der Leiche des kleinen Fabian durchsuchte die Polizei auch mehrere Grundstücke. Vor einem Monat wurden seine sterblichen Überreste an einem Tümpel gefunden.Bernd Wüstneck/dpa, Polizei Mecklenburg-Vorpommern

Mehr als einen Monat ist es inzwischen her, dass der kleine Fabian (8) in Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern verschwand. Er wurde erst als vermisst gemeldet, Tage später wurde seine Leiche an einem Tümpel in der Nähe von Klein Upahl entdeckt, 15 Kilometer von dem Wohnhaus seiner Familie entfernt. Seitdem rätselt ganz Deutschland: Wer tötete den kleinen Fabian und warum? In einem Interview äußerte sich eine Expertin zur schrecklichen Brutalität der Tat – ihre Aussagen machen stutzig. Steckt gar keine Frau hinter der Tat?

Brutalität im Fall Fabian aus Güstrow untypisch für Frauen

Die Leiche des kleinen Fabian wurde vor einem Monat an einem Tümpel bei Klein Upahl entdeckt. Schnell wurde klar, dass der Junge einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen war. Schlimmer: Der Täter hatte laut Ermittlern versucht, die Leiche von Fabian zu verbrennen, wollte also offenbar Spuren vernichten. Vor rund einer Woche wurde die Ex-Partnerin von Fabians Vater festgenommen – sie gilt als Tatverdächtige und geriet in den Fokus der Ermittler, weil sie widersprüchliche Aussagen machte.

In einem Interview mit der Berliner Morgenpost meldete sich nun eine Expertin zum Fall Fabian zu Wort: Die forensische Psychologin Dr. Gilda Giebel kümmert sich vor allem um Männer, die Gewalttaten begehen – und überrascht mit ihren Aussagen. Denn: Laut Giebel ist ein so brutales Verbrechen eher nicht typisch für eine Frau! „Es ist absolut selten, dass Frauengewalt so zerstörerisch ist“, sagt sie. „Einen Brand zu legen, wäre auch eher männertypisch.“ Frauen hätten oft eher emotionale Motive, morden deshalb auch weniger brutal. „Frauen neigen eher zu, sagen wir, ‚sanfteren‘ Methoden, wie Gift unters Essen mischen oder jemanden mit einem Kissen zu ersticken.“

Die Polizei durchsuchte den Tümpel, an dem die Leiche des kleinen Fabian aus Güstrow gefunden wurde.
Die Polizei durchsuchte den Tümpel, an dem die Leiche des kleinen Fabian aus Güstrow gefunden wurde.Bernd Wüstneck/dpa

Brutalität im Fall Fabian überraschte die Expertin besonders

Die Art der Brutalität habe sie im Fall Fabian besonders überrascht, erklärt sie. Denn das sei untypisch für einen Frauenmord. „Frauen sind ja sozial eher angepasst und emotional zugewandt, was sich auch oft an den Taten ablesen lässt.“ Sie seien auch gut darin, Taten zu verdecken und zu verschleiern, weil sie sie beispielsweise auf Unglücke zurückführen. „Sie gehen insgesamt deutlich kreativer vor als Männer und man traut ihnen Morde seltener zu.“ Überhaupt sei das Töten von Kindern ein Tabuthema. „Und wenn sie es tun, dann sind es eher ihre eigenen“, sagt Giebel.

Die Trauer um den kleinen Fabian ist noch immer riesig. Vor der Marienkirche in Güstrow stellten Anwohner Kerzen auf und legten Blumen nieder.
Die Trauer um den kleinen Fabian ist noch immer riesig. Vor der Marienkirche in Güstrow stellten Anwohner Kerzen auf und legten Blumen nieder.Jens Büttner/dpa

Fabian aus Güstrow: Motiv der Tat ist weiterhin völlig unklar

Allerdings beschreibt sie auch ein Motiv, das schon andere Kriminal-Experten im Fall Fabian erwähnten. Frauen würden etwa fremde Kinder töten, um ihrem Ex-Partner das Liebste zu nehmen. „Vielleicht aus Eifersucht auf die enge Bindung zwischen Vater und Kind.“ Bei Trennungen könne es vorkommen, dass Frauen den Schmerz nicht ertragen. „Nach dem Motto: Wenn ich dich nicht haben kann, sollst du auch nicht glücklich sein“, sagt Gilda Giebel.

Fall Fabian: Motiv hinter der Tat ist aktuell noch unklar

Was genau hinter der Tat steckt, ist völlig unklar – und es gilt weiterhin die Unschuldsvermutung. Die Tatverdächtige äußert sich auch weiterhin nicht zu den Vorwürfen. Nur ihr Anwalt meldete sich nun erneut zu Wort, sagte gegenüber dem „Nordkurier“: „Es geht ihr nicht gut.“ Inzwischen ist auch bekannt, dass die Staatsanwaltschaft insgesamt acht Aktenordner voller Material über die Verdächtige zusammengetragen haben soll. Ihr Anwalt betonte aber, dass die Menge an Material nicht bedeute, dass seine Mandantin wirklich die Täterin sei.