„Musk schadet ungemein“

Autoexperte: Entlassungen in Tesla-Gigafactory unvermeidbar

12.000 Jobs arbeiten in und für Gigafactory südlich von Berlin. Nun warnt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer: Elon Musk zerstört seine eigene Firma, mit dramatischen Folgen für Beschäftigte.

Author - Joane Studnik
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Das Tesla-Werk in Grünheide: Hier geht die Angst vor Massen-Entlassungen um.
Das Tesla-Werk in Grünheide: Hier geht die Angst vor Massen-Entlassungen um.dpa/Jörg Carstensen

Wie geht es weiter mit dem einstigen Job-Motor Tesla, der in Brandenburg die einzige Gigafactory Europas aufgebaut hat? Tausende Arbeitnehmer aus Berlin, Brandenburg und außerhalb haben in dem hochmodernen Autowerk Beschäftigung gefunden. Doch nun droht der Kahlschlag, befürchtet der angesehene Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Schafft Tesla-Chef Elon Musk die Trendwende oder flattern bald Kündigungen ins Haus?

Die Tesla-Krise beschäftigt inzwischen sogar US-Präsident Donald Trump: Als Zeichen der Solidarität mit seinem Freund Elon Musk ließ sich dieser einen rotes Tesla-Neufahrzeug ins Weiße Haus bringen. Musk in Begleitung seines vorlauten Sohnes X (4) präsentierte dem Präsidenten persönlich vor laufenden Kameras die Eigenheiten und Funktionen des E-Autos.

In einem neuen, bizarren Tweet verkündete Elon Musk daraufhin die Trendwende: Trotz weltweit sinkender Tesla-Verkäufe verspricht der Unternehmer, die Produktion seiner E-Autos in den USA innerhalb von zwei Jahren verdoppeln zu wollen.

Tesla: Gelingt Elon Musk mit neuem Model Y die Trendwende für Grünheide?

Auf dem Weg zur Arbeit wird Tesla-Beschäftigten der Gigafactory in Grünheide aufgefallen sein, dass es in dem Tweet nur um in den USA hergestellte Fahrzeuge geht. Doch was wird aus den Jobs in Brandenburg? In einem Interview bewertet Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer, ob Tesla mit dem neuen Model Y „Juniper“ die Trendwende gelingen könnte.

Das Hauptproblem sieht Dudenhöffer in der Person Musks und dessen Engagement für Rechtsextreme in den USA und weltweit. „Er schadet ungemein“, so Musk in der MOZ (Bezahlschranke). Musk und Tesla könne man nicht trennen: Selbst wenn sich der Unternehmenschef von seinem gesamten milliardenschweren Aktienpaket trennen würde, sei der Schaden angerichtet: Aktie um 50 Prozent eingebrochen, Verkäufe in Deutschland fast zum Erliegen gebracht.

Tesla-Krise: Beschäftigungsabbau für Autoexperten unvermeidlich

Doch die Nachfrage nach neuen E-Autos steigt, könnte das Model Y „Juniper“ technikbegeisterte Käufer überzeugen? Auch daran zweifelt Dudenhöffer. Denn es handle sich nicht um ein neues Modell, sondern um eine „Facelift“-Version des bekannten Models Y mit nur wenigen Veränderungen. Vor allem die Konkurrenz aus China wie BYD machen Tesla das Überleben zunehmend schwer.„ Ich glaube daher nicht an ein Zurück in die Erfolgsspur. Der Schatten von Musk raubt dem Auto die Sonne.“

Was heißt das konkret für die Gigafactory in Grünheide? Die Brandenburger Landesregierung hatte fest damit gerechnet, dass das Werk erweitert würde und weitere Arbeitsplätze entstehen. Doch derlei„  Wachstumspläne sind mit der aktuellen Lage gestoppt“. Grünheide muss sich erst wieder stabilisieren, da die Nachfrage nach Tesla-Fahrzeugen weltweit am Boden liege. Die knallharte Wahrheit lautet laut Dudenhöffer Entlassungen: „Stabilisieren heißt eher Beschäftigungsabbau statt blumige Pläne für die Zukunft.“