Der US-Elektroautobauer Tesla steckt in unruhigen Zeiten: Umsatz- und Gewinnrückgänge belasten das Unternehmen, während Konzernchef Elon Musk wegen seiner politischen Ausrichtung und rechten Äußerungen zunehmend auf Ablehnung stößt. Eine hitzige Debatte entfacht sich nun auch in Deutschland – genauer gesagt zwischen Berlin und Brandenburg.
Für besonders viel Zündstoff sorgt eine Mitteilung der Berliner Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD). In einem Beitrag auf der Plattform X machte sie mit einem drastischen Kommentar auf Tesla aufmerksam.
Die SPD-Politikerin hatte geschrieben: „Wer will auch ein Nazi-Auto fahren?“ Sie stellte also einen Zusammenhang zwischen dem Unternehmen und rechtsextremem Gedankengut her, was nicht nur politisch für Aufregung sorgte, sondern auch innerhalb der eigenen Partei.
In Brandenburg, wo sich Teslas europäische Gigafactory befindet, sorgte die Aussage jedenfalls für Empörung. Dort beschäftigt das Unternehmen rund 11.000 Menschen aus etwa 150 verschiedenen Nationen – über die Hälfte davon mit Wohnsitz in Berlin.
Brandenburg empört über Nazi-Vergleich von Cansel Kiziltepe
Die Kritik ließ daher nicht lange auf sich warten: Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) wies den Vergleich scharf zurück und unterstrich, wie verletzend eine solche Zuschreibung für die Beschäftigten sei. Dem RBB sagte er: „Ich erwarte, dass die Arbeitssenatorin ihren historisch untragbaren Vergleich zurücknimmt und sich wieder sachlich den großen wirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen zuwendet, die Berlin und Brandenburg gemeinsam angehen sollten."

Wer will auch ein #Nazi-Auto fahren?
— Cansel Kiziltepe (@CanselK) April 23, 2025
Hersteller von E-Autos erleben Absatzhoch - abgesehen von Tesla https://t.co/dSe6bW7A24
Keller hob außerdem die Rolle Teslas als wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Region hervor. Die Fabrik in Grünheide gilt inzwischen als größter Arbeitgeber Brandenburgs – mit stabilen, unbefristeten und gut bezahlten Stellen. Das Unternehmen spiele somit eine zentrale Rolle für Beschäftigung und Wertschöpfung, nicht nur in Brandenburg, sondern auch in der Hauptstadt.
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