Mitten in der Nacht schlugen auf einmal Flammen aus dem weißen Wagen. In der Neuen Krugallee in Plänterwald (Treptow-Köpenick) brannte ein Tesla, die Berliner Feuerwehr war mehrere Stunden im Einsatz. Ist der Feueranschlag das Werk von Elon-Musk-Hassern?
Gegen 1.40 Uhr wurde in der Neuen Krugallee, direkt am Plänterwald, ein Tesla in Brand gesteckt. Der Tesla brannte im Frontbereich vollständig aus. Ein davor geparkter Nissa Micra wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Die Neue Krugallee war zwischen Eichbuschallee und Dammweg über mehrere Stunden vollständig gesperrt.
Wenig später brannten drei weitere Teslas in verschiedenen Straßen in Steglitz-Zehlendorf – ein weiteres nahm Schaden. Ob die vier Brände, die in einem Zeitraum von etwa einer halben Stunde passierten, in einem direkten Zusammenhang stehen, ist nach Angaben der Polizei bislang unklar, ebenso die Brandursache.
Berliner Polizei ermittelt, ob es sich um eine politische Straftat handelt
Die Feuerwehr löschte die Brände, wie die Polizei mitteilte. In dem Geschehen sei niemand verletzt worden. Der polizeiliche Staatsschutz übernehme nun die Ermittlungen, heißt es. Ob es sich um eine politisch motivierte Straftat handelt, wird derzeit geklärt.
Tesla hat zurzeit zu kämpfen – mit der politischen Arbeit seines Chefs Elon Musk, der als Beauftragter von US-Präsident Donald Trump die US-Verwaltung radikal zusammenstreicht, Zehntausende Mitarbeiter entlässt. Die Verkäufe von Tesla sind daraufhin eingebrochen. Weltweit, besonders aber in Europa.
Elon Musk macht Politik für amerikanische Trump-Wähler. Doch die fahren lieber große Pick-up-Trucks mit großen Benzinmotoren. E-Autos sind aus deren Sicht eher was für „Öko-Spinner“. Doch die „Öko-Spinner“ wollen jetzt keine Teslas mehr fahren.
In den USA kommt es überall schon zu Protesten gegen Elon Musk und Tesla. Autohäuser werden blockiert, vor Tesla-Niederlassungen demonstriert. Analysten verweisen inzwischen darauf, dass die politischen Aktivitäten von Elon Musk das Image der Autos beschädigen könnten. Musk nimmt nicht nur in den USA großen Einfluss auf die Politik – er unterstützt auch Rechtsaußen-Parteien in Europa, darunter die AfD, und verbreitet Verschwörungstheorien im Internet.
Wegen Elon Musk: Aktienkurs von Tesla hat sich inzwischen fast halbiert
„Ich denke, dass er langfristig der Marke und dem Geschäft schaden wird“, sagt Daniel Binns von Elmwood Brand Consultancy. Tesla müsse sich beim Marketing von Musk „distanzieren“ – andernfalls riskiere das Unternehmen, Kunden an die Konkurrenz zu verlieren. „Die Marke ist auf so vielen Ebenen nicht auf ihr Publikum abgestimmt, und der Markt ist voll von fantastischen Wettbewerbern“, sagt Binns. Der Aktienkurs von Tesla hat sich inzwischen fast halbiert.
Um seinen Buddy Elon Musk zu unterstützen, lud Donald Trump erst in dieser Woche für eine kleine Tesla-Präsentation öffentlichkeitswirksam ins Weiße Haus ein und erklärte, einen neuen Tesla S kaufen zu wollen.

Aber immer mehr Tesla-Besitzer fühlen sich unwohl in ihren Autos. Dazu gehört Tom Blackburn aus dem US-Staat Virginia. Am Anfang war er extrem stolz auf seinen Tesla. Er kaufte ihn sich in knallrot, um damit aufzufallen. Das war vor etwa zehn Jahren. Doch seit Firmenchef Elon Musk kräftig in der US-Politik mitmischt, schämt sich der pensionierte Anwalt dafür, einen Tesla zu fahren.