Nicht schon wieder ...

UPDATE! Neuer BVG-Streik: Mittwoch und Donnerstag steht Berlin still

Vor neuen Verhandlungen am Freitag in einer Woche will die Gewerkschaft weiter Druck auf die Berliner Verkehrsbetriebe machen.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt setzt auf Eskalation im Tarifstreit mit der BVG.
Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt setzt auf Eskalation im Tarifstreit mit der BVG.Funke Foto Services/imago

Es geht weiter im Tarifstreit von Verdi mit der BVG. Die Verdi-Tarifkommission tagte am Freitag und jetzt ist klar, es wird weiter gestreikt. Für den nächsten Mittwoch und Donnerstag wurde wieder zum Warnstreik aufgerufen, die Kunden der Berliner Verkehrsbetriebe wird es nicht freuen. Mit massiven Einschränkungen ist zu rechnen. Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt hatte bereits vorab gedroht, dass es „Rambazamba“ geben würde.

Verdi will mit dem zweitägigen Ausstand den Druck für die Verhandlungen am 21. März weiter erhöhen. Die BVG reagierte prompt. „Streiks, die Auswirkungen auf tausende Fahrgäste haben, dürfen immer nur das letzte Mittel der Wahl sein. Bei einem Angebot von 13,6 Prozent mehr Lohn und einer kurzen Laufzeit von nur noch zwei Jahren ist die erneute Eskalation auf dem Rücken unserer Fahrgäste unverhältnismäßig und unnötig“, hieß es in einem Statement. Das Unternehmen versprach, schnellstmöglich zu kommunizieren, welche Auswirkungen der neue Ausstand auf die Fahrgäste haben wird. Und rät schon jetzt: „Vor Fahrtantritt sollten Fahrgäste ihre Verbindung in der FahrInfo-App oder auf BVG.de prüfen.“

Diese Runde soll die letzte in dem Tarifstreit sein. Verdi fordert insgesamt 750 Euro monatlich mehr Lohn für alle vor – plus satte Schichtzulagen für Fahrer von Bussen, Straßen- und U-Bahnen. Dazu soll der ausgehandelte Tarifvertrag nur ein Jahr gültig sein, um nach 12 Monaten dann erneut von den BVG-Chefs zu verlangen, dass die Gehälter wieder angehoben werden können.

BVG-Mitarbeiter ziehen im Februar protestierend durch Berlin. Die Mehrheit ist streikbereit.
BVG-Mitarbeiter ziehen im Februar protestierend durch Berlin. Die Mehrheit ist streikbereit.Thomas Meyer/Ostkreuz

Bei der Tarifrunde am Mittwoch kam die BVG schon den Verdi-Forderungen entgegen. Die Arbeitgeberseite verkürzte die Laufzeit von ursprünglich 48 Monaten auf nur noch 24 Monate. Außerdem soll der Grundlohn aller 16.600 Mitarbeiter rückwirkend zum 1. Januar 2025 um 240 Euro pro Monat erhöht werden. Ab März 2026 würden noch einmal 135 Euro pro Monat hinzu kommen. Dazu kommen Schichtzulagen.

Verdi unzufrieden mit BVG-Angebot: Unternehmen muss noch mehr Geld draufpacken

Für BVG-Personalchefin und Verhandlungsführerin Jenny Zeller-Grothe sah das schon recht gut aus. „Die Verhandlungen sind hart, aber eine Einigung ist möglich!“, sagte sie. Das sieht ihr Gegenspieler, Verdi-Verhandlungsführer und Straßenbahnfahrer Jeremy Arndt natürlich ganz anders.

Für ihn war das jüngste Angebot der BVG alles andere als akzeptabel. Arndt gibt zu, dass die Arbeitgeberseite „noch einmal eine Million draufgepackt“ hätte. Aber das reiche noch nicht. Es sei klar, dass die meisten BVG-Mitarbeiter dies auch so sehen.

Nach wie vor zeigen sie sich kampstark, sind für alles bereit. Erfüllt die BVG-Arbeitgeberseite am 21. März die Verdi-Forderungen nicht, wird das Folgen haben – vor allem für die Berliner, die mit der BVG unterwegs sind.

An diesem Freitag in einer Woche muss ein akzeptables Angebot seitens des BVG-Vorstandes auf dem Tisch. „Das ist die finale Woche – sonst gibt es Rambazamba“, soll Verdi-Mann Arndt im Podcast „Die Betriebsstörung“ gesagt haben. Denn kommt es bei der Verhandlungsrunde am 21. März zu keinem Tarifvertragsabschluss, wird Verdi die BVG-Kollegen zur Urabstimmung aufrufen. Dann droht den Berlinern ein Dauerstreik. ■