Neuer Streik bei der BVG: Am Mittwoch und Donnerstag steht Berlin ein weiteres Mal still! Es war abzusehen – und doch dürften zahlreiche Fahrgäste, die jeden Tag auf die Züge der BVG angewiesen sind, von der neuen Streik-Runde ordentlich genervt sein. Am Freitag erreichte sie die Ankündigung, dass es in der kommenden Woche einen neuen Ausstand beim Verkehrsunternehmen geben soll. Was müssen Fahrgäste jetzt wissen? Was fährt – und was nicht? Und wie lange liegen Berlins Öffis dieses Mal brach?
Horror für Fahrgäste der BVG: Es droht sogar ein unbefristeter Streik!
Die Gewerkschaft Verdi gab am Freitagnachmittag bekannt, dass die Mitarbeiter der BVG in der kommenden Woche ein weiteres Mal dazu aufgerufen sind, ihre Arbeit niederzulegen. Am Mittwoch und Donnerstag stehen U-Bahn, Straßenbahnen und Busse still. Starten soll der Ausstand mit dem Betriebsbeginn am Mittwoch, enden mit dem Betriebsbeginn am Freitag. Die Begründung seitens Verdi: Das neueste Tarifangebot der BVG sei „völlig unzureichend“, sagt Verhandlungsführer Jeremy Arndt.
Die BVG reagierte mit Unverständnis. „Streiks, die Auswirkungen auf tausende Fahrgäste haben, dürfen immer nur das letzte Mittel der Wahl sein. Bei einem Angebot von 13,6 Prozent mehr Lohn und einer kurzen Laufzeit von nur noch zwei Jahren ist die erneute Eskalation auf dem Rücken unserer Fahrgäste unverhältnismäßig und unnötig“, heißt es in einer Mitteilung. Man appelliert an Verdi, Lösungen am Verhandlungstisch zu finden. „ Dafür ist der nächste Verhandlungstermin am 21. März vereinbart.“ Die BVG hatte bei den Verhandlungen zuletzt 240 Euro mehr Gehalt pro Monat angeboten, Verdi fordert unter anderem 750 Euro und höhere Schichtzulagen.

BVG-Chats: Mehrheit für unbefristeten Streik würde man locker erreichen
Das Problem: Auf die Fahrgäste der BVG könnten bald noch schlimmere Zeiten zukommen. „Das ist die finale Woche – sonst gibt es Rambazamba“, sagte Arndt mit Blick auf die kommenden Verhandlungen. Was er damit meint? „Am 21. März heißt es hopp oder top. Dann muss ein Angebot auf dem Tisch liegen, das abschlussfähig ist.“ Sonst drohen sogar unbefristete Streiks. Wie die Berliner Zeitung berichtet, könne man aufgrund von Chats von BVG-Mitarbeitern davon ausgehen, dass bei einer Urabstimmung die 75-Prozent-Hürde für unbefristete Streiks ohne Mühe erreicht werden kann. Und fest steht: Ein unbefristeter Streik würde die Fahrgäste der BVG richtig hart treffen – und Berlin zum Stillstand bringen.

Doch nun gilt es erst einmal den neuen Streik am kommenden Mittwoch und Donnerstag zu überwinden. Auf der Info-Seite www.bvg.de/streik schärft das Unternehmen die Kundinnen und Kunden schon jetzt auf Verzicht ein. „U-Bahnen und Straßenbahnen sowie die meisten Busse der BVG stehen am Mittwoch, 19.03., und Donnerstag, 20.03.2025, still“, heißt es dort. „In der Zeit des Streiks werden alle U-Bahnen und Straßenbahnen sowie die meisten Busse ausfallen.“ Allerdings könne es auch kurz danach noch zu Verzögerungen kommen. Zwar soll der Streik am Freitagmorgen enden, allerdings ist gut möglich, dass es etwas länger dauert, bis sich nach dem Streik-Ende alles wieder eingespielt hat.
Streik bei der BVG: Welche Alternativen gibt es, welche Busse fahren trotzdem?
Als Alternativen zählt die BVG die Züge der S-Bahn, die Regionalbahnen und Sharing-Angebote auf. Zudem gibt es Linien und Fahrangebote, die im Auftrag der BVG von anderen Unternehmen bedient werden – sie fahren trotz Streik. „Das gilt für den BVG Muva und alle Fähren (F10, F11, F12)“, schreibt das Unternehmen.
Außerdem gibt es diverse Buslinien, die trotz Streik unterwegs sein werden – der letzte Strohhalm für manche Fahrgäste, die von A nach B gelangen wollen. Es handelt sich laut BVG um die Linien 106, 114, 118, 133, 161, 168, 175, 179, 204, 218, 234, 263, 275, 316, 318, 320, 326, 334, 349, 358, 363, 380, N12, N23, N35, N39, N53, N61, N63, N69, N84, N91, N95, N97 fahren. „Die Linien 112, 124, 184, 744, 893, N68 und X36 fahren mit eingeschränktem Angebot.“ Generell gilt: Fahrgäste sollten sich vor dem Antritt ihrer Fahrt über die BVG-App oder die Website www.bvg.de über ihre Route informieren. ■