Nix mit Vorfrühling

Polarwirbel aufgebrochen: Eiskalte Luft wird zu uns geschaufelt

„Die Wetterwelt ist zurzeit quasi auf den Kopf gestellt“, erklärt Kathy Schrey von wetter.net. Ein Hochdruckgebiet lenkt kalte Luft aus dem Nordosten zu uns nach Deutschland.

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Kathy Schrey von wetter.net erklärt die krassen Folgen von Polarwirbel und Stratosphärenerwärmung für uns.
Kathy Schrey von wetter.net erklärt die krassen Folgen von Polarwirbel und Stratosphärenerwärmung für uns.wetter.net/youtube

Nach den paar Vorfrühlingstagen, die uns wärmten, ist der Kälteschock besonders groß. Und es muss weiter gebibbert werden. Denn über dem Nordpol ist ein Polarwirbel aufgebrochen, der jetzt kalte Luft zu uns nach Berlin und Deutschland schaufelt, wie Kathy Schrey von wetter.net erklärt.

Die Kältewelle, die Deutschland ereilt hat, hat etwas mit einem Wetterphänomen über dem Nordpol zu tun. Als Folge des Polarwirbels, der dort aufgebrochen ist, kommt es über dem Nordpol zu einer Stratosphärenerwärmung. In 30 Kilometer Höhe werden dort nur noch 0 Grad erwartet. Und die ursprüngliche Kälte wird auf den Atlantik geschoben.

In der Nordhälfte Deutschlands bleibt es viel zu trocken

„Die Wetterwelt ist zurzeit quasi auf den Kopf gestellt“, erklärt Kathy Schrey von wetter.net. Das Hochdruckgebiet liege momentan bei den Britischen Inseln und ziehe in Richtung Skandinavien und lenke die kalte Luft aus dem Nordosten zu uns nach Deutschland. Und im Mittelmeerraum sind Tiefdruckgebiete aktiv.

Und daran wird sich laut Wetterprognosen auch die kommenden Tage nichts ändern. Das Tiefdruckgebiet bleibt über dem Mittelmeer und wird dort für massive Regenfälle und Unwetter sorgen. In Deutschland gibt es dagegen eine Wetter-Zweiteilung. Die Wolken aus Süden ziehen nur bis zur Mitte des Landes. „Es ist der hohe Luftdruck, der sagt: Hier nicht weiter“, sagt die Wetterexpertin Kathy Schrey. Das heißt für uns: In der Nordhälfte Deutschlands bleibt es viel zu trocken, es gibt hier weiterhin keine auffälligen Niederschläge.

So wird das Wetter in den kommenden sieben Tagen

Freitag, 14. März: In der Osthälfte kommt es laut wetter.net vereinzelt zu Regen- oder Schneeschauern. Im Tagesverlauf klart der Himmel von Westen her auf und stellenweise kommt die Sonne zum Vorschein. Bei leichtem Nordostwind steigt das Thermometer auf 0 Grad am Alpenrand und 8 Grad in der Kölner Bucht.

In der Nacht fallen im Süden und im Osten des Landes noch einzelne Regen- oder Schneeschauer, ansonsten ist es meist bewölkt mit einigen klaren Abschnitten im Westen. Es weht ein auffrischender Ostwind. Dazu werden Tiefstwerte zwischen 3 Grad in der Lausitz und minus 4 Grad in Mittelhessen erreicht.

Sonnabend, 15. März: Es fällt im Süden noch etwas Regen, oberhalb von 600 bis 800 Meter auch Schnee. Nördlich der Donau bleibt es meist trocken. Dazu klart der Himmel im Nordosten zunehmend auf. Bei einem frischen Ostwind werden Temperaturen zwischen 1 Grad im Schwarzwald und 9 Grad am Niederrhein erwartet.

Sonntag, 16. März: In einem breiten Streifen über der Landesmitte zeigt sich verbreitet die Sonne, während es im Norden und im äußersten Süden meist trüb bleibt. Nur in den Alpen fällt vereinzelt etwas Schnee, ansonsten bleibt es trocken. Bei mäßigem Ostwind klettern die Temperaturen auf 1 Grad in den Voralpen und 11 Grad an der Bergstraße.

Montag, 17. März: Es bleibt bei einem Mix aus Sonne und dichten Wolken vorwiegend trocken. Nur im äußersten Osten muss stellenweise mit etwas Regen oder Schnee gerechnet werden. Es weht ein lebhafter Wind aus südöstlichen Richtungen. Dazu werden Höchstwerte von 2 Grad auf Rügen und 12 Grad am Oberrhein erreicht.

Dienstag, 18. März: Es ist fast im ganzen Land sonnig und wolkenlos. Nur ganz im Osten können einige lockere Wolkenfelder durchziehen. Der Wind weht böig-auffrischend aus Südosten. Dabei werden Temperaturen zwischen 2 Grad im Erzgebirge und 11 Grad am Niederrhein erreicht.

Mittwoch, 19. März: Uns steht landesweit ein weiterer sonniger Tag mit bis zu 12 Sonnenstunden bevor. Bei einem mäßigen Südwind klettert das Thermometer auf 4 Grad auf den Ostseeinseln und 13 Grad am Niederrhein.

Donnerstag, 20. März: Es bleibt es weiterhin sonnig und klar. Leichte Wolken sind dabei absolute Seltenheit. Der Wind weht schwach bis mäßig aus südlichen Richtungen. Dazu steigen die Höchstwerte auf 6 Grad an der Ostsee und 15 Grad im Münsterland. ■