Sorgenfalten: Hertha-Geschäftsführer Thomas Herrich und Präsident Kay Bernstein (r.) müssen der DFL wegen Lizenz-Problemen Rede und Antwort stehen.
Sorgenfalten: Hertha-Geschäftsführer Thomas Herrich und Präsident Kay Bernstein (r.) müssen der DFL wegen Lizenz-Problemen Rede und Antwort stehen. Langer/imago

Es ist wie verhext! Kaum schreibt Hertha BSC endlich mal wieder positive sportliche Schlagzeilen, folgt prompt der nächste Tiefschlag von einer der vielen anderen blau-weißen Großbaustellen. Laut einem Bericht droht Hertha BSC wegen der krassen finanziellen Schieflage der Entzug der Bundesligalizenz. Außerdem prüft die Liga (DFL), ob Hertha BSC mit dem Einstieg des US-Investor 777 Partners die 50+1-Regel verletzt hat. Im schlimmsten Fall droht Hertha damit der Rauswurf aus der Bundesliga!

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„Wir stehen mit der DFL sowohl bezüglich des laufenden Lizenzierungsverfahrens als auch hinsichtlich der inhaltlichen Ausgestaltung der geschlossenen Partnerschaft mit unserem Investor 777 Partners in regelmäßigem Kontakt“, teilte Hertha am Montag mit. Zu diesen laufenden Prozessen und zu Spekulationen in den Medien werde man sich derzeit aber nicht weiter äußern.

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Die Fans in der Ostkurve protestieren seit Wochen gegen den Deal mit Investor 777 Partners.
Die Fans in der Ostkurve protestieren seit Wochen gegen den Deal mit Investor 777 Partners. Matthias Koch/imago

Doch nicht nur die Medien spekulieren. Vor allem die Fans sind in großer Sorge, was die Zukunft von Hertha BSC betrifft. Seit Wochen wird der Einstieg von 777 Partners, einem US-Investor, der die Anteile von Lars Windhorst übernommen hat, in der Ostkurve kritisch hinterfragt. Beim 2:1-Sieg gegen Stuttgart stand auf einem Banner: „Verkauft, verbrannt, verkackt und weiter gefangenen im Hamsterrad!“

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Wegen 50+1-Regel: DFL prüft Herthas Deal mit 777 Partners

Klar ist: Hertha stand wegen der finanziellen Probleme mit dem Rücken zur Wand, war nach dem Zerwürfnis mit Skandal-Investor Lars Windhorst auf einen Deal mit 777 Partners angewiesen.

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Wie dieser Deal genau aussieht, ist öffentlich nicht bekannt. Die Süddeutsche Zeitung befeuert nun die bereits im Raum stehenden Gerüchte, wonach Hertha dem US-Investor so viel Mitsprache einräumte, dass die 50+1-Regel im deutschen Profi-Fußball (die Stimmmehrheit muss beim Verein liegen) verletzt wurde. 

Hertha-Präsident Kay Bernstein, Josh Warner, CEO des Investors 777 Partners und Geschäftsführer Thomas Herrich (v.l.). 
Hertha-Präsident Kay Bernstein, Josh Warner, CEO des Investors 777 Partners und Geschäftsführer Thomas Herrich (v.l.).  Matthias Koch/imago

Während Hertha stets beteuert, weiterhin Herr im eigenen Hause zu sein, beruft sich die SZ auf DFL-Quellen, die Einsicht in die Unterlagen über Herthas 777-Deal haben und zu dem Ergebnis kommen, dass dem Investor ein „hochgradig lizenzrelevanter“ Einfluss zugebilligt worden sei.

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DFL bezeichnet Hertha BSC als den „schlimmsten Fall“

Damit nicht genug: Denn trotz der Sofort-Finanzspritze von 777 Partners in Höhe von 35 Millionen Euro soll Hertha nicht über ausreichend liquide Mittel verfügen, damit die Lizenz für die kommende Bundesligasaison gesichert sei. Hertha selbst räumte erst vor kurzem ein, dass man „erwartungsgemäß“ zu den Klubs gehöre, die die Lizenz nur unter Auflagen erhalten habe, die bis zum 30. Juni erfüllt werden müssen.

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So weit, so gängig. Nun schreibt aber die SZ, dass die DFL Herthas laufenden Lizenzierungsprozess als „hochkritisch“ ansieht. Es sei sogar „der schlimmste Fall, den wir je hatten“.

Bereits im April hatte Hertha-Geschäftsführer Thomas Herrich, der seit dem Abschied von Ingo Schiller auch als Finanz-Boss agiert, eingeräumt, Hertha sei ein „Sanierungsfall“. Klar war damit, dass man im Sommer, selbst wenn man es schafft, die Liga zu halten, viel vom Tafelsilber verkaufen muss.

Hertha BSC muss Spieler verkaufen. Aber reicht das?

Jetzt soll aber die DFL sogar bezweifeln, ob Verkäufe von Spielern wie Lucas Tousart, Suat Serdar oder auch von derzeit verliehenen Profis wie Alexander Schwolow und Kris Piatek überhaupt genügend Geld in die Kasse spült, um Herthas Riesenlöcher zu stopfen.

Hertha teilte nun sowohl bezüglich des Cashflows als auch des Einstiegs von 777 Partners mit: „Beide Themen gilt es unter Wahrung sämtlicher rechtlichen Anforderungen – insbesondere der 50+1-Regel – und inhaltlichen Vorgaben zu besprechen und zu klären.“

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