Das Olympiastadion ist eine Riesenschüssel, für Hertha BSC aber auch eine Riesenchance.
Das Olympiastadion ist eine Riesenschüssel, für Hertha BSC aber auch eine Riesenchance. camera4+/imago

Der Kampf und den Klassenerhalt, die finanzielle Schieflage. Die Baustellen bei Hertha BSC sind groß und besorgniserregend. Eine, die bisher nur in Debatten aufgemacht wurde, ist der Neubau eines eigenen Fußballstadions. Doch die Entwicklung zeigt: Hertha BSC spielt sich um sein neues Stadion!

Ja, zuletzt gab es Fortschritte, Herthas Neubaupläne im Olympiapark wurden sogar vom Senat in den neuen Koalitionsvertrag aufgenommen. Doch die Lage bleibt knifflig. Seit 2017 ploppen hier wie dort immer wieder neue Probleme auf, die Hertha pausenlos zurück auf Anfang schicken.

Olympiastadion für Hertha BSC eine Riesenchance

Und ja, eine Lösung bezüglich der teuren Miete im Olympiastadion muss her, damit Hertha keinen Wettbewerbsnachteil gegenüber der Konkurrenz hat. Doch wer am Sonnabend gegen den VfB unter den mehr als 63.000 Zuschauern war, wird gestehen müssen, dass die Riesenschüssel nicht das Problem, sondern eine Riesenchance ist.

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Nicht nur die Ostkurve war bei Heimspielen von Hertha BSC zuletzt pickepackevoll, sondern das ganze Olympiastadion. 
Nicht nur die Ostkurve war bei Heimspielen von Hertha BSC zuletzt pickepackevoll, sondern das ganze Olympiastadion.  Beautiful Sports/imago

Gänsehautatmosphäre herrschte vor Anpfiff, während der 90 Minuten des Abstiegskrimis und vor allem in der Schlussphase, in der alle Fans, ja sogar auf der Haupttribüne, der Mannschaft von Pal Dardai im Stehen zum Sieg verhalfen. Die so für eine Kulisse und Lautstärke sorgten, die die Stuttgarter offensichtlich mehr als beeindruckten.

Stadion-Debatte: Hertha, mach dich nicht kleiner, als du bist 

Und überhaupt: Nach 16 von 17 Heimspielen strömten im Schnitt 52.471 Zuschauer ins Olympiastadion. Mehr kommen nur beim BVB, beim FC Bayern und in Gelsenkirchen. Selbst Traditionsvereine aus Frankfurt, Köln und Stuttgart können mit Hertha nicht mithalten. Ganz zu schweigen von den vielen Klubs aus Augsburg, Leverkusen, Mainz, Wolfsburg und Hoffenheim, die selbst ihre kleinen 0815-Stadien nicht vollbekommen.

Die Lösung liegt also so nah: guten Fußball spielen und Werte schaffen, mit denen sich Groß und Klein in ganz Berlin (und Brandenburg) identifizieren. Dann entwickelt Hertha zu Hause eine Macht, die ihresgleichen sucht. Ein Neubau, der aus Platzgründen am Lindeneck nur noch 45.000 Zuschauern Platz bieten soll, wäre dagegen jammerschade.