Explosionsgefahr! Pumpt 777 Partners bald Saudi-Millionen bei Hertha BSC rein?
Der Investor-Nachfolger von Lars Windhorst soll auf der Suche nach neuen Geschäftspartnern auch mit dem saudischen Staatsfonds PIF flirten.

Was war die Freude bei Hertha BSC und Präsident Kay Bernstein groß, dass das Kapitel Lars Windhorst geschlossen wurde. Mit dem neuen Investor 777 Partners übten die blau-weißen Bosse demonstrativ den Schulterschluss. Doch auch mit dem neuen Geldgeber kommt die Welt von Hertha BSC nicht zur Ruhe. Im Gegenteil: Nur zehn Tage nach dem lebenserhaltenden Deal mit dem US-Investor herrscht Explosionsgefahr im Westend: Pumpt 777 Partners bald Saudi-Millionen bei Hertha BSC rein?
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Die gute Nachricht vorweg: Anders als in den Krisenspielzeiten zuvor ist das Verhältnis zwischen den Fans und der Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz selbst nach dem desolaten Auftritt und dem 1:3 bei der TSG Hoffenheim weiterhin intakt. Nach dem Abpfiff gab es in Sinsheim aufmunternden Applaus aus dem Gästeblock.
Ganz anders sieht dagegen die Beziehung zwischen Fans und Klub aus. Die mitgereisten Anhänger setzten ihren Protest fort, zeigten auf mehreren Bannern – eines davon führte sogar zu einem wilden Polizeieinsatz – dem neuen Geldgeber 777 Partners die Rote Karte.
Fans von Hertha BSC protestieren gegen Investor 777 Partners
Zu der unzufriedenen und aufgeheizten Stimmung gießt ausgerechnet jetzt die meist bestens informierte Wirtschafts- und Finanzagentur Bloomberg weiteres Öl ins blau-weiße Feuer. 777 Partners soll sich nur zehn Tage nach dem Kauf der Hertha-Anteile von Windhorst nach neuen Geschäftspartnern umschauen – und dabei auch mit Schurkenstaaten wie Saudi-Arabien flirten.

777 Partners will weiter expandieren und habe mit mindestens fünf Parteien Sondierungsgespräche über die Aufnahme von Fremd- und Eigenkapital geführt, darunter der saudische Staatsfonds PIF, der sich 2021 aufsehenerregend Premier-League-Klub Newcastle United einverleibte.
Bei Hertha BSC könnten bald Millionen aus Saudi-Arabien landen
Sollte so ein Deal über die Bühne gehen, würde das für Hertha BSC bedeuten, dass die sicher zugesagten 100 Millionen Euro, die 777 Partners in den nächsten Jahren ins Westend pumpen will, theoretisch aus Saudi-Arabien kommen könnten.

Für viele Fans wäre das ein Schlag ins Gesicht. Dabei war die Freude über das endgültige Aus von Skandal-Investor Windhorst so groß. Nun könnte es sogar (noch) schlimmer kommen. Windhorst sorgte zwar mit flotten Sprüchen regelmäßig für Unruhe und katapultierte sich durch den Spionage-Skandal selbst ins Aus. Mitspracherecht oder gar die Macht hatte er bekanntlich nicht, obwohl seine ab 2019 gezahlten 375 Millionen Euro Hertha BSC wohl vor der Insolvenz retteten.
Hertha BSC zahlt für den Einstieg von 777 Partners einen hohen Preis
Anders sieht es nun mit 777 Partners. Um den Klub am Leben zu erhalten, musste Hertha BSC mit dem Rücken zur Wand weitere Anteile an der GmbH & Co. KGaA verkaufen. Die Amerikaner halten nun 78,8 Prozent und damit 14,1 Prozent mehr als Ex-Geldgeber Windhorst, der sein Engagement nach nur dreieinhalb Jahren mit einem Mega-Verlust beendete.
Mehr Anteile bedeuten auch mehr Macht. Dabei musste Hertha BSC diverse Kröten schlucken. Sollte der Klub jemals wieder schwarze Zahlen schreiben, gehen davon brutale 95 Prozent an 777 Partners. Zudem halten sich trotz eines Dementi von Hertha BSC die Gerüchte, dass die US-Heuschrecke – anders als Windhorst – bei jedem Transfer mitreden darf.
Fließen Millionen aus Saudi-Arabien durch die Hintertür an Hertha BSC?
Spekuliert wird, ob Hertha, wie einst bei Windhorst, ein Vetorecht hat, um Käufer aus zwielichtigen Staaten oder Geschäftsbereichen eine Absage zu erteilen.
Die Krux: Eine solches Vetorecht greift wohl gar nicht, sollte sich 777 Partners mit den Saudis einigen. Die Millionen der Herrscherfamilie aus Riad würde ja die US-Firma kassieren – und diese wiederum durch die Hintertür ins Westend fließen lassen. Ein Szenario, dass für Explosionsgefahr in der Fanszene sorgt.
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