Sie war eine der größten Entertainerinnen der DDR, verzauberte die Menschen, ob auf der Bühne oder der Mattscheibe: Helga Hahnemann! Die Berliner Schauspielerin, Kabarettistin, Sängerin und Ulknudel ist noch heute einfach jedem ein Begriff, der zu DDR-Zeiten vor dem Fernseher hockte. Vor allem in der berühmten Fernsehshow „Ein Kessel Buntes“ riss sie die Zuschauer mit. Der RBB erinnert am Freitag mit einer besonderen Show an Hahnemann, deren Todestag sich bald jährt. Denn „Henne“ starb zu früh – ihr Tod schockierte ihre Fans.
Helga Hahnemann ist eine echte Legende der DDR
Wohl kein Star der DDR hat sich so viele legendäre Show-Auftritte geleistet wie Helga Hahnemann. Ob mit dem Hit „Jetzt kommt dein Süßer“ oder im berühmten Sketch „Hammer für Zwei“ an der Seite von Alfred Müller: Die „Henne“ hat einen festen Platz im Fernseh-Himmel. Ihre besten Sketche und Auftritte werden am Freitag auch im RBB zu neuem Leben erweckt: Um 20.15 Uhr bringt der Sender die Show „Helga Hahnemann“, erinnert an die einmalige Unterhaltungskünstlerin aus der DDR.
Helga Hahnemann wurde 1937 in Wilhelmsruh geboren, besuchte nach der Schule die Schauspielschule in Niederschöneweide. Der erste große Auftritt führte sie 1959 an das Kabarett „Pfeffermühle“ in Leipzig. Der Anfang einer steilen Karriere. Schon ab 1961 war sie beim Deutschen Fernsehfunk tätig und dort in der Satiresendung „Tele-BZ“ zu sehen. Ab 1969 dann der riesige Durchbruch: Helga Hahnemann gehörte zum festen Ensemble des Deutschen Fernsehfunks – und entwickelte sich mit ihrem besonderen Charme und ihrer Berliner Schnauze zu einer der bekanntesten und beliebtesten Entertainerinnen der DDR.

Sie moderierte unter anderem die Sendung „Helgas Top(p)-Musike“ im Berliner Rundfunk, aus der auch drei Fernsehshows entstanden. Auch bei „Ein Kessel Buntes“ stand Helga Hahnemann auf der Bühne. Sie moderierte die Sendung – das höchste Amt, das man in der Unterhaltungsbranche in der DDR erreichen konnte. Noch dazu spielte sie Sketche mit den großen Stars der DDR, darunter Herbert Köfer, Eberhard Cohrs, Rolf Herricht („Herricht und Preil“) und Walter Plathe.
In der Lustspiel-Reihe „Maxe Baumann“ trat sie ebenfalls auf, flimmerte alljährlich am Silvesterabend über die Mattscheiben. Und sogar einen Ausflug in die Welt der DDR-Märchen gab es für Helga Hahnemann: 1976 spielte sie die Stiefschwester Marianne im Märchenfilm „Aschenbrödel“. Und auch viele weitere Auftritte auf Bühnen, in Filmen und als Synchronsprecherin schmücken ihren unglaublichen Lebenslauf.
Sketch von Helga Hahnemann und Alfred Müller ist Kult
Zu einer ihrer berühmtesten Auftritte gehört noch heute der Sketch „Hammer für Zwei“: Gemeinsam mit Schauspieler Alfred Müller führte sie das Kabinettstück in der 100. Ausgabe von „Ein Kessel Buntes“ im Jahr 1989 auf. Sie spielte eine Frau, die vor Gericht steht, er den Richter. Doch als wären die Dialoge der beiden nicht schon witzig genug gewesen, zerbrach mitten im Sketch auch noch der Richterhammer von Alfred Müller. Was die beiden selbst herrlich zum Lachen brachte und es schwer machte, den Sketch vernünftig über die Bühne zu bringen.

Helga Hahnemann erkrankte an Lungenkrebs, starb viel zu früh
Doch so sehr Helga Hahnemann ihre Fans immer wieder zum Lachen brachte, so traurig war ihr Abschied von der großen Bühne. Kurz nach der Wiedervereinigung nahm ihre Karriere ein sehr plötzliches und viel zu frühes Ende. Laut einem Bericht des MDR bekam Helga Hahnemann im November 1991 die schreckliche Diagnose: Lungenkrebs. Nur zwei Wochen später starb sie an den Folgen der Erkrankung.




