
Sie sitzt aktuell bei „Promi Big Brother“ im Container, geriet schon mit Mode-Zar Harald Glööckler aneinander und zog blank: Désirée Nick. Die spitzeste Zunge der Nation hat Erfahrung im Fernsehen, wurde Dschungelkönigin bei RTL – doch groß wurde sie im Theater! Als Kabarettistin machte sie sich einen Namen. Doch zum Sprung auf die großen Bretter verhalf ihr der Osten! Das verriet „La Nick“ jetzt in einem Interview mit der Berliner Zeitung (erscheint, wie der KURIER, im Berliner Verlag). Und deutet an: Ohne Kontakte und Sex ging im Westen nichts!
Die Theater im Osten retteten die Karriere von Désirée Nick
Nach dem Mauerfall habe sie Schwierigkeiten gehabt, Fuß zu fassen, sagte Désirée Nick im Interview mit der Berliner Zeitung. Doch ausgerechnet der Osten war es, der ihr auf die Bretter verhalf. „Über die Ost-Berliner Theater wurde ich zum Star“, stellt Nick klar. Nach einer Schauspielausbildung von 1984 bis 1987 in London kehrte sie nach Berlin zurück, entwickelte ihr Interesse am Kabarett und an der Provokation. Ihr erstes Soloprogramm brachte sie im Jahr 1993 auf die Bühne, „Eine Frau wird erst schön durch die Liebe“.
In West-Berlin habe sie damals keiner auf die Bühne gelassen, kritisiert sie. „Wenn man da nicht versippt und verschwägert war oder die Beinposition auf 20 vor 4 stellte, ist man nirgendwo hingekommen.“ So sei er gewesen, der alte Westen, aus dem Désirée Nick ursprünglich kam. „Dann bin ich im Osten aufgetreten und die Leute haben geschrien: Das ist ja Marlene Dietrich!“ Noch heute sei sie dafür sehr dankbar. „Sie haben mich als das, was ich bin, für wertvoll erachtet.“

Die Dankbarkeit schlägt sich auch in ihrer aktuellen Arbeit nieder: Désirée Nick hat einen Reiseführer für Berlin geschrieben – und darin Ost und West gleichermaßen behandelt. „Nach dem Wannsee wird gleich der Müggelsee empfohlen, damit mir keiner kommen und sagen kann: Ey, die Westtante hier, die ist auch nie über den Kudamm hinausgekommen! Nein, schon allein das Kulturerbe, die tollen Theater, die Museen, der Gendarmenmarkt, die Staatsoper und der Bebelplatz – ich bitte Sie, das ist ja alles im Osten! Der Westen ist durch den Osten bereichert worden.“

TV-Star Désirée Nick ist sicher: Der Osten hat den Westen besser gemacht
Der Grund für ihr Projekt: Die Welt der Reiseführer sei sehr beschränkt, kritisiert Nick. „Ich serviere die Stadt in ihrer ganzen Vielfalt, in der Diversity und natürlich auch kulturell. Der Facettenreichtum dieser Stadt ist ein Phänomen. Es gibt Leute, die das niederbügeln und sagen: Berlin ist doch so dreckig! Da fahre ich nicht mehr hin.“ Diese Menschen wolle sie aufklären und ihnen eine Weltstadt zeigen, „die ihresgleichen sucht“, sagt Désirée Nick. Das Ergebnis findet sich im Buch „Nice to meet you, Berlin!“ von Polyglott.