Das Sportforum in Hohenschönhausen ist die zweitgrößte Sportanlage der Stadt. Die in die Jahre gekommene Anlage ist mit dem Olympiastützpunkt und zahlreichen Bundes- und Landesstützpunkten eines der bedeutendsten Leistungssportzentren Deutschlands. In der DDR war hier der Sportclub SC Dynamo aktiv, dessen altes Stadion für die Umbaupläne weichen soll.
Ob das an anderer Stelle des Areals geplante neue Multifunktionsstadion als Ersatz ausreicht und die im Koalitionsvertrag vereinbarte Drittligatauglichkeit (u.a. 5000 Plätze, Rasenheizung) erhält, ist derzeit noch unklar.
Klar ist aber, dass das ganze Areal des Sportforums mit einem großen Wurf grüner und zugänglicher für die Öffentlichkeit werden soll. Sowohl Spitzen- als auch Breitensport sollen davon profitieren.
Grundlage für die Neugestaltung der denkmalgeschützten Anlage aus den 195oer-Jahren ist der Masterplan Sportforum von Sportsenatorin Iris Spranger (62, SPD), der im Dezember vom Senat abgesegnet wurde.
Das Sportforum ist in die Jahre gekommen
Die Sporthallen und Außenanlagen des Sportforums sind zum Teil abgenutzt und völlig überholt. Nach Entwürfen des Berliner Architekturbüros Holzwarth Landschaftsarchitektur und Yellow Z werden viele davon abgerissen, neu gebaut oder baulich aufgewertet.

Angelehnt an die 1954 angedachte Gesamtgestaltung des Areals werden künftig drei Hauptachsen an Sporthallen, Plätzen und Feldern vorbei zum neuen Zentrum, dem Forum-Park führen. Dabei handelt es sich um einen Gebäudekomplex mit mehreren Sporthallen und Gastronomie.
Autos sind in dem neuen Park nicht vorgesehen. Für Pkw soll eine zentrale Tiefgarage am Weißenseer Weg entstehen. Es soll Fahrradstellplätze, Ladesäulen für E-Bikes, einen Vermieter für Sportausrüstung sowie eine Fahrradreparaturwerkstatt geben.
Sportforum für die Öffentlichkeit öffnen
Gleichzeitig soll der „exklusive“ Charakter als eine Art Enklave des Spitzensports mit neuen Freizeit- und Breitensportmöglichkeiten angereichert werden, um das in der Öffentlichkeit bisher weitestgehend unbekannte Areal für die Bürgerinnen und Bürger weiter zu öffnen und die Akzeptanz in der Öffentlichkeit zu erhöhen, heißt es in dem Plan.
Und auch auf dem angrenzenden Gelände des ehemaligen Sportlerhotels an der Konrad-Wolff-Straße soll sich in Zukunft etwas tun. Das marode Gebäude soll allerdings nicht erhalten werden. Nach dem Abriss soll hier ein verdichtetes Gebiet mit Wohnungen entstehen.

Bei all den schönen Umbauplänen warten die Regionalligisten des BFC Dynamo allerdings noch auf feste Zusagen für ein drittligataugliches Stadion im Osten.
Peter Meyer, der Chef des Wirtschaftsrats des BFC Dynamo, hatte zuletzt diesbezüglich keine Hoffnung mehr, wie er dem Berliner Kurier sagte: „Wir haben verloren. Es wird außer schönen bunten Bildern von einem neuen Stadion im Masterplan Sportforum bestimmt wieder nichts passieren. Ich bin enttäuscht, wie wir an der Leine durch den Ring gezogen wurden und parallel nun das Projekt Mommsenstadion im Rekordtempo realisiert wird.“
Der Grund für seine herbe Enttäuschung ist der Koalitionsvertrag der Regierung: Darin wurde dem BFC der drittligataugliche Ausbau des Sportforums versprochen. Nun wird allerdings zunächst der Ausbau des Mommsenstadions in Charlottenburg vorangetrieben.
Unterstützung gibt es indes vom Lichtenberger CDU-Abgeordneten Martin Pätzold. Als Ost-Berliner würde er das Thema besonders sensibel sehen, schrieb er auf Facebook und forderte: „Das Stadion im Sportforum muss ertüchtigt werden. An den Kosten darf es nicht scheitern.“ Laut Schätzung des BFC würde ein Drittliga-Ausbau des Sportforums zehn Millionen Euro kosten. Mitte Februar soll es dazu neue Gespräche geben. Noch ist das Drittligastadion in Hohenschönhausen nicht verloren. ■