Alles Kämpfen, Hoffen, Bangen und Ackern waren wohl umsonst! Die Politik grätscht (wieder mal) den BFC Dynamo einfach weg. Statt des Sportforums baut der Senat das Mommsenstadion drittligatauglich aus, übernimmt alle Kosten.
Bis Mai soll alles fertig sein, die Arena bei der EM (14. Juni bis 14. Juli) als Trainingsplatz zur Verfügung stehen. Da drängt sich der Verdacht auf: Berlins Stadt-Obere schicken Europas Edelkicker lieber ins feine Westend als ins eher spröd-charmante Hohenschönhausen. Ganz egal, was nach den vier EM-Wochen wird.
Innensenatorin drückt an der falschen Stelle ...
Innensenatorin Iris Spranger (62/ SPD): „Ein Gewinn für alle – ob im Schul- oder Vereinssport, für potenzielle Drittligisten, denen ich beide Daumen drücke, oder die Teams der EURO 2024.“ Schon klar. Im Mommsenstadion spielen Berlin-Ligist SC Charlottenburg und Oberligist Tennis Borussia, die aktuell so weit von der 3. Liga entfernt sind wie Frau Spranger vom Nachweis, dass sie weiß, um was es wirklich geht.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (51/ CDU) war im November beim Spiel des BFC gegen Hansa II zu Gast, hatte vorher gesagt: „Das Sportforum ist nicht nur die Spielstätte für den BFC, sondern eine Sportstätte für die Berlinerinnen und Berliner. In den letzten Jahren ist mit Blick auf den Ausbau des Breitensports leider zu wenig investiert worden. Der Senat möchte das Sportforum als nationales Spitzensportzentrum gemäß dem vorliegenden Masterplan deshalb weiterentwickeln.“
Und was ist nun mit dem Koalitionsvertrag?

Alles wieder nur heiße Luft? Für Peter Meyer (56), Chef des Wirtschaftsrats der Dynamos, steht fest: „Wir haben verloren. Es wird außer schönen bunten Bildern von einem neuen Stadion im Masterplan Sportforum bestimmt wieder nichts passieren. Ich bin enttäuscht, wie wir an der Leine durch den Ring gezogen wurden und parallel nun das Projekt Mommsenstadion im Rekordtempo realisiert wird. Nach einem Jahr und vielen Gesprächen muss ich leider einsehen, der Traum vom Sportforum ist gestorben und es gibt keine Hoffnung mehr.“