Neues Buch zum 80.

Ex-Puhdy Dieter Birr: Maschine erzählt die wahre Legende von Paula!

Im Vorfeld zu seinem Geburtstagsjubiläum erscheint die neue Autobiografie des Rockers. Darin erzählt er, wie er mit 17 ein finnisches Mädchen traf, für die er ein Liebeslied aufnahm. 

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Dieter „Maschine“ Birr : Einen Monat vor seinem 80. Geburtstag erscheint jetzt seine neue Autobiografie. 
Dieter „Maschine“ Birr : Einen Monat vor seinem 80. Geburtstag erscheint jetzt seine neue Autobiografie. Volkmar Otto

„Die Legende von Paul und Paula“: Fast jeder kennt den DDR-Kultfilm, für den die Puhdys in den 70er-Jahren zwei ihrer größten Hits beisteuerten. Doch von der wahren Geschichte von Paula weiß kaum jemand. Der einstige Puhdys-Frontmann Dieter „Maschine“ Birr erzählt sie uns jetzt – kurz vor seinem 80. Geburtstag.

Ex-Puhdys-Frontmann Dieter „Maschine“ Birr wird im März 80 Jahre alt

Mit der Film-Paula hat die echte Paula, von der nun die Rocklegende erzählt, allerdings nichts zu tun. Es ist Sommer 1961, Dieter Birr ist 17, als er dem finnischen Mädchen namens Paula begegnet. „Getroffen haben wir uns bei einem Arbeitseinsatz in einer Spinnerei im Erzgebirge“, beginnt Maschine seine Geschichte im KURIER-Gespräch. Auch in seiner neuen Autobiografie „Was bisher geschah“ (Rotbuch-Verlag, 256 Seiten, 25 Euro), die jetzt im Vorfeld seines Geburtstagsjubiläums erscheint und die der Musikjournalist Christian Hentschel aufgeschrieben hat, kann man sie nachlesen.

Es ist eine zarte Teenager-Liebe, die sich da zwischen dem späteren Puhdys-Rocker und der jungen Finnin entspannt. Eine kleine Schwärmerei, die Folgen hat. Dieter Birr komponiert und textet ein Lied auf seiner Gitarre, das „Minä rakastan sinua“ heißt – die finnische Worte für „Ich liebe dich“.

Szene aus dem Kultfilm „Die Legende von Paul und Paula“ mit Winfried Glatzeder und Angelica Domröse, zu dem die Puhdys zwei Hits beisteuerten. Im echten Leben hatte auch Dieter „Maschine“ Birr eine Geschichte mit einem Mädchen namens Paula erlebt. 
Szene aus dem Kultfilm „Die Legende von Paul und Paula“ mit Winfried Glatzeder und Angelica Domröse, zu dem die Puhdys zwei Hits beisteuerten. Im echten Leben hatte auch Dieter „Maschine“ Birr eine Geschichte mit einem Mädchen namens Paula erlebt. DEFA-Stiftung/Herbert Kroiss, Manfred Damm

Zusammen mit seinem Jugendfreund Klaus nimmt er den Song auf. „Sein Vater hatte ausrangierte Tonbandgeräte und sogar eine Vinylschneidemaschine“, sagt Maschine. „So konnten wir das Lied nicht nur aufnehmen, sondern es auf eine Platte pressen.“

So entstand die allererste Single von Maschine, von der nur ein Exemplar existiert und damit ein kostbares Sammlerstück ist. Und der einzige Mensch auf dieser Welt, die die Rarität noch besitzen könnte, ist Paula. „Ich hatte ihr die Platte damals nach Finnland geschickt, als sie wieder in ihrer Heimat war“, sagt Maschine. „Und ich weiß, dass sie angekommen ist. Denn wir hatten uns oft Briefe geschrieben. Einige besitze ich heute noch.“

Eine der Karten von Paula, die sie an Dieter „Maschine“ Birr am 11. August 1961 schrieb. Zwei Tage später wurde die Mauer errichtet. Auch danach schrieb die Finnin weiter an ihren Freund in Berlin. Unten steht auf Finnisch: „Mein kleiner Schatz!“
Eine der Karten von Paula, die sie an Dieter „Maschine“ Birr am 11. August 1961 schrieb. Zwei Tage später wurde die Mauer errichtet. Auch danach schrieb die Finnin weiter an ihren Freund in Berlin. Unten steht auf Finnisch: „Mein kleiner Schatz!“Dieter Birr/privat

Eine Finnin besitzt die allererste Single von Dieter „Maschine“ Birr

Paula war damals mit einer Freundin in der DDR. Die beiden Mädels wollten auf dem Rückweg auch nach Ostberlin kommen. Aber daraus wurde irgendwie nichts. „Mit Klaus stand ich dann am Ostbahnhof, aber Paula und ihre Freundin waren nicht im Zug.“ So beschlossen Dieter und Klaus, die Mädchen eines Tages in der finnischen Hauptstadt Helsinki zu besuchen. Doch der Bau der Mauer am 13. August 1961 machte das Vorhaben unmöglich.

Das Cover vom neuen Maschine-Buch „Was bisher geschah“: Es erscheint am 19. Februar im Rotbuch-Verlag, kostet 25 Euro 
Das Cover vom neuen Maschine-Buch „Was bisher geschah“: Es erscheint am 19. Februar im Rotbuch-Verlag, kostet 25 Euro Rotbuch-Verlag

Was aus Paula geworden ist? Maschine weiß es nicht. Darum hat Autor Christian Hentschel in Maschines Autobiografie die Bitte geschrieben, dass sich Paula melden sollte, falls es sie noch gibt. Eins wissen wir aber: Zum 80. Geburtstag von Maschine wird am 22. März sein neues Album „Mein Weg“ erscheinen. Darauf sind nicht nur Klassiker aus der Puhdys- und seiner Solo-Zeit, die Birr neu aufgenommen hat. Auch fünf neue Songs sind erschienen, von denen „Hunderttausend Laienrichter“ bereits als Single veröffentlicht wurde. Übrigens: Die Buchpremiere von „Was bisher geschah“ findet am 17. Februar um 20 Uhr im Tivoli in Freiberg statt – dort, wo die Puhdys 1969 ihren ersten Auftritt hatten.