Ende einer Ära

Schock in Berlin: Schließt der Feinkost-Laden „Rogacki“ für immer?

Im Mai starb Dietmar Rogacki, der Chef des Berliner Geschäfts, bei einem verheerenden Brand. Nun soll auch der Laden in der Wilmersdorfer Straße schließen.

Author - Florian Thalmann
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Das Feinkostgeschäft Rogacki ist eine Berliner Institution. Laut Berichten soll der Laden nach dem Tod von Chef Dietmar Rogacki nun für immer schließen.
Das Feinkostgeschäft Rogacki ist eine Berliner Institution. Laut Berichten soll der Laden nach dem Tod von Chef Dietmar Rogacki nun für immer schließen.Stefan Zeitz/imago, Eventpress/imago

Im Mai kam der Berliner Feinkost-König Dietmar Rogacki bei einem Brand in seiner Villa ums Leben – und nun scheinen auch die Tage des Ladens in der Wilmersdorfer Straße gezählt zu sein. Laut Berichten hat das Delikatessengeschäft am Freitag geschlossen. Kunden standen vor verschlossener Tür, Mitarbeiter wurden nach Hause geschickt. Ist das das Ende der Gastro-Institution in Berlin?

Feinkostgeschäft Rogacki: Leere Theken, Kunden stehen vor verschlossener Tür

Laut einem Bericht des „Tagesspiegel“ standen Kunden, die das Feinkostgeschäft am Freitag besuchen wollten, plötzlich vor verschlossenen Türen. Eine Mitarbeiterin sei auf die Straße getreten und habe verkündet, dass der Laden nicht öffnen wird – und zwar nicht nur an diesem Tag, sondern „überhaupt nicht mehr“, schreibt das Blatt.

Mitarbeiter hätten außerdem berichtet, das Geschäft sei leergeräumt worden. Am Freitagmorgen hätten die Angestellten erfahren, dass sie ihre Sachen packen sollen, anschließend das Geschäft mit ihren persönlichen Gegenständen verlassen. An der Tür des Ladens hängt ein Zettel: „Aus betrieblichen Gründen bleibt das Ladengeschäft vorübergehend geschlossen.“ Außerdem findet sich dort ein Verweis, wohin die Post für Rogacki gebracht werden soll.

Dietmar Rogacki kam im Mai bei einem Feuer in seiner Villa in Spandau ums Leben.
Dietmar Rogacki kam im Mai bei einem Feuer in seiner Villa in Spandau ums Leben.Pressefoto Wagner

Feinkost Rogacki ist geschlossen – „aus betriebsbedingten Gründen“

Auch auf der Website von Rogacki heißt es: „Liebe Kunden, aus betriebsbedingten Gründen bleibt unser Geschäft vorübergehend geschlossen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.“ Was steckt dahinter? Bedeutet das, dass der Laden tatsächlich für immer schließt – und dass das Ende von Feinkost Rogacki gekommen ist? Immerhin: Die Auslagen im Laden seien am Freitag leer gewesen, heißt es. Der KURIER versuchte, im Geschäft jemanden zu erreichen – doch niemand nahm ab.

Es wäre das Ende einer Berliner Ära: Das Geschäft wurde schon im Jahr 1928 gegründet, wurde im Laufe der Jahrzehnte zu einem riesigen Feinkostladen mit rund 1000 Quadratmetern . Zuletzt führte Chef Dietmar Rogacki den Laden mit seiner Ehefrau. Im Mai kam er allerdings bei einem verheerenden Brand in seiner Villa in Spandau ums Leben. Zahlreiche Berlinerinnen und Berliner trauerten um den Feinkost-König – es scheint, als gäbt es nun nicht nur seinen Tod, sondern auch den Tod eines legendären Berliner Delikatessenladens zu betrauern.