Nicht nur Angehörige und Familienmitglieder, sondern auch Prominente sind erschüttert vom Tod des Berliner Feinkost-Königs. Dietmar Rogacki (68) war bei einem Brand in seiner Villa in Berlin-Spandau ums Leben gekommen. Zu seinen Kunden gehörten nicht nur Nachbarn aus Charlottenburg und Wilmersdorf, sondern auch Künstler, Schauspieler, Musiker und Intellektuelle, die zum Teil von weither kamen, um bei Rogacki zu schlemmen. Sein Delikatessen-Geschäft in der Wilmersdorfer Straße ist Kult.

Der Musiker und Produzent Leslie Mandoki sagte dem Berliner KURIER: „Dietmar, Dietmar. Jetzt wirst Du zu Recht im Nachruf Feinkost-König von Berlin genannt. Aber wie traurig, dass wir das als einen Nachruf machen müssen. Schließlich, gerade ich, der in München erst von Gerd und dann jetzt von Michi Käfer seit Jahren verwöhnt bin, zu gerne bei jedem Berlin Trip einen Halt gemacht habe bei Dir, weil Du das mit so viel Leidenschaft, mit so viel Menschlichkeit garniert hast, was Du uns Künstlern kredenzt hast. Und wie traurig, dass Berlin diese menschliche Farbe des Genusses verliert, gerade in unseren Zeiten, wo wir ganz offensichtlich in einem Labyrinth der Krisen ohne Kompass sind, da war es der kurze Rückzug von dieser aus dem Anker geflogenen Welt, wo alle Gewissheiten wackeln, mal alles draußen gelassen zu haben, bei Dir ein bisschen zu schlemmen. Wir werden Dich für immer vermissen.“

Digital-Professor Jo Groebel erinnert sich ebenfalls gern an die Besuche beim Feinkost-König: „Jahrzehnte vor den aktuellen Gourmettrends und, bevor ich selbst endgültig in Berlin landete, war mir neben den Kultur- und Szenehöhepunkte ein Besuch bei Rogacki mit seiner langen Tradition einer der schönsten Reisegründe fürs Weltstadtflair. Der Name Rogacki lebt für immer.“

Schauspielerin Rosalind Baffoe sagte traurig: „Das hat mich umgehauen. Mit meinem Volksbühnen-Kollegen Volker Spengler habe ich da immer Halt gemacht, meistens am Wochenende, und dann haben wir geschlemmt und es uns gut gehen lassen. Und wenn Volker mal krank war, habe ich immer bei Rogacki für ihn eingekauft, damit er schnell wieder gesund wird.“

Sternekoch Thomas Kammeier erinnert sich: „Sein Sohn hat eine Zeit für mich gearbeitet. Ich selber war oft mit einer Herrentruppe bei Rogacki und liebte den Austausch mit anderen Gästen. Super auch immer seine freundlichen Worte, und dass er sich immer kurz Zeit genommen hat für einen kurzen Besuch. Toller Mensch. Auf bald!“
Rogacki war auch bei Promis beliebt

Auch die Schauspielerin Anne-Sophie Briest schwelgt in Erinnerungen an den Feinkost-König: „Rogacki ist für mich eine Institution. Diese gewisse Bodenständigkeit mit etwas West-Berliner Dekadenz fand ich immer ganz wunderbar. Immer etwas aus der Zeit gefallen, ist es ein wichtiger Teil von Berlin. Rogacki fühlt sich nach Kindheit an. Der Backfisch mit Kartoffelsalat ist nicht zu schlagen. Auch das Personal ist immer ganz zauberhaft. Ich hoffe, dass die Belegschaft und das Unternehmen diesen Schicksalsschlag überstehen.“

Und ihr Kollege Axel Pape meinte: „Rogacki ist ein Name, den ich mit einem großartigen Ort in und für Berlin verbinde. Möge der Name des Eigentümers Dietmar Rockacki im Fortbestand dieses traditionsreichen Familienunternehmens weiterleben. Mein Beileid gilt der Familie Rogacki."

Auch „Palazzo“-Gastronom Hans-Peter Wodarz zeigte sich vom Tod seines Kollegen tief getroffen: „Was für eine schreckliche, traurige Nachricht! Unfassbar. Unzählige Male war ich in den letzten drei Jahrzehnten bei Rogacki. Kennengelernt und bewundert habe ich das erste Mal sein kulturelles kulinarisches Geschäft im Jahr 1971, als ich im KaDeWe im 6. Stock für einige Wochen arbeitete. RIP Dietmar Rogacki!“
