Wie schnell sich das Wetter doch drehen kann – Petrus ist immer für Überraschungen gut. Noch vor Tagen wurde berichtet, dass eines der heißesten Wochenenden des Jahres anstehen könnte, die Rede war von Temperaturen, die bereits an der 40-Grad-Marke kratzen sollten. Doch nun der wirklich extreme Wandel: Statt großer Hitze liegt eine Wettergrenze über Deutschland, die dafür sorgt, dass es in vielen Regionen ordentlich Unwetter und Regen geben kann. Meteorologe Dominik Jung von wetter.net warnt sogar vor schlimmen Sturzfluten.
Gruseliges Wetter droht: Am Wochenende zieht sich ein gefährlicher Regen-Streifen durch Deutschland
„Einmal von Berlin rüber nach Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz können zum Teil mehr als 30 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel kommen“, erklärt der Meteorologe in seinem aktuelle Wetterbericht. Vom Ruhrgebiet bis nach Berlin wird es am Sonnabend also richtig nass. Vor allem ein Berechnungs-Modell schieße den Vogel ab, denn das sage die dreifachen Regenmengen voraus. „Das würde dann richtig kritisch werden.“ Das Deutsche Wettermodell ICON zeigt einen breiten Regenstreifen, der sich vom Saarland bis nach Berlin und Brandenburg zieht.
In Thüringen und Sachsen-Anhalt werden in dieser Berechnung über 100 Liter Regen pro Quadratmeter bis Sonntagabend vorhergesagt – Sturzflut-Gefahr! „Da drohen Unwetter durch Starkregen – mit Überflutungsgefahr, volle Keller, Bäche können über die Ufer treten“, warnt der Meteorologe Dominik Jung. „Irgendwo in diesem Streifen kommt richtig viel Regen runter innerhalb weniger Stunden. Und das kann natürlich regional für Hochwasser sorgen“ Der Wetter-Experte rät allen Menschen in diesen Bereichen dazu, die Wetter-Warnungen gut im Blick zu behalten.
Aktuell liegt noch das Hochdruckgebiet Gustav über Deutschland, doch das soll im Laufe des Freitags in Richtung Osteuropa abziehen. „Dahinter ist der Weg frei für die nächste Wetterfront“, sagt Dominik Jung. Am Freitag seien schon die ersten Regenwolken unterwegs, vor allem im Nordwesten und in der Mitte Deutschlands gibt es Schauer bei sehr drückender Hitze. Am Sonnabend dann: Regen, Regen, Regen! „An der Wettergrenze gibt es kräftigen Dauerregen, nach Norden wird es kühler, im Südosten und Süden 30 bis 33 Grad.“ Zum Sonntag soll es dann etwas ruhiger werden. „Von Westen lockern die Wolken auf, die Sonne kommt raus – 22 bis 29 Grad, schönes Ausflugswetter“, sagt Jung. „Nur im Osten und Südosten sind dichtere Wolken unterwegs, die bringen stellenweise Regen.“
Kommende Woche wird das Wetter wieder sommerlich – zumindest zeitweise
Am Montag küsst dann erneut der Sommer Deutschland – und dieses Mal kommt, so sieht es zumindest aus, das ganze Land in den sonnigen Genuss. „ Sommerwetter für ganz Deutschland, von Nord bis Süd, von Ost bis West“, sagt Jung. Die Temperaturen sollen zwischen 22 und 34 Grad liegen, dazu kommen etliche Sonnenstunden. Am Dienstag dann 25 bis 34 Grad, dazu viel Sonnenschein und harmlose Wolkenfelder. „Schauer und Gewitter sind eher die Ausnahme“, sagt der Meteorologe. Am Mittwoch herrscht dann zumindest im Südwesten Deutschlands wieder Unwettergefahr, hier kann es wieder Gewitter, Starkregen und Sturmböen geben.
Und wie läuft der Start in den August? Schließlich geht da schon der Sommer los. Auch da wieder: Ein Mix aus Sonnenschein und Hitze und Schauern und Gewittern in einigen Teilen Deutschlands. „Auch der zweite August bleibt insgesamt durchwachsen, aber sommerlich warm“, sagt Dominik Jung. Der Wetter-Experte warnt vor einer unangenehmen, drückenden Schwüle. Am kommenden Wochenende, dem ersten Wochenende im August, soll es dann wieder heißer werden – bei Werten von bis zu 31 Grad am Sonntag. ■