Willkommen im Stau-Paradies! Willkommen in Köpenick! Die historische Altstadt, ein geschichtsträchtiger Knotenpunkt im Berliner Verkehrsnetz, ist bis auf Weiteres eine gigantische Baustelle. Warum? Ein Mega-Projekt der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und der Berliner Wasserbetriebe sorgt hier für ein Verkehrschaos mit Ansage. Geplant ist nichts weniger als eine komplette Erneuerung der Infrastruktur – und das bis ins Jahr 2027! Doch was bedeutet das für die Anwohner, Pendler und Besucher? Was genau ist geplant?
Modernisierung XXL: Altstadt Köpenick wird fit für die Zukunft
Alt, älter, Köpenick! Die Wasser- und Abwasserleitungen unter den historischen Straßen der Altstadt stammen zum Teil aus den 1930er Jahren. Nicht gerade das, was man als „modern“ bezeichnen würde. Deshalb werden auf einer Strecke von 1.200 Metern die Leitungen und Kanäle saniert. Mit dabei: neue, größere Leitungen für mehr Sicherheit und weniger Engpässe. Und: Es werden moderne, grabenlose Verfahren eingesetzt, um die Bauzeiten zu verkürzen und die CO2-Bilanz zu verbessern.
Doch das ist nur die halbe Geschichte. Parallel dazu erneuert die BVG rund 2.000 Meter Straßenbahngleise, die über die Jahre stark abgenutzt wurden. Barrierefreie Haltestellen am Schüsslerplatz und am Rathaus Köpenick sollen die Altstadt moderner und inklusiver machen. Macht eigentlich alles Sinn und klingt gut – wäre da nicht das drohende Verkehrschaos.
Baustart und Zeitplan für Altstadt Köpenick
Der Countdown läuft! Offizieller Baustart ist im Februar 2025. Die ersten vorbereitenden Maßnahmen laufen aber bereits seit Monaten, darunter die Verlegung eines provisorischen Gleises in der Müggelheimer Straße. Die Müggelheimer Straße ist derzeit für Autos zwar wieder beidseitig auf zwei Fahrstreifen befahrbar. Doch durch leider noch andauernde Lieferschwierigkeiten bei einem Zulieferer im elektrotechnischen Bereich verzögert sich die Fertigstellung dieser Maßnahme laut BVG. Der Straßenbahnverkehr kann demnach voraussichtlich am 27. Januar wieder beginnen. Bis dahin fahren weiterhin Busse als Ersatz.

Straße Alt Köpenick 1. Quartal 2025 bis 4. Quartal 2025
Lindenstraße 3. Quartal 2025 bis 3. Quartal 2026
Kirchstraße 4. Quartal 2025 bis 2. Quartal 2027
Kietzer Straße 3. Quartal 2026 bis 4. Quartal 2026
Rückbau Provisorium 2. Quartal 2027 bis 3. Quartal 2027
Das gesamte Groß-Projekt ist dann in mehrere Abschnitte unterteilt. Im ersten Bauabschnitt, von Februar bis September 2025, werden die Straßenbahngleise in der Straße Alt-Köpenick und die Weiche am Schlossplatz erneuert. Gleichzeitig stehen Arbeiten der Wasserbetriebe auf dem Plan. Weitere Abschnitte betreffen die Lindenstraße, die Kirchstraße und andere zentrale Punkte der Altstadt. Insgesamt erstrecken sich die Bauarbeiten über mehr als zweieinhalb Jahre. Die Bauarbeiten werden insgesamt voraussichtlich bis Mitte 2027 andauern. So steht es zumindest in den Plänen von BVG und Wasserbetrieben.

Verkehrschaos in Köpenick garantiert: Umleitungen und Staus
Doch schon jetzt bekommt man im Berufsverkehr zwischen Köpenick und Friedrichshagen die Krise. Der Verkehr wird über die Müggelheimer Straße, die Salvador-Allende-Straße und andere viel befahrene Routen gelenkt. Das Problem: Diese Strecken sind ohnehin schon überlastet. Ein Verkehrschaos mit Ansage, das vielen den allerletzten Nerv raubt.
Das einzig Positive an dem Chaos: Es hat ein Ablaufdatum – und langfristige Vorteile. Laut BVG und BWB wird die Modernisierung der Altstadt Köpenick die Lebensqualität erheblich steigern. Zu den Pluspunkten gehören: Neue Schienen und Leitungen sorgen für eine zuverlässigere Infrastruktur. Die neuen, barrierefreien Haltestellen machen den ÖPNV für alle zugänglicher. Grabenlose Bauverfahren sparen CO2 und minimieren die Belastung. Und weniger Wartungsaufwand bedeutet langfristig Einsparungen.
Besonders erfreulich: Wenn die Gleisarbeiten abgeschlossen sind, soll es für die nächsten 25 bis 30 Jahre keine größeren Bauarbeiten in diesem Bereich geben. Ein echter Lichtblick für die geplagten Bewohner der Altstadt.
Historisches Flair trifft in der Köpenicker Altstadt bald auf moderne Technik
Und: Das historische Flair der Altstadt soll auch im Zuge der Modernisierungen nicht verloren gehen. Die Integration der neuen Haltestellen in das historische Stadtbild ist vorgesehen. Gerade der Schüsslerplatz und das Rathaus Köpenick sollen optisch ansprechend gestaltet werden, ohne den Charme der Altstadt zu zerstören. Es geht also nicht nur um Funktionalität, sondern auch um ästhetische Bedürfnisse der Stadt. ■