Was für ein Schock zum Monatswechsel! Mitten in Köpenick ist die Brücke an der Wuhlheide ab sofort dicht. Und zwar komplett – in beide Richtungen. Die bittere Nachricht für Autofahrerinnen und Autofahrer: Es droht ein massives Verkehrschaos, besonders zu den Stoßzeiten! Die marode Brücke ist akut einsturzgefährdet – und die Umleitung sorgt für noch mehr Frust.
Seit dem frühen Mittwochmorgen (30. April 2025) ist kein Durchkommen mehr: Die Brücke über der Edisonstraße/Treskowallee im Ortsteil Oberschöneweide wurde wegen erheblicher Bauschäden gesperrt. Schuld ist unter anderem die berüchtigte Alkali-Kieselsäure-Reaktion – ein chemischer Prozess, der Beton regelrecht von innen heraus zersetzt.
Brücke in Köpenick an der Wuhlheide gesperrt
„Das Bauwerk weist erhebliche baustoffliche und konstruktive Defizite auf“, so die offizielle Mitteilung des Bezirks. Die Tragwerkskontrollen zeigen: Es besteht akute Gefahr! Schon seit 2017 durften Fahrzeuge über 3,5 Tonnen nicht mehr über die Brücke fahren – doch nun ist Schluss für alle.
Für Anwohner und Pendler ein Schock. Die Brücke verband zentrale Verkehrsadern in Treptow-Köpenick. Wer nun von A nach B will, muss Umwege über die Straße An der Wuhlheide oder die Rummelsburger Straße nehmen – beides führen unten an der Brücke lang!

Aber echte Alternativen dürften das vor allem im Berufsverkehr nicht sein. Hier regeln Ampeln den Verkehr an einer großen Kreuzung, zusätzliche Baustellen tun ihr Übriges. Fließender Verkehr? Fehlanzeige! Wer morgens zur Arbeit muss, sollte sich auf lange Wartezeiten einstellen.
Köpenick: Keine Pläne für Sanierung der Brücke an der Wuhlheide bekannt
Und als wäre das nicht schon schlimm genug, trifft die Sperrung auch die Anwohnerinnen und Anwohner mit voller Wucht: Die beliebten Parkplätze unterhalb der Brücke sind ebenfalls weg. Wo bisher dicht an dicht geparkt wurde, herrscht jetzt gähnende Leere – mit Absperrband. Wer einen Stellplatz sucht, muss nun weiter laufen – wenn man überhaupt einen freien Parkplatz findet.

Immerhin: Fußgänger, Radfahrer und die Straßenbahn können weiterhin unter der Brücke hindurch. Auch die Edisonstraße und Treskowallee bleiben passierbar – zumindest in Teilen. Die Hauptlast des Verkehrsverdrusses liegt beim Auto-Verkehr. Denn klar ist: Die Sperrung wird so schnell nicht aufgehoben – eine Sanierung oder ein kompletter Neubau dürften Monate dauern. Bisher sind dazu nicht einmal Planungen bekannt.
Ein weiteres Kapitel im Brücken-Debakel der Hauptstadt, das Erinnerungen an die jüngst gesperrte Ringbahnbrücke wachruft. Nur mit dem Unterschied: Damals ging es um eine der wichtigsten Verkehrsadern im Westen – diesmal trifft es die Menschen im Osten mit voller Wucht. Und die sind jetzt – sprichwörtlich – auf Umwegen unterwegs. ■