Sechs Monate lang war Funkstille – jetzt ist er zurück! Aljoscha Kemlein, das größte Talent des 1. FC Union aus der eisernen Jugend, feierte am Wochenende sein Comeback im Stadion An der Alten Försterei. Pünktlich zum 21. Geburtstag sendet der Mittelfeldspieler eine klare Botschaft an die Konkurrenz. Der Junge aus Berlin hat wieder Blut geleckt – und nur ein Ziel: Startelf!
Aljoscha Kemlein kämpft sich bei Union zurück
Besser hätte es kaum laufen können. Am Tag seines 21. Geburtstags stand Aljoscha Kemlein endlich wieder da, wo er hingehört: auf dem Platz, im Trikot des 1. FC Union. Beim 0:1 gegen Espanyol Barcelona feierte der Mittelfeldspieler nach seinem Kurzeinsatz beim Test gegen Schweinfurt sein Comeback in Köpenick– mit klarer Haltung und noch klarerem Ziel.
Fast ein halbes Jahr war Kemlein raus. Seit dem 24. Januar zwangen ihn anhaltende Fußprobleme zum Zuschauen. Im Februar folgten die OP, das vorzeitige Saison-Aus – bitter, denn der Junge war gerade erst durchgestartet. 15 Einsätze in der Bundesliga, ein Tor, konstant starke Leistungen. Unter Bo Svensson (45) gesetzt, unter Steffen Baumgart (53) ebenfalls. Dann kam der Schnitt.
Aljoscha Kemlein ist Köpenicks Stolz
Jetzt will er zurück – und zwar auf die Überholspur. „Ich freue mich einfach, wieder dabei zu sein, und versuche, mich so schnell wie möglich an das Spieltempo anzupassen“, sagt Kemlein. Doch der Satz, der hängen bleibt, kommt danach: „Ich war jetzt sechs Monate raus. Natürlich brauche ich noch etwas Zeit, aber mein Anspruch ist es trotzdem, so schnell wie möglich wieder in der ersten Elf zu stehen.“

Das ist mehr als Pflichtgefühl. Das ist Hunger. Kemlein ist kein gewöhnlicher Rückkehrer. Er ist Köpenicks Stolz. Seit 2016 spielt er bei Union, durchlief, seitdem er elf Jahre alt war, alle Jugendteams, wurde 2023 zum ersten Eigengewächs, das sich bei den Profis durchsetzte – und bereits von U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo (46) nominiert. Kein Wunder, dass sein Name unter den Fans längst mit einem Funken mehr Zuneigung ausgesprochen wird.
Aljoscha Kemlein hat Berlin im Blut – und Union im Herzen
Der Respekt seiner Konkurrenten ist ihm sicher – doch Kemlein will mehr. Er weiß, dass er sich gegen Vizekapitän Rani Khedira (31), Andras Schäfer (26), Janik Haberer (31) und vielleicht auch Alex Kral (27) behaupten muss. Er weiß auch, dass das Mittelfeld der Eisernen zu den härtesten Kampfplätzen des Kaders gehört. Doch Kemlein, der erst im Mai seinen Union-Vertrag langfristig verlängerte, bringt etwas mit, das nicht jeder hat: Berlin im Blut – und Union im Herzen.