Tom Rothe (20) ist zurück – und das mit eisernem Nachdruck. Nach Wochen auf der Bank glänzt der junge Linksverteidiger beim 2:2 gegen Bremen mit einem Tor und einer Vorlage. Gegen Heidenheim (Sonnabend, 15.30 Uhr, Sky) geht es für Rothe nicht nur um die eiserne Serie und die nächsten drei Punkte. Der Union-Star kämpft auch weiter um den Klassenerhalt – allerdings aus der Ferne!
Dass es im Fußball ganz schnell gehen kann, davon kann Rothe trotz seiner noch jungen Karriere bereits ein Liedchen singen. Als Überflieger der Zweiten Liga, nachdem er als BVB-Leihgabe mit vier Toren und zehn Vorlagen großen Anteil am Aufstieg von Holstein Kiel gehabt hatte, angelte sich der 1. FC Union den Verteidiger mit ausgeprägtem Offensivdrang. Fünf Millionen Euro legte Manager Horst Heldt (55) auf den Tisch. Kein Spieler war im Sommer teurer – Rothe gilt als eiserner Königstransfer.
Tom Rothe meldet sich beim 1. FC Union zurück
Der steile Aufstieg setzte sich an der Wuhle fort. Unter Ex-Trainer Bo Svensson (45) gehörte Rothe in der Hinrunde als Bundesliga-Bubi direkt zum Stammpersonal, beeindruckte mit Tempo, Flankenläufen und Reife – trotz der Umstellung auf den Fußball im Oberhaus. Rothe: „In der Bundesliga ist alles noch mal schneller. Die Spieler, die Dynamik im Spiel – man muss wacher sein.“

Doch mit dem Trainerwechsel zu Steffen Baumgart (53) und der zwischenzeitlich bedrohlichen Lage im Abstiegskampf verlor der Blondschopf seinen Startelfplatz – nur um sich in den vergangenen Wochen bärenstark zurückzumelden: Sein Treffer und Assist gegen Bremen waren bereits seine Scorerpunkte sieben und acht (drei Tore, vier Vorlagen). Rothe: „Natürlich war die Zeit nicht einfach. Aber es ist meine erste Bundesliga-Saison. Da muss man auch demütig bleiben und sich mal hinten anstellen. Ich habe versucht, mich über das Training wieder reinzukämpfen – und freue mich, dass ich die letzten drei Spiele spielen konnte.“
1. FC Union: Tom Rothe drückt Holstein Kiel die Daumen
Jetzt winkt Rothe und dem 1. FC Union Historisches: Mit einem weiteren Remis oder einem Sieg knackt das aktuelle Team den Rekord von Urs Fischer (59) aus der Saison 2020/21, als man acht Spiele in Folge ungeschlagen blieb. Für Rothe zwar Motivation genug – aber der 20-Jährige hat noch einen anderen Grund, warum er unbedingt gegen Heidenheim gewinnen will: Ex-Klub Kiel.
Denn Holstein liefert sich zwei Spieltage vor Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Schwaben um den Relegationsplatz. Rothe fiebert auch nach seinem Abschied von der Küste mit den ehemaligen Kollegen mit und versucht, jedes Kiel-Spiel zu schauen. Entsprechend steckt er vor dem Union-Duell gegen Heidenheim noch mitten im Abstiegskampf – und kann mithelfen, dass Kiel den Klassenerhalt schafft. Rothe: „Ich habe weiterhin sehr gute Freunde dort und wünsche ihnen nur das Beste. Es würde mich freuen, wenn sie in der Liga bleiben.“ ■