„Es wird so kommen“

Union-Umzug ins Olympiastadion: Horst Heldt stichelt gegen Hertha BSC

Der Manager der Köpenicker wirbt für den Umbau der Alten Försterei – und verteilt im TV mit einem Schmunzeln eine kleine Spitze in Richtung Charlottenburg.

Author - Sebastian Schmitt
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Horst Heldt, Manager des 1. FC Union, wirbt für den Umzug ins Olympiastadion und verteilt dabei eine Spitze gegen Hertha BSC.
Horst Heldt, Manager des 1. FC Union, wirbt für den Umzug ins Olympiastadion und verteilt dabei eine Spitze gegen Hertha BSC.IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Ein Satz, ein kecker Konter und ein Schmunzeln – und schon ist in Berlin gefühlt wieder Derbyzeit. Union-Manager Horst Heldt spricht über den Ende 2026 geplanten Umzug ins Olympiastadion – und nutzt die Bühne für eine süffisante Bemerkung in Richtung Hertha BSC

In der TV-Sendung „Doppelpass“ auf Sport1, in der die Köpenicker jüngst durch den Kakao gezogen wurden, sprach Unions Sportboss auch über das Thema, das die Gemüter der Fußballfans in der Hauptstadt bewegt wie kaum etwas anderes: den geplanten Umzug des 1. FC Union ins Olympiastadion.

1. FC Union wirbt für Verständnis für Umzug ins Olympiastadion

Dass das Thema in Köpenick hohe Wellen schlägt, weiß Heldt nur zu gut. Denn die Alte Försterei ist mehr als ein Stadion. Sie ist für alle Unioner Wohnzimmer, Kultstätte, Mythos. Hier riecht es nach Holz, Schweiß und Geschichte – nicht nach Beton und Kommerz. Hier wird Fußball gefühlt, nicht gespielt. Und doch: Die Eisernen müssen raus. Mindestens für ein Jahr.

„Wir planen das schon seit mehreren Jahren. Die Idee ist eigentlich alternativlos“, sagt Heldt und erklärt die Beweggründe. „Wir wollen die Kapazität erhöhen. Wir haben sehr viele Mitglieder – es gibt immer ein Losverfahren, wer darf und wer nicht ins Stadion. Wir wollen möglichst vielen Menschen ermöglichen, Union live zu sehen.“

Union-Manager stichelt gegen Hertha BSC

Dennoch sorgt der Umzug in den Westen bei vielen Unionern für Bauchgrummeln. Denn der Gedanke, dass die Eisernen ausgerechnet im Stadion ihres Rivalen Hertha BSC spielen sollen, löst bei vielen Fans Unbehagen aus. Doch Heldt begegnet der Skepsis mit Charme – und einem Augenzwinkern.

Gefällt weder den Fans des 1. FC Union noch von Hertha BSC. Das Berliner Olympiastadion soll ab Ende 2026 nicht nur blau, sondern auch rot leuchten.
Gefällt weder den Fans des 1. FC Union noch von Hertha BSC. Das Berliner Olympiastadion soll ab Ende 2026 nicht nur blau, sondern auch rot leuchten.Jan Huebner/imago

Als Moderator Florian König ihn darauf hinweist, dass das Olympiastadion ja das „Stadion von Hertha“ sei, kontert Heldt trocken: „Nee, das ist das Stadion der Stadt.“ Und als König nachsetzt, dass Hertha doch dort spiele, antwortet Heldt mit einem süffisanten Schmunzeln: „Anscheinend.“

Horst Heldt: Union-Umzug große Herausforderung

Klar ist: Heldt wirbt, wie Präsident Dirk Zingler mit seiner Millionen-Rechnung, für Verständnis – für einen Schritt, der sportlich und wirtschaftlich nötig ist. „Wir müssen konkurrenzfähig bleiben“, sagt er. „Das Ziel ist, in der ersten Liga zu bleiben– und das ist Herausforderung genug. Aber wir brauchen natürlich auch Einnahmen, um einen konkurrenzfähigen Kader auf die Beine zu stellen. Dazu gehört der Ausbau des Stadions.“

Der dafür notwendige Umzug nach Charlottenburg ist trotz oder gerade wegen der Erfahrung aus Champions-League-Zeiten der wohl größte Kompromiss in der Geschichte des 1. FC Union. Heldt weiß das: „Ein Jahr Olympiastadion – das wird so kommen. Und das wird auch für uns eine neue Herausforderung.“