Manchmal schreibt der Fußball die Geschichten, die kein Drehbuch besser könnte. Christopher Trimmel, der ewige Kapitän des 1. FC Union Berlin, steht am Ende einer Ära – jedes Spiel könnte sein letztes großes sein. Trimmel hätte gegen die Bayern noch einmal zeigen wollen, warum er an der Alten Försterei eine Legende ist. Doch eine Sperre stoppt ihn. Dann kommt die Pokal-Auslosung – und schenkt ihm eine zweite Chance.
Trimmel fehlt Union Berlin im Liga-Duell gegen den FC Bayern
Er ist die eiserne Konstante in einer Welt, die sich ständig verändert: Christopher Trimmel, 38 Jahre alt, 371 (!) Pflichtspiele für die Köpenicker, Kapitän, Kämpfer, Klub-Ikone. Seit 2014 läuft der Österreicher für die Eisernen auf, kämpfte sich mit ihnen aus der 2. Liga bis in die Champions League, erlebte unzählige Highlights, darunter elf Duelle mit dem Rekordmeister.

Seit Sonntagabend ist klar: Auf den Dauerbrenner wartet noch ein besonderes Heimspiel, das für ihn bereits ins Wasser gefallen war. Ein Heimspiel gegen den FC Bayern im Achtelfinale des DFB-Pokals (2./3. Dezember). Flutlicht und Försterei. Besser geht es nicht. Vor allem, weil er am kommenden Wochenende, beim Liga-Duell gegen die Bayern am kommenden Samstag (15.30 Uhr, Sky), nach fünf Gelben Karten zum Zuschauen verdammt ist.
Bayern im Pokal: Union stöhnt, Trimmel lacht
Keine Frage: Während viele Unioner angesichts der schweren Aufgabe stöhnen und dem FC Bayern lieber aus dem Weg gegangen wären, ist das Pokal-Los für Trimmel ein Jackpot.

Denn noch ist seine Zukunft in Köpenick völlig offen. Ob er seinen auslaufenden Vertrag noch mal verlängert und im kommenden Sommer in seine 13. Saison mit den Eisernen geht, entscheidet sich wie immer erst gegen Ende der Saison, wenn Trimmel und die Union-Bosse sich tief in die Augen schauen.
Union Berlin wird ohne Trimmel gegen Bayern leiden
Vorher hat Trimmel nun doch noch die Chance, die Bayern im zwölften Anlauf zu schlagen. Seine bisherige Bayern-Bilanz: kein Sieg, vier Unentschieden, zwei Vorlagen. Kein Happy End – noch nicht. Doch der Pokal hat ja oft seine eigenen Gesetze. Und wer Trimmel kennt, weiß: Er glaubt an solche Geschichten.
Klar ist: Ohne ihn wird Union in der Liga am Samstag leiden müssen. Denn Standards – Trimmels Markenzeichen – sind derzeit der einzige Weg zu Toren.
Gegen Bayern: Trimmels Teamkollegen glauben an ihre Chance
Trimmels Teamkollegen gehen trotzdem mit breiter Brust in das Spiel. „Im Pokal sind wir weitergekommen, in der Liga haben wir einen wichtigen Punkt geholt“, unterstreicht Andras Schäfer. Und Vize-Kapitän Rani Khedira plant sogar den Meistercoup und erklärt auch warum: „Wir sind stabil, wir können über 120 Minuten Vollgas geben. Jetzt müssen wir im letzten Drittel gefährlicher und konsequenter werden.“

