Ein Punkt gegen Freiburg, viel Frust, noch mehr Hoffnung. Der 1. FC Union Berlin ringt nach dem VAR-Ärger beim 0:0 gegen Freiburg mit sich selbst – und blickt nun ausgerechnet auf den Rekordmeister. Doch Vizekapitän Rani Khedira zeigt sich kämpferisch: Wenn schon Punkte rar sind, dann werden sie eben ergaunert. Wie einst im März, als Union den Bayern ein Remis klaute.
Ein Blick auf die Zahlen reicht, um zu wissen, was da auf die Köpenicker zurollt: 15 Spiele, 15 Siege. Neun davon in der Bundesliga. 33:4 Tore. Eine Bilanz, so makellos, dass selbst der Putzlappen streiken würde. Der FC Bayern spielt derzeit Fußball von einem anderen Stern – aber genau das macht die Partien am Samstag (15.30 Uhr, Sky) und im Achtelfinale des DFB-Pokals am 2./3. Dezember an der Alten Försterei so reizvoll.
Eiserne Flaute: Nur ein Sieg in fünf Spielen
Das Problem: Nach dem 0:0 gegen Freiburg bleiben die Eisernen zwar defensiv relativ stabil, offensiv aber harmlos. Nur ein Union-Sieg aus den letzten fünf Ligaspielen – zu wenig, um sich in der Tabelle weiter freizuschwimmen.

An Selbstvertrauen mangelt es in Köpenick dennoch nicht. Rani Khedira: „Jeder will der Erste sein, der Bayern Punkte abnimmt. Das wollen wir natürlich auch.“
Eiserne Gauner: Union plant gegen Bayern den Meistercoup
Ein Satz, der klingt wie eine Kampfansage – oder ein Diebstahlplan. Denn Khedira spricht von „Ergaunern“, vom mutigen Klauen eines Zählers vom übermächtigen Meister. „In der vergangenen Saison haben wir 1:1 gespielt, da haben wir uns den Punkt auch ergaunert. Und das wollen wir nächsten Samstag wieder machen.“
Damals, im März, half ein Patzer von Bayern-Keeper Jonas Urbig, den Ex-Union-Stürmer Benedict Hollerbach zum Ausgleich nutzte. Köpenick feierte den Punkt wie einen Sieg. Ein Gefühl, das sie jetzt dringend wieder brauchen.
Union will den FC Bayern ärgern
Khedira zeigt sich trotz der Torflaute selbstbewusst: „Wir haben im Pokal über 120 Minuten und gegen Freiburg über 90 gezeigt, dass wir Vollgas geben können. Die Basis stimmt. Jetzt müssen wir im letzten Drittel gefährlicher werden.“ Der Glaube lebt – auch wenn die Realität anders aussieht. Union trifft zu selten, kommt kaum zu Chancen und wirkt im Angriff blockiert.



