Auweia, 1. FC Union! Mitten im Abstiegskampf und unmittelbar vor dem so wichtigen Duell gegen Kellerkonkurrent VfL Bochum wird die eiserne Vorbereitung brutal gestört. Cheftrainer Nenad Bjelica (52) soll keine Zukunft in Köpenick haben und im Sommer auch im Falle des so sehr ersehnten Klassenerhalts gehen müssen. Trainerbeben beim 1. FC Union? So steht es um Bjelica wirklich!
Eine Meldung des Kicker ploppte am Mittwoch auf und sorgt für mächtig Unruhe. Demnach ist beim 1. FC Union die Trennung von Bjelica bereits beschlossene Sache. Und noch mehr: Sogar eine Blitz-Entlassung in dieser Woche habe im Raum gestanden, welche die eisernen Bosse jedoch vor dem Duell mit dem VfL wieder verworfen hätten. Aber: Wie der KURIER erfuhr, ist beim 1. FC Union KEINE Entscheidung über die Zukunft von Bjelica gefallen. Doch der Reihe nach.
1. FC Union: Kritik an Nenad Bjelica nicht neu
Eine große Überraschung ist es nicht, dass die Zukunft von Bjelica beim 1. FC Union offen ist. Kritik, ob von außen oder intern, gab es am neuen Übungsleiter von Anfang an. An seinem Auftreten, an seiner Trainingsweise und seiner Menschenführung, nach seinem Ausraster gegenüber Leroy Sané sowieso und vor allem angesichts der sportlichen Entwicklung.

Dass man an der Wuhle dabei regelmäßig die Köpfe zusammensteckt und angesichts der bedrohlichen Lage über alle Szenarien diskutiert, ist normal und sogar die Pflicht der Bosse. Denn: Noch mal so kalt erwischt werden wie bei der Trennung von Erfolgstrainer Urs Fischer (58) will der 1. FC Union nicht. Der Schweizer, der sich nicht mehr in der Lage sah, den Negativlauf in der Hinrunde zu stoppen, überraschte vor allem Präsident Dirk Zingler (59), der kurz zuvor noch im Stadionheft verkündet hatte, mit Fischer durch dick und dünn gehen zu wollen.
1. FC Union: Trennung von Urs Fischer eine Lehre
Für Bjelica gilt beim 1. FC Union dagegen weiterhin das, was seit seiner Amtsübernahme von Fischer am 26. November gegolten hat: Sein einziger Auftrag ist der Klassenerhalt. Alles andere, auch eine spielerische Entwicklung, kann warten. Und deshalb überrascht der Zeitpunkt des Berichts dann doch.
Dass Interna durchsickern, selbst wenn es sich nur um mögliche Szenarien handelt und noch gar nichts entschieden ist, ist im hektischen Fußball-Business bei vielen Klubs an der Tagesordnung. Dass es nun auch in Köpenick passiert, irritiert. Denn: Union-like ist das nicht. Gleichzeitig wirft es die Frage auf, wer in dieser prekären Lage drei Spieltage vor Schluss ein Interesse an einer brodelnden Gerüchteküche und somit mächtig Unruhe hat.
Bjelica-Beben nicht Union-like
Fakt ist: Ein schlechteres Timing gibt es nicht. Die Vorbereitung auf das so wichtige Matchball-Spiel gegen Bochum ist brutal gestört. Davon wird sich kein Spieler, aber auch Bjelica selbst, der jüngst erst im Gespräch mit der Berliner Zeitung erklärte, dass es sein „großer Wunsch“ sei, auch in der kommenden Saison Cheftrainer des 1. FC Union zu sein, frei machen können.
Pikant: Bjelica äußerte sich zudem erst vor kurzem in einem Sport1-Interview über die Entscheidung des FC Bayern, sich vom Trainer Thomas Tuchel im Sommer zu trennen. Auf die Frage, wie er mit so einer Situation selbst umgehen würde, sagte Bjelica: „Ich würde dann zum Präsidenten sagen: ‚Können wir das geheim lassen?‘ Die Mannschaft darf das nicht wissen. Die Jungs müssen weiter an den Trainer glauben. Ich würde das gerne intern halten, ganz professionell.“
1. FC Union: Unruhe vor dem Bochum-Spiel
Der Kroate erklärte, dass er nur so in Ruhe eine Saison zu Ende spielen könnte. Eine solche Handhabe sei sowohl gegenüber der Mannschaft als auch den Fans korrekt. Über Tuchel sagte er weiter: „Jetzt hat es einen komischen Beigeschmack. Ich bin nicht davon überzeugt, wie das bei Thomas gemacht wird.“