Präsident Dirk Zingler ballte beide Fäuste, die Spieler drehten wieder mit einem Lächeln ihre Ehrenrunde und Cheftrainer Nenad Bjelica (52) blickte bereits nach vorn. Keine Frage, das Ende der Horror-Serie von 16 Spielen ohne Sieg sorgt beim 1. FC Union nach dem 3:1 gegen Borussia Mönchengladbach nicht nur für Erleichterung, sondern endlich wieder für Selbstvertrauen. So schnell geht's: Bjelica mit Union-Befehl gegen Real Madrid!
Er wollte in die Köpfe seiner Spieler und das ist ihm offenbar eindrucksvoll gelungen. Union schüttelte gegen die Gladbacher die mehr als dreimonatige Durststrecke ab, als sei nichts gewesen. Alles, was in den vergangenen 105 Tagen partout nicht mehr gelingen wollte, funktionierte gegen Gladbach unter Bjelica plötzlich wieder.
Vize-Kapitän Rani Khedira fasst es so zusammen: „Es war eine lange Leidenszeit und fühlt sich unglaublich gut an. Wir waren sehr aktiv, sehr leidenschaftlich und solidarisch. Wir haben von A bis Z Union-Fußball gespielt.“
Nenad Bjelica lobt seine Union-Profis
Der berühmte Trainereffekt nach der Trennung von Urs Fischer wirkte, die eiserne Blockade der vergangenen 105 Tage verschwunden. Bjelica: „Ich war nicht dabei. Aber ich spüre, wie schwer die vergangenen Monate für alle waren. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Wir waren in allen Bereichen besser als Gladbach. Mit und ohne Ball, in den Umschaltmomenten, in der Defensive. Das war nahezu perfekt und eine tolle Leistung.“

Der Kroate, der bei seiner Vorstellung sagte, „ich bin ein Soldat des Vereins“, haucht Union nicht nur wieder neues Leben ein, sondern stellte vor allem das so sehr malträtierte Selbstvertrauen wieder her. Das ist nach dem ersten Sieg seit Ende August und dem Sprung vom letzten Tabellenplatz auf Rang 15 und damit vorläufig aus der Abstiegszone wieder so groß, dass die Eisernen nun sogar an die größte Sensation glauben: Einen Sieg gegen Real Madrid!
1. FC Union will jetzt Real Madrid schlagen
„Wir gehen mit breiter Brust vom Platz und mit breiter Brust ins Spiel gegen Real“, gibt Bjelica die eiserne Marschroute für das Champions-League-Duell mit den Königlichen (Dienstag, 21 Uhr) vor.
Im Olympiastadion hilft dem 1. FC Union nur ein Sieg (wenn Neapel gleichzeitig gegen Braga gewinnt), um in der Gruppe am letzten Spieltag noch auf Platz drei zu springen und somit das erste Saisonziel, das Überwintern in der Europa League, doch noch zu schaffen. Bjelica: „Wir glauben an unsere Chance.“